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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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sagte Roger hämisch und stand auf. Lachend ging er langsam rückwärts, bis er in der Dunkelheit verschwand.
    John MacLains Blick ging nach oben. Die Wolkendecke war aufgerissen und vereinzelt blinkten Sterne am Nachthimmel von Shadow Fields.

Kapitel 47

    D ie Nacht war friedlich und bis auf das ferne Motorengeräusch des Verkehrs und das leise Pfeifen des Windes war nichts zu hören. Obwohl die Stille auf ihn normalerweise beruhigend wirkte, spürte er, wie sich sein Körper vor Anspannung verkrampfte, während er durch die Bäume in die Dunkelheit starrte. Seit zwei Tagen war James spurlos verschwunden. Irgendetwas stimmte nicht. Er fühlte es instinktiv. Als er einen trockenen Ast knacken hörte, sprang er lautlos auf. Angestrengt blickte er um sich. Er konnte keine Bewegung ausmachen, aber er spürte die Gefahr. Seine Sinne waren plötzlich hellwach und er nahm jedes winzige Geräusch wahr.
    Voller Anspannung entfernte er sich von der alten Ruine. Plötzlich trug ihm der Wind einen Geruch in die Nase. Blut.
    Roger schnüffelte in der Luft. Vampire! Geisterhafte Stimmen drangen an sein Ohr.
    »Hier muss es sein«, hörte er eine knurrende Stimme.
    »Ja, hier gibt es einen Eingang«, flüsterte eine andere Stimme.
    »James«, hörte Roger eine Stimme rufen. Als sich nichts rührte, wurden die Vampire unruhig. Nervös suchten sie das Areal nach James ab.
    Roger kauerte hinter einem dichten Strauch und verharrte regungslos wie ein Raubtier. Die Zeit verging langsam. Am Himmel schoben sich schwarze Wolken vor den Mond. Etwas bewegte sich vor diesem dunklen Himmel. Ein großer Vogel stürzte sich im Steilflug herab und setzte sich auf den Ast einer alten Tanne. Roger starrte auf das schwarze Federvieh, dessen schwarze Knopfaugen ihn bedrohlich anstarrten. Er richtete sich auf und rannte in Vampirgeschwindigkeit in die Dunkelheit. Der Wind riss die Blätter von den Bäumen und wirbelte sie über seinem Kopf hinweg in die Luft.
    Sein Instinkt drängte ihn, Shadow Fields zu verlassen. Jetzt. Er fragte sich, was diese Vampire mit James zu tun hatten und er fragte sich, wo James war. Er befand sich bereits im Stadtzentrum, als seine Gedanken sich noch immer im Kreis bewegten. Nahe der Fußgängerzone hielt er inne. Am Horizont leuchteten bereits die ersten hellen rosa Streifen und tauchten die Stadt in ein unwirkliches Zwielicht. Kein menschliches Auge hätte die Schatten erfasst, die sich schnell auf das alte Haus hinter der Absperrung zubewegten, aber Roger machte sie aus, als er gerade auf die Ruine zugehen wollte.
    Vampire! Er sog die Luft tief ein und erkannte am Duft, dass es dieselben Vampire waren, die vor kurzem im Wald nach James gesucht hatten. Plötzlich drang ein surrender Ton in seinen Kopf. Was war das? Sein Selbsterhaltungstrieb mahnte ihn zur Vorsicht. Schnell bewegte er sich rückwärts. Von einer unsichtbaren Macht angezogen, trat er hinter einen schwarzen Container. Plötzlich fühlte er eine Hand an seinem Nacken. Ein eisiger Schauer lief über seinen Rücken.
    Mit einem wilden Aufschrei sprang er auf und ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwand er stadtauswärts in der Dunkelheit. Seine Stimme verlor sich im Rauschen des Windes, der durch die herbstlichen Straßen von Shadow Fields fegte. Eine Minute später breitete der schwarze Vogel seine Flügel aus und flog gurrend davon.

Kapitel 48

    S ie saßen schweigend im Van. Es begann bereits zu dämmern und dichte Nebelschwaden zogen durch die Straßen der Stadt. Das flackernde Laternenlicht zeichnete zuckende Schatten an die Häuserfronten.
    »Ein Vampir ist in der Nähe«, sagte Elijah.
    Langsam öffnete John die Schiebetür. Schnell und leise verließen er, Elijah und Richter Sinclair das Auto.
    Sie rannten die Häuserfront entlang und versteckten sich verteilt hinter parkenden Autos, als sie eine dunkel gekleidete Gestalt vor dem Clubgebäude herumlungern sahen.
    »Da ist er«, schickte Elijah seine Gedanken aus.
    »Wir schnappen ihn uns«, antwortete John.
    Langsam schlenderte Richter Sinclair auf den Vampir zu. Dieser blickte konzentriert auf die jungen Leute, die gerade aus dem Club kamen. Als der Richter ihm nahe genug war, um nach ihm zu greifen, stieß er einen kurzen Schrei aus und packte ihn von hinten. John und Elijah standen ihm schon nach wenigen Augenblicken bei und griffen ebenfalls nach dem wild um sich schlagenden Vampir.
    Ein kurzer Pfiff aus einer Trillerpfeife ließ die vier herumfahren. Zwei Streifenpolizisten kamen näher und

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