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Dark Love 2

Dark Love 2

Titel: Dark Love 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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büßen? Das war falsch - ganz und gar falsch. Ich zwang mich, meinen Mund zu halten, aber es fiel mir unglaublich schwer, denn immer wieder holte ich Luft und wollte mit meiner Meinung herausplatzen, doch dann rief mein Gewissen mich wieder zur Vernunft. Ich wusste nicht, was sie mit mir tun würde, wenn ich meine Gedanken laut aussprach. Schließlich schien sie genauso besessen davon zu sein, dass sie nicht einmal davor zurückscheute, Kinder zu ermorden. Was also würde sie mir - ihrer eigenen Tochter - anstellen?
    Vor ihrem Tod wird jedem klar werden, wozu wir Wächter wirklich fähig sind und die anderen Welten in der gesamten Dynastie werden unsere Familie zu fürchten wissen. Niemand wird sich jemals wieder gegen uns richten oder auch nur ein einziges schlechtes Wort über uns verlieren. Wir werden dann unbesiegbar sein.
    Es gefiel mir überhaupt nicht, solche Worte aus ihrem Mund zu hören. Das passte ganz einfach nicht zu ihr. Ich musste meine Eltern tatsächlich ganz von Neuem kennenlernen. Ich hatte sie noch nie zuvor so erlebt. In meinen Augen war meine Mom immer die freundliche, viel beschäftigte Frau gewesen, die sich seit dem vermeintlichen Tod meines Dads um den vollen Kühlschrank gekümmert hatte. Und mein Dad war, bevor er sich als tot ausgegeben hatte, für mich immer der liebevolle Mann gewesen, der seine Familie niemals in Gefahr begeben würde.
    Es war entsetzend, wie sehr ich mich geirrt hatte. Meine Mom war nie Geschäftsfrau in einem bekannten Casino und mein Dad schien gar kein gutes herz zu besitzen. Er war rachedurstig und wollte es an Unschuldigen auslassen. Er war trotz der Tatsache, dass er sterblich ist, ein wahres Monster. Man hätte ihm damals das Herz herausreißen sollen - nicht Ares. Dieser hatte meiner Familie niemals irgendetwas Schlimmes angetan. Seine Familie und er wollten bloß ihre Pflicht erfüllen und das war richtig so. Meine Eltern durften auf keinen Fall das bekommen, was sie wollten.
    Ihr... Ich versuchte mich zu fassen. Also, ihr wollt den Wesen in der Geisterwelt zuerst Angst machen, bevor ihr sie vernichtet?
    Genau.
    Glaubt ihr denn nicht, dass sie alles tun würden, um euch aufzuhalten? wollte ich wissen, doch meine Mom schüttelte nur lächelnd ihren Kopf und wendete sich mit einer leichten Drehung ihres Oberkörpers dem Nachtschrank zu, von dem sie eines der Weingläser nahm und dann sich dann wieder zu mir drehte, was mich augenblicklich verkrampfen ließ.
    Ich wollte nach Luft schnappen, doch es blieb mir im Hals stecken, da ich versuchte es zu unterdrücken. Ich wollte nicht auf die rote Flüssigkeit in dem Glas starren, aber mir blieb nichts anderes übrig, denn meine Mom hielt es mir direkt unter die Nase.
    Warum tat sie das boß? Wusste sie etwa von meiner geheimen Verwandlung? Das konnte doch gar nicht sein. Ich hatte davon niemandem erzählt, also war es absolut unmöglich.
    Es quälte mich innerlich jedoch. Ich spürte klar und deutlich, so als würde man mir nacheinander die Organe mit bloßer Hand zerquetschen, wie sich alles in mir danach verzehrte, von diesem Glas nur einen einzigen Schluck zu nehmen.
    Um es meiner Mom nicht aus der Hand zu reißen, schob ich meine Hände schnell unter meinen Hintern, wo sie festgehalten wurden. Mein Herz klopfte laut und wild, deshalb war ich froh, dass meine Mom es nicht hören konnte - zumindest hoffte ich das. Ich schlug ein Bein über das andere und versuchte ein aufrichtiges lächeln aufzusetzen, was mir jedoch anscheinend nicht wirklich gelang, denn meine Mom hob - irritiert von meinem plötzlichen Verhalten - eine Augenbraue und betrachtete mich von Kopf bis Fuß.
    Als sie dann die Schultern zuckte, hätte ich am liebsten erleichtert aufgeatmet, doch nur wenige Sekunden später zog sie das von mir, um es sich an den eigenen Mund zu halten und ohne den Blick von mir abzuwenden, alles auszutrinken.
    Es war Vampirblut gewesen und sie hatte mir nichts davon abgegeben. Sie hatte es ganz alleine getrunken, so wie ein selbstsüchtiges, gemeines...!
    Unauffällig schüttelte ich meinen Kopf. Sie hatte es nicht aufgeteilt, weil sie nichts von meiner Verwandlung wusste. Ich musste aufhören so böse zu denken. Diese Gedanken würden mich noch zu einem Monster machen.
    Ist alles in Ordnung mit dir, mein Schatz? fragte sie mich mit unschuldigem Blick Es mag dir merkwürdig vorkommen, dass ich Blut trinke, aber ich will den Geschmack in mir einfach nur nicht verlieren. Du darfst dir nichts Schlimmes dabei denken. Alles

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