Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
angereichertem Gas! Hiermit, Agrasch, beauftrage ich dich mit der Konstruktion.«
Er reichte Chris, Agrasch und Suus mehrere Blätter mit sorgfältig gezeichneten Querschnitt-Ansichten und Bauplänen.
»Wow, cool!«, sagte Chris.
»Ich weiß!«, sagte der Dark Lord. »Agrasch, ich brauche davon fünfzig Stück. Sie müssen spätenstens in zwei Wochen fertig sein für den Angriff auf die Menschenstadt Gam. Wir werden hochexplosive Felsenkekse benutzen – oder noch besser ›Todestorten‹, wie ich sie nennen werde. Muah-hah-haaah! Kapiert, Christopher?«
Christopher lächelte zum Dark Lord hinauf, obwohl ihm überhaupt nicht nach Lachen zumute war. Insgeheim fand er die ganze Idee ziemlich beunruhigend. Auch Suus hörte Dirks Plänen mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn zu, wie Chris mit einem kurzen Seitenblick feststellte. Immerhin hatte Dirk anscheinend vor, eine Stadt zu bombardieren. Was auch bedeutete, dass deren Bewohner – Menschen – getötet würden. Offenbar hatten ihn die Felsenkekse auf dem Gemeindefest und der Heißluftballon, den sie gesehen hatten, auf diese Idee gebracht.
Auch Agrasch runzelte die Stirn. Seine Bedenken waren jedoch ganz anderer Art. »Zwei Wochen? Unmöglich, Herr, wir haben nicht die Arbeiter… ich meine, das dauert mindestens…«
»Ich weiß, ich weiß. Deshalb werden wir die Sklavengruben wieder in Betrieb nehmen. All diese nervigen Menschlinge, die in eurer lächerlichen Stadt – Suusville oder wie hieß sie noch gleich – herumspazieren und sich amüsieren. Damit ist jetzt Schluss. Treib sie zusammen und sperr sie in die Gruben. Sie werden rund um die Uhr an meinen Ballons arbeiten und lass sie die Peitsche spüren!«
»Das kannst du doch nicht machen!«, rief Suus empört. »Ich habe ihnen mein Wort gegeben, dass es hier nie wieder so etwas wie Sklaven, Aufseher und Peitschen geben wird. Das ist grausam! Das ist gemein! Es ist… es ist… es ist einfach böse!«
Der Dark Lord verdrehte die Augen. »Hallo? Was glaubst du eigentlich, wer ich bin? Ich bin der Herr der Dunkelheit, schon vergessen? Was sollten wir denn deiner Meinung nach tun? Hasdruban Blumen schicken?«
»Ja, das wäre sogar eine gute Idee. Wir sollten Frieden schließen! In Freundschaft miteinander leben und…«, sagte Suus, doch Dark Lord Dirk hörte ihr schon nicht mehr zu. Abwesend schweifte sein Blick durch den Raum.
»Hm, gar keine so schlechte Idee, dem alten Zausel Blumen zu schicken«, dachte er laut. »Natürlich müssten es hochexplosive Blumen sein…«
»Hör auf damit, Dirk! Hör bitte auf!« Suus wurde immer lauter.
Der Dark Lord funkelte sie wütend an. »Habe ich dir nicht verboten, mich Dirk zu nennen? Die korrekte Anrede ist entweder Großer Dirk oder einer meiner zahlreichen Titel, du darfst dir sogar einen aussuchen. Aber Dirk, den kleinen Schuljungen, gibt es nicht mehr!«
Suus stemmte die Fäuste in die Hüften. »Das ist mir egal! Du solltest keine Sklaven halten, das ist unrecht, und dabei bleibt’s!«
»Ach, lass mich endlich mit diesem Kinderkram in Ruhe, Suus«, sagte der Dark Lord und winkte herablassend mit seiner Krallenhand. »Ich habe ein Edikt erlassen und dabei bleibt’s.«
Und Agrasch schnauzte er an: »Was stehst du hier noch herum, du schniefender Hornochse! Setz dich endlich in Bewegung! Und nimm Krätze mit, du wirst seine Orks brauchen, um diese Menschlinge zusammenzutreiben.«
»Jawohl, Eure Kaiserliche Dunkelheit, bin schon weg!«, stotterte Agrasch und gab Suus mit einem hilflosen Blick zu verstehen: Tut mir leid, ich kann nichts dagegen machen . Dann verschwand er mit Krätze, um die Befehle ihres Dunklen Herrn auszuführen.
Suus verschränkte ihre Arme und verkündete trotzig: »Das wirst du mir büßen.«
»Ach wirklich, und was willst du dagegen unternehmen, kleines Mädchen, mich nachsitzen lassen wie in der Schule?«, fragte der Dark Lord. Er lehnte sich auf seinem Thron zurück und lachte aus vollem Halse. »Nachsitzen! Muah-hah-haaah!«
Suus warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Komm, Chris, mir reicht’s«, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um und ging. Chris folgte ihr.
Der Dark Lord zog ein langes Gesicht. »Oh-oh, da hat aber jemand schlechte Laune!«, stichelte er, als hätten sie sich gerade in der Schule auf dem Pausenhof ein bisschen gestritten. Suus ignorierte ihn einfach und stapfte hoch erhobenen Hauptes Richtung Ausgang.
Der Dark Lord zuckte die Achseln. »Dann eben nicht! Ist mir doch egal!«, sagte er. »Was
Weitere Kostenlose Bücher