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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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Dach und fiel seinem endgültigen Tod entgegen. Mit einem widerlichen Klatschen schlug er auf dem Asphalt auf.
    »Runter.« Ich fühlte Noras Hände und drehte mich zu ihr um. Sie zog an meiner Jacke. »Komm schon, wir geben Vollgas. Besser explodieren als gefressen werden.«

    Im Innern des Schiffes war Renfield schon wieder mit den Knöpfen und Hebeln beschäftigt und kehrte den Neuankömmlingen den Rücken zu. Coalhouse nahm meinen Platz am Steuer neben dem Fenster ein. Pamelas Gruppe versuchte noch immer, wieder zu Atem zu kommen. Sie alle standen vornübergebeugt und keuchten.
    Nora drängte sich an Tom und Chas vorbei und nahm Pam in die Arme. Pamela drückte sie so fest, als verkörpere Nora in diesem Augenblick jede nur mögliche Form der Erlösung. »Jetzt ist alles gut, Pam.«
    Pams Schultern begannen zu beben. »Nein, nein, das ist es nicht«, flüsterte sie. »Meine Eltern sind eingeschlossen und wissen nicht, wann sie wieder herauskommen können. Und Isambard wurde gebissen.«
    Ich sah Pam scharf an. »Was?«
    Pamela löste sich von Nora und wischte sich die Augen. Sie kniete neben dem jüngeren der Männer nieder, der auf dem Boden zusammengekauert saß. Ihre Stimme klang belegt. »Zeig es ihnen, Issy.«
    Der Junge sah nicht gut aus, so viel konnte ich schon mal sagen. Er war grün um die Nase und seine Augen waren blutunterlaufen. Folgsam, aber schlapp streckte er seinen Unterarm aus, der mit einem blutbefleckten Tuch umwickelt war.
    »Ich konnte nicht … schnell genug rennen«, brachte er heraus. Er keuchte noch immer von der Anstrengung. »Mr.   Allister … hat mich gerettet.«
    Der andere junge Mann hielt seinen Blick fest auf Nora gerichtet, während er um Atem rang. »Nicht nur ihn. Auch Miss Roe.«
    »Sind Sie verletzt worden, Mr.   Allister?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Das war allerdings pures Glück. Ich habe es immer geschafft, ihnen auszuweichen. Ich habe sie zurückgedrängt, musste aber aufgeben, als mein Hammer in einem von ihnen stecken geblieben ist.« Endlich wandte sich Michael zu mir um. Und dann ging es los. »Entschuldigen Sie, aber … mit wem spreche ich eigentlich?«, wollte er in leicht skeptischem Ton wissen. »Ich habe noch nie erlebt, dass unsere Soldaten ihre Gesichter verbergen.«
    »Ja, wer zum Teufel seid ihr?«, fragte das blonde Mädchen direkter. »Nicht, dass wir euch nicht dankbar wären und so.« Nora sah sie erschrocken an, bevor sie mir einen besorgten Blick zuwarf.
    »Na gut«, sagte ich, hauptsächlich zu Nora. Zeit für die große Enthüllung.
    Ich wappnete mich und zog mir die Maske herunter. Doch anscheinend begriffen sie nicht, bis auch Coalhouse die Maske abnahm und seine eingefallene Gesichtshälfte freilegte.
    Die Blonde war die erste, die aufschrie. Sie presste sich an die Rückwand des Schiffsraums und kreischte so gellend, dass sie damit einer Straßenkatze alle Ehre gemacht hätte. Michael fuhr zurück und stellte sich vor sie, während er beobachtete, wie nun auch Chas und Tom ihre Gesichter entblößten. Auch Renfield drehte sich um, weil er sehen wollte, was all die Aufregung sollte.
    »Bestien!«, schrie die Blonde. »Es sind Bestien!«
    Pamela zog Isambard an sich und in ihren Augen stand die nackte Angst.
    »Was hat das zu bedeuten?« Michaels Blick sprang von Zombie zu Zombie und seine Augen weiteten sich zusehends.
    »Ich kann es erklären«, sagte ich und hob die geöffneten Hände. »Wir bringen Sie an einen sicheren Ort, in Ordnung?«
    »Klappe, Mink! Sie sind keine Bestien! Hast du etwa ausgerechnet die da gerettet, Pam?« Nora funkelte Miss Mink einen Moment lang an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Freundin zuwandte. »Ich habe es dir doch gesagt, Pamma.« In dem Versuch, die Person zu erreichen, die ihr am ehesten glauben würde, kniete sich Nora vor ihre Freundin. »Ich habe dir gesagt, dass ich bei den guten Jungs bin. Und das hier sind die Guten. Sie haben mich gerettet, bevor die bösen Zombies mich erwischt haben. Es ist eine lange Geschichte.«
    »Kommen Sie uns bloß nicht zu nahe!«, befahl Michael. Er starrte Nora entsetzt an, als könne er nicht fassen, was sie da sagte.
    »Hier versucht bestimmt niemand, sich an dich ranzumachen«, schnaubte Chas. »Ich stehe nicht auf Lebende. Da hab ich Vorurteile.«
    »Sie sind … sie sind tot, Nora …« Pams Stimme klang zittrig. »Ayles hat gesagt, sie wären tot …«
    »Pamela.« Nora legte die Hand auf die Wange ihrer Freundin. »Du musst mir glauben. Schau, ich bin

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