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Dark Love 2

Dark Love 2

Titel: Dark Love 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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aufdrückte.
    Sie gehörte zwar auch zur bösen Seite, aber sie war dennoch meine Mom - sie hatte mich geboren und großgezogen. Jeder hier in diesem Saal war ein Teil von mir.
    Da kommen sogar mir die Tränen. gab Guztavol plötzlich von sich, woraufhin alle Blicke zu ihm glitten. Als er mit seinem Zeigefinger die Träne auffing, die sich aus seinem Auge gestohlen hatte, da fingen wir an zu lachen.
    Der heutige Tag hatte auch etwas Gutes. Ein Teil meiner Familie war jetzt wieder vereint. Wenn die Valerius-Familie jetzt auch noch hier mit uns beisammen wäre, dann hätte alles perfekt sein können.
    Verflucht sei die Unsterblichkeit, nach der sich mein Dad so sehnt,
dachte ich traurig.
    Mir fehlte die Valerius-Familie jetzt schon schrecklich. Ich fragte mich, ob und wann ich sie wiedersehen würde. Ging es ihnen jetzt gerade gut? Wo hielten sie sich auf?
    Es machte mich noch wahnsinnig, keine Antwort auf die letzte Frage zu haben. Ich wollte sie finden und bei ihnen sein, doch meine Familie hier genauso wenig verlassen, obwohl sie Schlechtes mit ihnen im Sinn hatten.
    Wir sollten die Männer hier alleine lassen. meinte Mom auf einmal, nahm meine Hand und zog mich aus dem Saal hinaus auf den Flur, während die Doppeltür von zwei schwarz gekleideten Personen sofort wieder geschlossen wurde.
    Ich warf nur einen kurzen Blick zurück, doch als ich die Kälte in ihren leeren Augen sah, da überkam mich solch ein Schauer, dass ich schnell wieder nach vorne sah.
    Waren sie von irgendjemandem hypnotisiert worden oder hatten sie das Böse bereits ihre Seele übernehmen lassen?
    Meine Mom führte mich in das sechste Zimmer auf der rechten Seite und schaltete erst das grelle Licht an, nachdem sie die Tür hinter sich zugemacht hatte.
    Während ich mich umsah, stellte ich fest, dass dieser runde Raum ein schön eingerichtetes Schlafzimmer mit Möbeln aus dunklem Kiefer darstellte. Links neben mir befand sich ein großer Kleiderschrank ohne Spiegel, gleich daneben stand eine kleine Kommode mit einem verstaubten Telefon drauf und nur wenige Meter weiter lag das am Ende abgerundete Himmelbett, das von schneeweißen Vorhängen bedeckt wurde. Die beiden Nachttischschubladen hatten dieselbe Farbe, doch als ich merkte, dass sich in den Gläsern kein Rotwein, sondern Blut befand, da erschrak ich ein wenig, denn meine Eltern waren doch...
    Ich erstarrte. Nur, weil meine Eltern sterblich waren, musste das nicht unbedingt heißen, sie wären menschlich. Vielleicht waren sie noch immer Kradaperias, die ihre Kräfte nur nicht in vollen Maßen einsetzen konnten. Warum aber tranken sie Blut, wenn diese Flüssigkeit doch die Quelle des Lebens darstellte? Wollten sie den Geschmack aus ihren Mündern nicht verlieren?
    Rechts neben mir entdeckte ich einen großen Schreibtisch, der aus feinstem Holz geschnitzt worden war. Die Oberfläche sah so glatt aus, dass ich nicht anders konnte, als mit meinen Fingerspitzen einmal darüber zu streichen. Es fühlte sich kalt und schön an und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen.
    Mein Blick glitt zu einer weiteren Kommode, auf der viele Kosmetiksachen lagen, die ganz bestimmt meiner Mutter gehörten. In dem Spiegel erkannte ich mich mal wieder selbst nicht wieder. Ich sah total anders aus.
    Hinter der geschlossenen Tür daneben befand sich sicherlich ein Badezimmer.
    Es gab in diesem Raum eigentlich keine Seitenwände, denn ich konnte nirgendwo Ecken sehen. Die Wand begann unten bei dem hellen Teppich und verlief in einem Halbkreis über das gesamte Zimmer.
    Meine Mom schritt eilig zu der Kommode, auf dem sich das Telefon befand und öffnete die oberste Schublade, um insgesamt sechs Fotos, eine hellbraune karrierte Krawate und ein Kuscheltier, das genauso wie ein Pinguin aussah, herauszuholen. Ich musste mehrmals blinzeln, bevor ich schockiert feststellte, dass das alles Sachen aus dem alten Schrank in meinem Zimmer waren. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich den Schlüssel um meinen Hals gehabt, als Emilio mich zu Ares gebracht hatte. Jetzt musste er irgendwo in dem Zimmer sein, das Nadja und ich uns geteilt hatten. Wie also war es meiner Mom gelungen, die verschlossenen Türen zu öffnen?
    Bitte, sei mir nicht böse, Makayla. sagte sie entschuldigend Nachdem du verschwunden warst, habe ich oft meine verbliebenen Kräfte nicht zurückhalten können. Daher war es ein Leichtes für mich, deinen Schrank zu öffnen.
    Bist du etwa übermenschlich stark? wollte ich wissen, obwohl ich es jetzt bereits ahnte.

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