Dark Love 2
Vorher hätte ich niemals gedacht, dass ausgerechnet meine zierlich aussehende, schlanke Mom unglaublich kräftig war. Hast du all meine Möbel demoliert?
Sie kam zu mir, legte die Sachen auf den Tisch und hob dann ihre Hände, so als wollte sie mir ihre Unschuld damit zeigen.
Mom. sagte ich warnend, was sie die Augen verdrehen ließ.
Meine Liebe, ich habe dein Zimmer nicht agerührt, sondern lediglich den scheußlich aussehenden Schrank entfernen lassen. behauptete sie Außerdem besitzen dein Vater und ich Kräfte, die uns stärker und mächtiger werden lassen würden als jedes andere Wesen, das jemals existiert hat, wenn wir sie nur benutzen dürften. Sie ließ ihre Hände sinken, während sich ihr Blick in meinen brannte. Wir wären sogar in der Lage, an nur einem Tag die ganze Welt zu erobern. Wir könnten die Herrscher dieser Welt werden.
War das deren Plan?
Außerdem... Sie zögerte einen Moment. Ich dachte mir, wenn du zurück bist, dass wir einen Neuanfang starten und das letzte Jahr vesuchen zu vergessen.
Als ich das hörte, spannte ich mich an. Wie konnte sie das von mir erwarten, wo ich doch erst vor knapp einer Stunde meinen Dad erstmals wiedergesehen habe. Ich könnte das letzte Jahr nicht vergessen. Ich hatte viel zu sehr gelitten. Die Schmerzen meines Herzens hatten sich bis in mein tiefstes Inneres gebrannt und da würden sie bis zum Ende meines Lebens auch bleiben. Sie konnte von mir nicht erwarten, dass ich einfach so weitermachte wie vor dem Unfall, bei dem mein Dad vermeintlich ums Leben gekommen war. Ich würde ihm nicht verzeihen, dass er mich mein ganzes Leben lang im Dunkeln gelassen hat. Dafür war es zu spät.
Es wurde schon ein Zimmer für dich eingerichtet. fügte meine Mom hinzu, als ich nicht reagierte Du kannst diese Sachen mitnehmen, wenn du willst oder sie auch vernichten, weil Ramon ja jetzt wieder bei dir ist. Du brauchst sie eigentlich nicht mehr.
Anstatt mich zu freuen, überkam mich plötzlich ein merkwürdiges Gefühl. Meine Eltern hatten nicht vor, mich so bald wieder gehen zu lassen. Sie wollten, dass ich dauerhaft bei ihnen blieb. Würden sie mir verweigern, nach oben an die Oberfläche zu gehen? Schließlich musste ich Ares und den Rest der Familie suchen. Ich gehörte als Ares' Frau trotz ihrer schlechten Taten an mir zu ihnen. Sie waren auch schon vor unserer Bindung ein Teil meiner Familie gewesen. Der Gedanke, von meinem eigenen Cousin all die Monate vergewaltigt worden zu sein, ekelte mich irgendwie an, aber ich versuchte dieses Gefühl mit der Liebe zu ihm zu überspielen.
Ich möchte die Sachen trotzdem behalten. meinte ich schnell. Sie waren der Beweis dafür, dass ich gelitten habe. Sie mussten bei mir bleiben.
Na schön. Meine Mom nickte und atmete einmal tief durch. Weißt du, ich habe eben gerade von Lucy erfahren, dass du weißt, was wir wirklich sind. Deswegen möchte ich mit dir reden. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte sie meinen Arm ergriffen und mich zu dem Bett gezogen, auf dessen weicher Matratze wir uns niederließen, ehe ich ihre Hände an meinen Schultern spürte. Ihre rechte Hand war nur wenige Zentimeter an meiner entzündeten Wunde entfernt. Ich hoffte bloß, dass sie mich nicht darauf ansprechen würde, so wie Guztavol es getan hatte. Ihm gegenüber war es mir leichter gefallen mir etwas auszudenken, warum ich die Bindung zwischen Ares und mir nicht lösen wollte, aber meine Mom durchschaute mich immer viel zu schnell. Ich konnte sie nicht lange belügen.
Lächelnd betrachtete sie mich. Du bist hübscher geworden seit unserem letzten Wiedersehen.
Danke.
Makayla. sagte sie ruhig und wartete einen Moment, bevor sie weitersprach. Ich will, dass du mir sagst, was Ares dir - abgesehen von den Vergewaltigungen - noch angetan hat. Du solltest nach allem, was dir widerfahren ist, blass im Gesicht sein und zerbrochen aussehen, aber das tust du nicht.
Ich spannte mich an.
Deine Haut ist rosiger geworden und deine Augen strahlen in ihrer vollen Pracht, so als hättest du dich neu verliebt, mein Kind.
Jetzt war es soweit. Ich hätte am liebsten meine Augen geschlossen, um ihr nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, aber dann hätte sie sofort gewusst, dass ich ihr nichts erzählen will. Ares hatte mir Grausames angetan und es würde eine ganze Weile dauern, bis ich darüber hinweg war, aber ich gab mir Mühe dabei, um ihm so schnell wie möglich verzeihen zu können. Ich wusste, dass er verzweifelt war und keinen anderen Ausweg gesehen
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