Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
Vom Netzwerk:
Enyas hat Priorität«, flüsterte George. »Die Hexe können wir auch später festnehmen.«
    Logan blieb stehen und horchte angestrengt. Als er leise Schritte wahrnahm, zog er Andrew und George auf die Seite. Sie warteten, aber anstatt, dass jemand näherkam, entfernten sich die leisen Geräusche wieder.
    Ein Rascheln aus dem Nichts ließ Georg herumfahren. Er blieb bewegungslos stehen, starr vor Schreck. Er hasste die Dunkelheit. Ohne die beiden Vampire wäre er hier verloren gewesen.
    Langsam setzten sich die Vampire wieder in Bewegung. George ging mit winzigen Schritten, wobei er mit den Händen behutsam die Wand abtastete, hinter ihnen her.
    »Logan«, flüsterte er. »Wo seid ihr?«
    Als er keine Antwort erhielt, begann er sich Gedanken darüber zu machen, was er tun würde, wenn er plötzlich einem Feind in die Hände fallen würde. Es fiel ihm nichts ein. Vielmehr überkam ihn die nackte Angst. Angst vor dem Tod.

Kapitel 45

    »E s war ein Fehler mich zu suchen«, presste Morgan zwischen ihren Lippen hervor. »Ich habe dich für klüger gehalten.«
    »Und ich habe dich für eine aufrichtige Hexe gehalten«, sagte Enya und hielt Morgans Blick stand. »Dabei bist du nichts anderes als eine machtgierige verlogene Mörderin.«
    »Du bist kein bisschen besser als Arwen. Du steckst mit den Vampiren von Shadow Fields unter einer Decke.«
    Hasserfüllt schrie sie diese Worte heraus. Die rothaarige Hexe bugsierte Enya durch die noch vorhandenen Gänge der alten Fabrik, von deren Decken große Spinnweben herunterhingen. Enya wartete auf eine Gelegenheit sich loszureißen, aber im Moment wusste sie, dass ein Fluchtversuch sinnlos wäre. Es dauerte nicht lange, bis sie in einen großen Raum kamen, in dem ein Mann stand und sie neugierig musterte. Er war schwarz gekleidet und mit seinen grünen Augen war er unschwer als Vampir zu erkennen.
    »Was …?«
    »Du sprichst erst, wenn du gefragt wirst«, sagte Morgan und stieß Enya ihre Faust in den Rücken.
    »Bist du mit diesem MacLain eine Liebesverbindung eingegangen? Antworte!«
    »Wir sind nur Freunde«, antwortete Enya bemüht ruhig.
    Morgan kam mit geschmeidigen Bewegungen auf sie zu. Die Art wie sie sich vorwärts bewegte, erinnerte Enya an ein Raubtier, das auf der Jagd war.
    »Willst du mich jetzt wie Arwen aus dem Weg räumen«, schrie Enya wütend. »Das wird dir kein Glück bringen.«
    »Was weißt du schon, was für mich Glück ist«, schimpfte Morgan.
    Enya blickte auf den Vampir, als ihr plötzlich eine Idee kam.
    »Weiß dein Vampir, dass ich eine Elbhexe bin?«, fragte sie.
    Der Vampir schoss herum, als Enya das Wort Elbhexe ausgesprochen hatte.
    »Eine Elbhexe?« Der Vampir kam näher und betrachtete Enyas Gesicht.
    »Enya McLauchlan«, grinste er.
    »Roger MacLain?«, fragte Enya leise.
    Roger grinste und nickte nur.
    »Eine Elbhexe? Was ist denn das?«, fragte Morgan und kam misstrauisch näher.
    »Eine Elbhexe ist für Vampire etwas Heiliges«, klärte Roger Morgan auf.
    »Sie lügt«, schrie Morgan, »und du Tölpel fällst darauf herein.«
    Roger blickte erstaunt auf Morgan. Er mochte keine hysterischen Frauen.
    »Ich kenne sie«, sagte er, »sie ist eine Elbhexe. Sie hat John MacLain und den anderen Vampiren von Thornhill den Ring gemacht. Den Ring, mit dem Vampire ein fast menschliches Leben führen können. Ein Leben in der Sonne.«
    Roger MacLain ging nahe an Enya heran und stupfte sie an der Schulter.
    »Das ist doch wahr, oder?«
    Enya wich angeekelt zurück. Um seinen Mund und auf seiner Kleidung klebte verkrustetes Blut. Sie riss sich zusammen und bemühte sich freundlich zu klingen.
    »Ja. Das stimmt.«
    »Du wirst mir auch so einen Ring machen«, verlangte er.
    »Sie wird niemandem einen Ring machen«, baute sich Morgan vor Roger auf. »Du wirst sie töten. Jetzt.«
    »Erst will ich diesen verdammten Ring«, verlangte Roger.
    Ein lautes Poltern unterbrach die Unterhaltung. Es klang, als würden mehrere Personen geradewegs auf sie zukommen. Knurrende Laute klangen bis zu ihnen herein.
    Enya horchte auf. Plötzlich war es ganz still.
    Morgan schlich die Wand entlang und war binnen weniger Augenblicke aus ihrem Blickfeld verschwunden. Auch Roger MacLain suchte nach einem Fluchtweg. Ohne weiter auf Enya zu achten, machte er sich in Sekundenschnelle aus dem Staub.
    Nun setzte sich auch Enya in Bewegung. Vor ihrem geistigen Auge sah sie George Taylor.
    Als er ihr mit Logan und Andrew Baird im Schlepptau entgegenkam, traten ihr Tränen in die

Weitere Kostenlose Bücher