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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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lassen Sie ihn gehen!« Salvez war anscheinend bei ihr.
    »Womit wir beim Thema wären«, sagte Wolfe. Sein Haar war zerzaust, in seinen Augen loderte es. »Wo sind Sie, Griswold?«
    »Auf einem Schiff«, antwortete Bram. »Nur nicht auf dem, auf das Sie uns geschickt haben. Wir mussten jemanden retten.«
    »Mussten?« Wolfe lachte rau. »Mussten? Warum? Weil Dearlys Balg es verlangt hat? Glauben Sie etwa, sie wird Sie dafür lieben? Glauben Sie, dass sie sich auch nur einen feuchten Dreck um Sie schert, solange Sie nur tun, was sie will? Sie sind tot, Griswold!«
    »Wir haben es getan, weil es das Richtige war«, erklärte Bram ihm steif.
    »Ist sie bei Ihnen? Beten Sie, dass Sie diese Frage bejahen können.«
    Ich beugte mich weiter über Brams Schulter, damit er mich sehen konnte. »Ich bin hier.«
    Für einen Augenblick entspannte sich Wolfes wütendes Gesicht. »Gut. Sehr gut.« Er festigte seinen Griff um den Abzug. »Und jetzt, Griswold, bringen Sie sie zurück zum Stützpunkt oder ich verteile das Hirn dieses vermodernden Fleischklopses im ganzen Raum. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Tu es nicht, Bram«, sagte Samedi. »Dr.   Dearly lebt, er ist …«
    Wolfe verpasste ihm mit dem Gewehrkolben einen Schlag auf den Kopf. »Maul halten!« Samedi knurrte. Wolfe richtete seine Aufmerksamkeit auf etwas außerhalb des Bildes. »Wenn da draußen irgendjemand auch nur ein Wort sagt, erschieße ich ihn! Verstanden?«
    »Warum wollen Sie sie so unbedingt in die Finger kriegen?«, fragte Bram. Während er sprach, ergriff er hinter seinem Rücken meine Hand. Ich erwiderte den Druck, so fest ich konnte.
    »Dr.   Dearly?«, fragte Pam. »Ist er denn nicht tot?«
    »Das spielt keine Rolle!«, brüllte Wolfe. »Erweisen Sie Ihrer eigenen Spezies etwas Loyalität, verdammt! Sogar ich weiß, dass dieser erbärmliche Knochensack hier mehr wert ist als Dearlys lausige Tochter!«
    »Warum wollen Sie sie dann unbedingt?«, wiederholte Bram seine Frage mit leiser, zornbebender Stimme. »Wir haben Kurs auf den Stützpunkt. Wir sind auf dem Weg. Sagen Sie mir, warum Sie sie wollen.«
    »Weil alles ruiniert ist!«, donnerte Wolfe und sein Gesicht lief rot an vor Wut. Er stieß den Lauf des Gewehrs in Samedis Schläfe. »Wissen Sie eigentlich, wie lange ich schon darauf warte, dass ihr Zombies endlich ausgerottet werdet? Wie lange ich schon darauf warte, euch alle und damit diese Seuche vernichtet zu sehen? Aber nicht, bevor ich die Gelegenheit bekomme, mich zu beweisen!«
    »Wovon reden Sie da überhaupt?«, wollte ich wissen. Bram drückte meine Finger, um mich zum Schweigen zu bringen.
    »Ruhe! Griswold, bringen Sie das Mädchen zum Schweigen!« Wolfe starrte zornig in die Kamera. »Ich werde nicht zulassen, dass mir diese Chance genommen wird! Wissen Sie, wie lange ich darum kämpfen musste, um wieder ernst genommen zu werden? Haben Sie auch nur einen blassen Schimmer davon, wie das ist?«
    »Ernst genommen?«, fragte Bram. »Sie reden wirres Zeug. Nehmen Sie die Waffe runter und erklären Sie es uns, in Ordnung?«
    Das Gewehr bewegte sich keinen Zentimeter, doch aus irgendeinem Grund begann Wolfe zu erklären. »Ich erinnere mich noch genau an den Tag. Der Premierminister wurde angegriffen. Meine Kompanie begleitete ihn zu seinem Schutz. Wir hatten die Toten noch nie gesehen. Wer kann es uns also verdenken, dass wir neugierig waren?«
    Bram und ich tauschten einen verwirrten Blick.
    »Wir sollten das Vordertor bewachen«, sprach Wolfe weiter, seine Stimme wurde leiser. »Aber wir wurden abgelenkt. Von einem Zombie. Einem Mädchen. Noch ganz frisch. Wir wollten einfach nur mit ihr sprechen, aber sie hatte Angst vor uns. Sie versuchte davonzulaufen, doch ein paar der Jungs wollten sie in die Enge treiben …« Er sog die Luft ein. »Ich wusste, dass es dumm war, sie so zu jagen. Aber bevor ich sie abrufen konnte, hörten wir schon den Tumult, alle schrien und rannten durcheinander. Die Punks waren eingedrungen. Sie hatten auf den Premierminister geschossen.«
    »Dann haben die Punks den Premierminister also angegriffen, während Sie ihn beschützen sollten … und ausgerechnet ein Infizierter hat ihn gerettet«, erkannte Bram.
    Dieser Kommentar rüttelte Wolfe wieder auf. »Eine verseuchte Ratte wurde geehrt, während man mich vor ein Kriegsgericht stellte und mein Leben zerstörte. Und das alles nur, weil ich die lebenden Toten gesehen hatte!« Wolfe warf den Kopf zurück, lachte aber nicht. »Mit dreiundvierzig Jahren

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