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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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dass sie wütend war, aber ich konnte doch gar nichts dafür, dass Ares sich an mich herangemacht hatte. Er hatte mich schließlich praktisch gezwungen, mich mit ihm anzufreunden. Ich wusste bis vor wenigen Stunden nicht einmal, wer er wirklich war.
    Er hatte die ganze Zeit unbedingt mehr über mich erfahren wollen. Er hatte es so eilig gehabt mit unserer Beziehung, dass es mich schon irgendwie ein bisschen gewundert hatte. Dennoch ergab das alles keinen Sinn. Wenn er tatsächlich vorgehabt hätte mich bloß zu verarschen, dann hätte er ganz bestimmt nicht so verletzt darauf reagiert, als er erfahren hat, wer ich bin. Ich hatte ihm wirklich etwas bedeutet. Da war ich mir ganz sicher.
    Aber nun befürchtete ich, dass er sich bestimmt schon längst eine Neue gesucht hat. Er besaß Unmengen an Geld und die Tatsache, dass er nun einmal teuflisch sexy aussah, ließ jede Frau, die ihn anblickte, weich werden. Man konnte ihm nicht widerstehen. Jemand wie er konnte Jede haben, die er wollte. Ein einziger Blick würde genügen, um erregt zu werden. Jedenfalls war das immer bei mir so gewesen.
    Seufzend bog ich in die Apple-Street, um dem ganzen Verkehr in der Stadt zu entkommen.
    Hier war es ruhiger. Ich konnte meine Augen für einen kurzen Moment schließen und mich entspannen, ohne auf irgendwelche anderen Autos oder Fußgänger, die die Straße überqueren wollten, zu achten. Mein Herz klopfte laut und wild in meiner Brust. Es schien sich einfach nicht beruhigen zu wollen. Ich war so allein. Ich hatte niemanden, der mich hundertprozentig verstehen und trösten konnte.
    Und genau in diesem Augenblick wurde mir klar, wohin ich jetzt fahren würde.
    Entschlossen fädelte ich mich wieder in den nervtötenden Verkehr der Innenstadt ein und wartete geduldig, um voranzukommen, ohne angeschnauzt zu werden. Es gab Fahrer, die ständig aus einer Mücke einen Elefanten machten. Diese regten mich besonders auf, aber da war ich nicht die Einzige. Niemand konnte solche Personen leiden.
    Ich war unglaublich froh, als ich in die ruhige Gegend erreichte, wo es weder viele Hochhäuser, noch Casinos, schreiende Menschen oder laute Musik gab. Es war ein schönes Viertel, mit strahlend grünen Bäumen und kunterbunten Blumen in beinahe allen Gärten. Die Villen faszinierten mich besonders. Sie waren allsamt riesig und zeigten klar und deutlich, wie reich deren Besitzer waren.
    Vielleicht wohnt Ares auch hier, schoss es mir durch den Kopf, ehe ich ihn auch schon schnell schüttelte, um nicht weiter darüber nachzudenken. Selbst wenn er es tat, so interessierte mich das nicht. Er würde mir von nun an egal sein. Ich liebte ihn zwar immer noch sehr, aber meine Mutter hatte recht gehabt. Mit dem Gedanken, dass er meinen Vater auf dem Gewissen hat, könnte ich niemals an seiner Seite glücklich werden. Alles an ihm würde mich an diesen einen schrecklichen Tag erinnern. Ein einziger Blick in sein wunderschönes, gottgleiches-
    Ich drückte auf die Bremse, sodass die Reifen einmal laut quietschten und meine Finger sich fester um das Lenkrad krallten, damit ich nicht nach vorne geschleudert werden konnte.
    Es war eine Vollbremsung gewesen. Das hatte ich noch nie gemacht, aber mein hübscher Wagen hatte mich noch nie verletzt oder im Stich gelassen. Wenn ich mit ihm fuhr, dann fühlte ich mich immer sicher.
    Das muss aufhören. sagte ich zu mir selbst. Ich durfte nicht an Ares denken. Das machte es nur schlimmer. 
    Nachdem ich meine Handtasche ergriffen hatte, stieg ich aus und steuerte direkt auf das Schild zu, auf dem
Friedhof
stand. Ich war schon viel zu lange nicht mehr dort gewesen. Vielleicht hatte ich Angst gehabt, ihm dort zu begegnen, aber selbst wenn er dort war, würde er sich sicherlich schnell verziehen, damit ich ihn nicht sah. Außerdem hatte ich einen guten Grund, um zum Friedhof zu gehen und das würde er wissen. Er würde bestimmt nicht glauben, dass ich nur dahin gehe, um ihn wiederzusehen. Im Gegenteil - Ich wollte ihm nie wieder begegnen.
    Noch bevor ich das Grab meines Vaters erreicht hatte, fing ich an zu schluchzen.
    Mit geschlossenen Augen legte ich meine Handtasche auf die warme Erde und ließ mich dann auf die Knie fallen.
    Sehnsüchtig blickte ich den Grabstein an und fragte mich wie schon so oft:
Warum musstest du mich hier auf der großen, weiten Welt zwischen all den grausamen Menschen allein lassen? Warum?
    Verdiente ich es denn gar nicht, glücklich zu werden? War ich dafür ein viel zu schlechter Mensch? Was hatte

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