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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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sie zornig in die Dunkelheit. Sie verbannte ihre Wut in die hinterste Ecke ihres Gehirns und überlegte, wie sie Shelly befreien konnte. Sie versuchte sich an eine magische Formel zu erinnern, aber sie schien heute geistig zerrissen zu sein.
    Plötzlich schossen Feuerzungen vor ihr hoch.
    »Feuer«, hörte sie Shellys angstvolle Stimme, »hilf mir, Leah, … schnell.«
    Leah lief vorwärts, konnte die Feuerwand aber nicht durchbrechen. Gequält blickte sie auf Shelly, die jetzt eigenartigerweise ganz ruhig wurde.
    »Sag Riley, dass ich ihn liebe, … für immer«, rief sie durch das Flammenmeer. Dann verlor ihr Blick jegliche Hektik. Sie blickte mit einem Lächeln im Gesicht in Leahs Richtung und wartete ruhig auf ihr Ende.
    Plötzlich verzerrte sich Shellys Gesicht und ihr Körper begann in sich zusammenzuschrumpfen. Das Feuer zerpflückte ihren Körper in rote Glutfetzen, die dann wie Tränen von der Decke fielen.
    »Nein«, schrie Leah, obwohl sie begriff, dass sie ihrer Freundin nicht mehr helfen konnte.
    »Shelly …«, flüsterte Leah verzweifelt.
    Shelly war tot …
    Sie konnte den Blick von der Stelle, an der Shelly noch vor wenigen Augenblicken gestanden und sie angesehen hatte, nicht abwenden. Und nun war nichts mehr von ihr übrig als Asche.
    Trauer, Schmerz und Wut machten sich in Leah breit. Sie spürte, wie ihr Blut zu rauschen begann, während Tränen aus ihren Augen schossen.
    »Ich werde die Schuldigen finden und töten«, schrie sie verzweifelt in die Dunkelheit.
    »Leah! Leah, bist du da drinnen?«
    Die lauten Rufe holten sie in die Gegenwart zurück. Sie drehte sich um und rannte den Weg, den sie gekommen war zurück. Das Feuer hatte sich bereits überall ausgebreitet und die Flammen griffen nach ihr. Sie spürte die Hitze auf ihrer Haut und der beißende Rauch erschwerte ihr das Atmen. Übelkeit überkam sie und Galle stieg ihr die Kehle hoch.
    Ein Geräusch über ihr. Jemand versuchte ihr zu helfen und fand den Zugang zu diesem verborgenen Kellerloch nicht.
    Keuchend lief Leah durch den dichten Rauch auf den kleinen Ausgang zu.
    Ich muss hier raus.
    Endlich erreichte sie die offene Luke. Ein fremdes Gesicht blickte ihr entgegen.
    »Alles in Ordnung?«, hörte sie eine weibliche Stimme.
    »Shelly ist tot«, flüsterte sie und fuhr sich über die tränenden Augen.
    Die Fremde zog sie kurz an sich und fuhr ihr tröstend über ihr Haar.
    »Wir müssen hier weg«, sagte sie dann und zog sie mit sich von dem Fabriksgebäude weg.
    »Hier ist gleich die Hölle los«, erklärte sie und blickte zurück auf das Flammenmeer.

Kapitel 23

    I n der Ferne heulten die Sirenen. Leah raffte sich auf und lief hinter der Fremden her, den Hügel hinauf zu ihrem Auto. Als sie sich noch einmal kurz umdrehte, sah sie blitzende Blaulichter näherkommen. Mit einem lauten Knall explodierte das Gebäude und Flammen schossen in den Himmel.
    »Wer bist du?«, fragte Leah.
    »Ich bin Shannon, eine Freundin deiner Mutter.«
    »Aber, ich habe dich noch nie gesehen.«
    »Ich weiß.«
    »Gib mir deinen Autoschlüssel, ich fahre«, sagte Shannon und schob Leah auf die Beifahrertür zu.
    Schweigend fuhren sie zurück in die Stadt. Shannon parkte Leahs Auto vor dem Haus der Taylors.
    »Es ist besser, wenn du jetzt nicht alleine bist«, sagte sie und drückte ihr den Autoschlüssel in die Hand.
    »Ich möchte mit dir reden«, sagte Leah, »jetzt. Woher weißt du, dass hier meine Freundin wohnt?«
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Erklärungen«, sagte Shannon. »Ich melde mich bei dir. Nur soviel, deine Mutter war eine wunderbare Frau und eine außergewöhnliche Hexe. Und du bist das Kind einer außergewöhnlichen Liebe. In dir vereinen sich ungeahnte Kräfte von zwei verschiedenen Spezies.«
    Leah blickte ihr Gegenüber fassungslos an. Benommen fuhr sie sich über ihre Augen. Ihr Kopf schmerzte, ihr Magen rebellierte. Sie hatte sich noch nie so sterbenselend gefühlt. Verständnislos schüttelte sie ihren Kopf.
    »Ich glaube, du hast nicht die blasseste Ahnung, wovon ich spreche«, stellte Shannon fest.
    Leahs Blick entgleiste und nahm den Ausdruck eines verlorenen Menschen an.
    »Wir sehen uns wieder«, sagte Shannon. »Ich weiß es.«
    Leah schälte sich schwerfällig aus dem Beifahrersitz und ging langsam auf das Haus der Taylors zu.
    Aidan öffnete die Tür und sah erschrocken auf ihre Freundin. Leah stand bleich vor ihr und ihre Kleidung war von Ruß geschwärzt.
    »Shelly«, sagte Leah traurig, »sie ist …

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