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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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sie so fertig machte, es war etwas nicht Greifbares, … etwas Übernatürliches. Diese plötzliche Erkenntnis verstärkte ihr Unwohlsein.
    Die Straße war leer und sie kam zügig voran. Schon nach zehn Minuten parkte sie ihr Auto vor dem Haus der Taylors in der Park Road.
    Leah atmete erleichtert auf, als Aidan sie an der Tür freudig begrüßte.
    »Ich freu mich, dass du wieder einmal Zeit für mich hast.«
    »Ich brauche deine Hilfe«, gestand Leah.
    »Komm erst einmal herein und setz dich. Möchtest du auch eine Tasse Tee?«
    Leah nickte.
    »Was ist los mit dir?«, kam Aidan mit zwei dampfenden Tassen näher und nahm gegenüber von Leah Platz.
    »Mit mir geschieht etwas, das mir Angst macht«, erklärte sie. »In den letzten Tagen beherrschen eigenartige Gedanken meinen Kopf.«
    Sie erzählte Aidan von dem Flüstern in ihrem Kopf, von den warnenden Worten und sie erzählte auch von den Träumen, die sie in der Nacht verfolgten.
    »Eine junge Frau und ein junger Mann liegen sterbend am Boden und die Frau flüstert meinen Namen. Eine rothaarige Frau steht daneben und blickt mit einem Lächeln um den Mund auf die beiden herab ohne den Sterbenden zu helfen.«
    »Hast du das Gefühl, die beiden zu kennen?«, fragte Aidan.
    »Nein und … ja«, gestand Leah. »Ich kenne die Frau nicht bewusst, aber irgendetwas in mir regt sich, wenn ich an sie denke.«
    »Hast du mit deiner Mutter über deinen Traum gesprochen?«
    Leah schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie, »meine Eltern sind wieder einmal auf einer Europareise, und wie es scheint, kommen sie nicht so schnell wieder zurück.«
    »Fühlst du dich verfolgt?«
    »Nein, aber ich habe das Gefühl, ich lebe seit ein paar Tagen in einer lauteren Welt. Meine Sinne funktionieren plötzlich viel ausgeprägter. Es ist, als habe man mir ein Chip eingesetzt, mit dem ich die Dinge rund um mich wahrnehmen kann, bevor sie für einen Normalsterblichen zu erkennen sind.«
    »Ich glaube, dass deine Träume dich vor einer Gefahr warnen wollen. Du solltest diese Warnungen nicht ignorieren. Am besten wäre, wenn du die Stadt für eine Weile verlassen würdest. Wie wäre es mit einer Reise nach Europa? Ich könnte dich begleiten …«, sagte Aidan.
    »Nein«, sagte Leah entschieden. »Ich möchte jetzt nicht davonlaufen. Das wäre nicht die Lösung. Ich muss herausfinden, was es mit den beiden Menschen in meinen Träumen auf sich hat und ich werde eine Erklärung für meine unerklärlichen Wahrnehmungen finden.«
    Plötzlich waren die Kopfschmerzen wie weggeblasen und eine eigenartige Ruhe überkam sie.

Kapitel 22

    »G eht es dir heute besser?«, fragte Aidan besorgt, als Leah ein paar Tage später bei ihr an der Haustür klingelte. »Komm herein. Shelly ist auch da.«
    »Entschuldige«, sagte Leah seltsam monoton und blickte über ihre Schulter zurück auf die Straße. »Ich wollte den Tag bei dir verbringen, aber mir ist gerade eingefallen, dass ich vorher noch etwas Dringendes erledigen muss.«
    Ohne sich zu verabschieden, machte sie kehrt und ging zurück zu ihrem Auto. Sie fühlte sich merkwürdig, ein wenig wie ferngesteuert.
    Shelly, die das Gespräch vom Wohnzimmer aus mit angehört hatte, ging zum Hauseingang und stellte sich neben Aidan. Besorgt blickten sie Leah hinterher.
    »Mit Leah stimmt etwas nicht«, sagte sie und blickte Aidan durchdringend an. »Sie ist in letzter Zeit so in sich gekehrt. Ich suche sie und passe auf sie auf.«
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Aidan.
    »Du wärst ausnahmsweise einmal nur ein Klotz am Bein«, scherzte Shelly. »Aber ich melde mich, wenn ich deine Hilfe brauche.«
    In Vampirgeschwindigkeit raste sie die Park Road entlang und hielt Ausschau nach Leahs Auto. An der Kreuzung Sandford Avenue und Stockbridge entdeckte sie den roten Wagen.
    Ihre Freundin fuhr in Richtung Hollow District. Shelly wunderte sich, denn dort gab es nur ein altes Fabriksgebäude.
    Leah parkte außerhalb des hohen Drahtzauns und ging dann wie ferngesteuert auf das offen stehende Tor zu.
    Shelly beobachtete ihre Freundin von einer Baumgruppe aus. Leah wirkte wie eine Marionette. Ihre Aura war schwach, doch etwas trieb Leah schnell vorwärts.
    Ohne darauf zu achten, ob sie verfolgt wurde, durchquerte sie den alten Empfangsraum und ging, ohne nach links oder rechts zu sehen auf die alte Fertigungshalle zu.
    Shelly spürte Gefahr, sobald sie das halbverfallene Gebäude betreten hatten. Ihr sensibles Gehör nahm Schritte wahr und dumpfe Schläge, wie das Pochen von

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