Dark Love
sie heranzumachen!
Natürlich sprach sie von meinem Ex-Freund, aber ihre Worte verwirrten mich trotzdem. Was hat Ares dir denn angetan? fragte ich müde und drehte mich zu ihr um, um ihr nun doch tief in die Augen zu sehen. Bitte, sag es mir.
Ich will seinen Namen nicht hören! Sie hob warnend ihre Hand, vor der ich sofort erschrocken zurückwich. Was war bloß los mit ihr? Seit wann war sie gewalttätig? Das konnte doch nicht normal sein!
Warum nicht?
Hanna, es reicht. mischte mein Großvater sich endlich ein Sag es ihr. Sofort. Die Ärmste betrifft doch gar keine Schuld. Wenn du alles für dich behältst, dann wird nur dich allein innerlich zerfressen. Sie solte es erfahren. Das ist schließlich ihr gutes Recht.
Ach, lass nur. Ich löste mich ganz aus seiner Umarmung und steuerte auf die Tür zu, um der Situation hier entfliehen zu können. Sie ist wahnsinnig geworden.
Einen Moment lang herrschte Stille.
Ach, und du nicht? fragte meine Mutter plötzlich mit einer Ruhe in der Stimme, die mich überrascht stehenbleiben ließ. Wie hatte sie sich so schnell beruhigen können?
Mir war klar, dass mit meinem Verstand auch nicht alles in Ordnung war, aber es wunderte mich trotzdem, dass sie es aussprach.
Ich gehe nach draußen, zur Arbeit und versuche mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. redete sie vorwurfsvoll weiter Du dagegen versinkst in deiner Trauer wegen diesem... diesem...
Mann
! Er ist doch nicht der Einzige, der dich glücklich machen könnte. Im Gegenteil - bei ihm könntest du niemals glücklich sein.
Du bist also nur sauer auf mich, weil ich mit ihm zusammen war? Ich presste meine Lippen zusammen.
Nein. erwiderte nach wenigen Sekunden Er weiß nur wegen dir, wo wir wohnen.
Hanna, los. forderte mein Großvater sie auf, doch ich schüttelte bloß meinen Kopf und machte eine abfällige Bewegung mit meiner Hand, um ihnen zu zeigen, dass es mir egal war. Großvater, erspar dir die Mühe. Es interessiert mich nicht, was sie sagt. Dann soll sie doch selbst daran zerbrechen. Es wäre ihr eigenes Pech. Ich gehe jetzt in mein Zimmer und werde dort so lange weiter trauern, bis ich ganz über ihn hinweg bin. In Gegensatz zu ihr habe ich jemanden, der noch am Leben ist und an den ich mich klammern kann.
Ich wusste, dass das hart gewesen war, aber es hatte sich nun einmal nicht vermeiden können. Ich dachte nicht nach, während ich sprach und bereute meine Worte hinterher kein bisschen.
Einer von den beiden hinter mir stampfte mit seinem Fuß laut auf dem Boden auf.
Wenigstens habe ich nichts mit dem Mann angefangen, wegen dem Ramon nicht mehr bei uns sein kann! ertönte die schrille Stimme meiner Mutter plötzlich, was mich aufkeuchen und gleichzeitig erstarren ließ, nachdem ich mich zu ihr umgedreht hatte.
Ich traute meinen Ohren nicht. Ares sollte an allem Schuld sein, was passiert war? Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Log sie mich an oder entsprach das tatsächlich der Wahrheit? Ich wusste nicht, was ich glauben sollte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, während ich nach Beweisen aus der Vergangenheit suchte.
Ich hatte immer gefühlt, dass Ares nicht erfahren sollte, wer mein Vater sei. Bei unserem ersten Aufeinandertreffen hatte er mich mit Fragen über mein Leben bombadiert, weil er erfahren wollte, welche Verbindung ich mit Ramon Harsen hatte und als er meinen Großvater in der Nacht nach meinem Erwachen aus der Ohnmacht gesehen hat, da war er von der einen auf die anderen Sekunde ganz anders geworden. Ich erinnerte mich noch genau an sein gequältes Gesicht und die Schmerzen, die in seinen Augen gelegen hatten. Er hatte vorher wirklich nicht gewusst, wessen Tochter ich bin. Erst danach wollte er sofort das Apartment verlassen.
Schnell vertrieb ich die Gedanken, um nicht weitere, verdrängte Gefühle hochkommen zu lassen. Tatsächlich schien alles dafür zu sprechen. Ich glaube das nicht. sagte ich atemlos und fasste mir an den Kopf, weil mir schwindelig wurde.
Jetzt erst wurde mir klar, weshalb niemand Ares hatte leiden können.
Aber wie konnte er das alles geplant haben, wenn er doch gar nicht gewusst hatte, wer ich bin? Das ergab einfach keinen Sinn. Außerdem hatte er nicht so ausgesehen, als würde er stolz auf seine Taten sein. Was genau hatte er meinem Vater angetan? Er war doch nicht der hauptsächliche Mörder gewesen, oder?
Wieder spürte ich ein Stechen unterhalb meiner Brust.
Jetzt ist es raus. Meine Mutter atmete einmal erleichtert tief ein und aus. Du hattest
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