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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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Herzen drangen in ihr Bewusstsein. Menschen?
    Ein beklemmendes Gefühl, dass ein unabwendbares Verhängnis aufzog, machte sich in ihr breit. Lautlos schlich sie weiter. Sie wunderte sich, dass Leah ohne zu zögern vorwärtsging.
    Müsste sie die Gefahr nicht auch wahrnehmen?
    Plötzlich spürte Shelly einen heftigen Schmerz in ihrem Kopf. Ein seltsames Dröhnen in ihrem Kopf wurde lauter und lauter. Sie warf sich gepeinigt herum, aber noch während der Drehung sackte sie bewusstlos zusammen.
    Leah bemerkte nichts von all dem. Ein paar Meter vor sich sah sie ein wenig Licht. Sie ging zielstrebig darauf zu. Sie hob zitternd ihre Hand und schob sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
    Ein lautes Donnergrollen durchbrach die Stille. Dutzende von schwarzen Kerzen flackerten in dem Raum. Als sie sich umsah, bemerkte sie Gestalten hinter sich.
    Hexen!
    Eine Frau löste sich aus der kleinen Gruppe und kam auf sie zu. Leah blickte verstört in ihre Richtung. Sie kannte dieses Gesicht. Sie hatte es schon einmal gesehen, … aber im Moment konnte sie sich nicht erinnern, wo und wann?
    Es dauerte einen Augenblick, bis Leah begriff, dass das Geschehen ihr galt. In ihrem Kopf drehte sich ein Rädchen. Überraschung stand in ihrem Gesicht und in der Tiefe ihrer Augen blitzte es auf.
    Wie in der Vorschau eines Films reihten sich verschwommen Bilder in ihrem Kopf aneinander. Ein Mann und eine Frau, die lachend auf der Straße gehen. Plötzlich ein greller Lichtblitz und der Mann bricht zusammen und stirbt, löst sich in Nichts auf, … und die Frau liegt am Boden. In den Augen der Sterbenden steht Trauer und ihr Mund flüstert voller Schmerz ein Wort: Leah.
    Leah starrte verunsichert vor sich hin und rührte sich nicht.
    Waren das Erinnerungen? Nein …! Diese Gesichter waren ihr fremd, und doch, tief in sich fühlte sie eine Verbundenheit mit diesen beiden Menschen …
    Was passierte gerade mit ihr? Tränen traten ihr in die Augen. War sie dabei, verrückt zu werden? Magie und Tod lagen in der Luft.
    Plötzlich kam ein Geräusch aus dem Flur. Sie erwachte aus ihrer Lethargie und warf sich herum.
    Wo waren die Hexen?
    Sie hatte sie beinahe vergessen.
    »Du wirst sterben«, hörte sie plötzlich eine Stimme, die nachklang wie ein Echo. »Du und diese verdammte Vampirin, die dich retten wollte.«
    Leahs Blick schweifte durch den Raum. Außer ihr war niemand da. Sie begriff, dass sie damit gemeint war.
    Vampirin? Sie kannte nur eine Vampirin. Shelly!
    Schatten kamen näher und Leah war, als berührten sie Geisterhände.
    Im nächsten Augenblick wurde sie von den Beinen gerissen und zu Boden geschleudert. In ihren Ohren hallten Schreie und Leah schüttelte den Kopf, um die lauten Töne los zu werden. Als ihr klar wurde, dass das Geräusch keine Folge ihres Sturzes war, sondern Shellys Hilferuf, sprang sie auf und rannte tiefer in die Halle hinein. Rauchschwaden und Hitze kamen ihr entgegen. Laut tönte Shellys Stimme durch ihren Kopf.
    Leah fiel es schwer, klar zu denken.
    »Shelly, wo bist du?«, Leahs laute Schreie hallten durch das brennende Gebäude.
    »Unten«, schrie Shelly, »ich bin unter dir!«
    Leah verließ die Halle und überquerte einen schmalen Flur. Am Ende fiel ihr eine offene Tür auf, die nach draußen führte.
    Leah rannte darauf zu und blieb kurz davor abrupt stehen.
    Hörte sie ein leises Wimmern?
    Gehetzt blickte sie sich um. Das Feuer breitete sich immer mehr aus. Sie konnte keine Treppe, keinen alten Aufzug, der in ein Untergeschoß führte, entdecken. Das konnte nicht sein, es musste einen Weg nach unten geben.
    Schnell rannte sie nach draußen und umrundete das alte Fabriksgebäude. Nichts. Leah hielt kurz inne und konzentrierte sich auf Shellys Hilferufe. Wie in Trance ging sie auf einen halb zerfallenen, hölzernen Verschlag zu. Als sie einen kleinen Riegel entdeckte, atmete sie erleichtert auf und drehte ihn nach rechts. Sofort sprang eine kleine Luke auf. Rauchschwaden strömten ihr entgegen. Leah schlüpfte durch die kleine Öffnung und kämpfte sich hustend durch den fensterlosen großen Raum. Shellys grauenvolle Rufe hallten in ihrem Kopf. Langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit. Am hinteren Ende einer langen Wand, rechts von ihr, entdeckte sie eine Gestalt. Sie war am Hals mit einer Kette an die Wand gefesselt.
    »Leah«, hörte sie Shellys erleichterte Stimme.
    Für einige Augenblicke vergaß Leah die Gefahr, in der sie beide schwebten. Sie rannte auf Shelly zu.
    »Wer hat das getan?«, schrie

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