Dark Love 2
wie die kniehohen Stiefel. Ihre roten Haare standen mal wieder in alle Richtungen ab und aus irgendeinem Grund machte sie auf mich nicht mehr den Eindruck eines normalen Menschen. Ich war mir sicher, dass der Sheriff sie zu Seinesgleichen gemacht hatte. Es stand ihr aber außerordentlich gut - das musste ich schon zugeben. Sie sah wie immer aus und trotzdem schien sie noch hübscher geworden zu sein.
Sicherlich hatte Ares recht gehabt, als er mir einmal erklärte, dass die neu verwandelten Vampire nicht blutrünstig seien, so wie sie ständig in Filmen dargestellt werden.
Immer wieder blickte Lucy misstrauisch zwischen Lawrence und mir hin und her. Wahrscheinlich fragte sie sich, seit wann wir Beide uns so gut verstanden. Sie wusste ja auch nicht, dass wir uns nicht vorgestern, sondern schon vor einigen Monaten kennengelernt haben. Es war selbstverständlich, dass ihr unsere leicht vertraute Art ziemlich merkwürdig vorkam.
Des Sheriffs Ausdruck war nicht anders. Ich konnte diesen Mann mit den stacheligen, weißen Haaren vom ersten Moment an nicht leiden. Wegen ihm hatte Ares ein ganzes Jahr lang unter der Erde ohne Blut verbringen müssen. Wegen ihm hatte mein Liebster schrecklich leiden müssen. Er besaß solch einen hohen Stand in der Gesellschaft. Wieso benutzte er seine Macht für das Böse? Ich verstand ihn einfach nicht. Was wollte er denn damit erreichen?
Es war furchtbar peinlich, dass ich ihm ständig in die Augen starrte, aber ich konnte einfach nicht anders. Solch eine ausdrucksstarke, smaragdgrüne Farbe gab es bestimmt nur ganz selten. Sie war faszinierend.
Außerdem fragte ich mich schon die ganze Zeit, wie es sein konnte, dass seine Haut silbrig ist. Ich hatte mich bei unserem ersten Aufeinandertreffen also nicht getäuscht und sie mir nicht nur wegen des Lichts so vorgekommen. Immer, wenn ich ihn sah, trug er einen feinen, schwarzen Anzug. Mit dem wollte er bestimmt professionell aussehen und zeigen, dass er kein gewöhnlicher Vampir war.
Was habt ihr eigentlich die ganzen zwei Tage gemacht? wollte er von Lawrence und mir nach einer Weile wissen und verschränkte seine Arme In welchem Hotel seit ihr geblieben?
Was geht dich das an? fragte ich argwöhnisch und hättem ihn am Liebsten aus meinem Zimmer geworfen wegen der unfreundlichen Art seiner Stimme, aber Lawrence stieß mir seinen Ellenbogen in die Seite und setzte ein Lächeln auf.
Das bewies mir, dass er sich vor dem Sheriff fürchtete. Ich hatte keine Angst vor ihm, denn was könnte er mir schon antun? Ich bin Ramon Harsens Tochter und da dieser Dummkopf im Dienst meines Dads stand, war ich gesichert vor seiner Macht. Vielleicht regte ihn genau das ja gerade so sehr auf.
Ach, wir haben nur die Stadt ein wenig erkundet und uns dabei besser kennengelernt. log Lawrence dann, woraufhin ich beinahe meine Augen verdreht hätte.
Interessant. murmelte der Sheriff Warum hast du ausgerechnet Lawrence mitgenommen, Makayla? Wieso woltest du ihn dringend kennenlernen?
Sind wir hier etwa in einem Gerichtssaal? Ich konnte es gerade noch verhindern, ihm die Zunge herauszustrecken. Warum stellte er mir solch einengende Fragen. Ich fühlte mich bedrückt und zeigte ihm daher offen, was ich von ihm halte.
Lucy schien das lustig zu finden, denn sie fing an zu schmunzeln und strich ihrem Liebsten mit der linken Hand über den Arm, um ihn wahrscheinlich so zu beruhigen. Es war interessant zu sehen, wie Travis' Gesicht augenblicklich weicher wurde und er zu lächeln begann, ehe er Lucy auch schon in seine Arme zog. Schatz, bitte, stell mich nie wieder einer Person wie Makayla Harsen vor, okay?
Mit diesen Worten schritt er gemeinsam mit ihr auf die Tür zu.
Mir klappte währenddessen die Kinnlade nach unten. Er hatte es extra laut und ausgerechnet in meinem Zimmer gesagt! Schämte sich dieser Mann denn überhaupt nicht? Wie konnte bloß so jemand Sheriff einer Großstadt werden? Er hatte mich beleidigt!
Da ich neben meinem Bett stand, ergriff ich eines der großen Kissen und wollte es ihm gerade an den Kopf werfen, als plötzlich die Tür aufsprang und ein ziemlich aufgewühlter Guztavol hereinstürmte, der außer Atem war. Makayla?
Lawrence nahm mir das Kissen aus der Hand und warf es schnell zurück auf das Bett, bevor sich der Sheriff und Lucy zu uns umdrehen konnten.
Was ist los, Guztavol? Besorgt sah ich meinen besten Freund an, der jetzt eilig auf mich zukam und ohne ein Wort zu sagen mein Handgelenk packte, bevor ich von ihm - an Lucy und dem
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