Dark Love
hysterisches Auflachen verkneifen. Er wusste gar nicht, wie oft ich schon versucht hatte, die Haustür aufzureißen, um Ares zu entkommen. Das war einfach nicht möglich. Aus irgendeinem Grund wusste dieser immer, wo ich mich gerade befand und was ich gerade tat. Vielleicht lag es daran, dass mein Blut in ihm war. Sicher war ich mir bei dieser Theorie jedoch nicht. Ach, weißt du...
Wir haben uns ausgesprochen und erkannt, dass wir uns zu sehr lieben. log Ares, indem er mir zuvorkam. Ich habe ihr von unserer Existenz erzählt, weil ich keien Geheimnisse mehr vor ihr haben wollte. Natürlich hate ich auch zuerst erwartet, dass sie mich abstoßen und verlassen würde, doch ihre Reaktion hat mich maßgeblich überrascht. Mit einem zarten Lächeln, das mein Herz höher schlagen ließ, legte er einen Arm um meine Taille und zog mich besitzergreifend an sich. Sie sagte, dass das keine Rolle spiele und dass sie genau wisse, dass ich die Sache mit ihrem Vater niemals getan hätte, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte.
Kaum hatte er dies gesagt, da blickte ich auch schon hoch in sein Gesicht, weil er es nicht zu weit treiben sollte, doch als mir klar wurde, in was für einen merkwürdigen Ton er den letzten Satz ausgesprochen hatte, musste ich innehalten.
Er klang leiser und Trauer war in seiner Stimme zu hören gewesen. Große Trauer und großer Schmerz lagen nun auch in seinen Augen, obwohl er es zu verstecken versuchte, indem er seinen Kopf ein wenig von mir wegdrehte. Aber ich hatte es bereits gesehen.
Spielte er mir nur etwas vor? Ich wusste nicht, was ich davon halten soll, aber selbst wenn es stimmte, wäre es lächerlich ausgerechnet jetzt Reue zu zeigen. Wahrscheinlich gehörte das zu seinem Spiel.
Ich liebe dich. flüsterte Ares plötzlich und drückte mir einen Kuss auf die Haare, woraufhin ich am liebsten das Gesicht verzogen hätte, aber Deimos hätte dann bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Also zwang ich mich zu einem schwachen Lächeln, das mir selbst sogar ein wenig verkrampft vorkam.
Deimos sah mich an, als würde er auf irgendetwas warten. Er sah nicht wirklich überzeugt aus, was bedeuten musste, dass ich meine Rolle nicht gut spielte. Das widerum würde meine ruhige Nacht zerstören.
Ich drehte mich zu Ares und gab ihm wider Willen einen Kuss auf die Wange, den er sofort erwiderte und es mir gleichtat. Er war wirklich ein fantastischer Schauspieler. Genau denselben Blick hatte er bis vor einem Monat immer aufgesetzt gehabt, wenn er bei mir war. Wenn ich die Wahrheit nicht gewusst hätte, dann hätte ich ihm das, was er gerade vorspielte, wahrscheinlich sogar geglaubt.
Nun... Deimos kratzte sich mit seiner sauberen Hand an der Stirn. Es freut mich, dass ihr wieder zusammen seit. Das wurde auch Zeit. Wirklich, Ares, dein Geja-
Makayla wird eine Zeit lang bei uns wohnen. warf Ares schnell ein, sodass Deimos seinen Satz nicht beenden konnte. Ich hätte zu gerne gehört, was er hatte sagen sollen.
Vor zwei Wochen auf dem Friedhof hatte er schließlich noch behauptet, Ares würde genauso trauern wie ich. Das war eine gemeine Lüge gewesen. Ihm schien es tatsächlich gut zu gehen. Er hatte jemanden, an dem er sich jeden Tag befriedigen und sätten konnte, er hatte jemanden, den er die ganze Zeit beschimpfen konnte und er hatte jemanden, mit dem er umgehen konnte wie er wollte. Einem Monster wie ihm gefiel es ohne Zweifel, mich leiden zu sehen.
Tatsächlich? Deimos wirkte ziemlich erfreut. Dann werde ich also doch noch die Möglichkeit bekommen, dich besser kennenzulernen.
Sieht so aus. bestätigte ich, während mir etwas einfiel, womit ich Ares ärgern könnte, ohne dass er mir die Schuld geben kann. Ich weiß noch, wie du mir am Grab meines Vaters gesagt hast, dass du mich gerne besser kennenlernen würdest.
Das stimmt. Er lachte.
Ares sah alles andere als glücklich darüber aus. Er kniff die Augen zusammen und ließ mich augenblicklich los. Ihr beide kennt euch bereits?
Natürlich, Bruder. Ich habe sie an Ramons Grab gesehen und aus deinen Beschreibungen sofort geschlossen, dass sie seine Tochter sein muss. Er zwinkerte mir einmal zu. Es ist schön, dass sie nun bei uns wohnt. Wir werden viel Spaß haben.
Ich musste lächeln. Deimos' Freude war einfach ansteckend. Vielleicht würde es mit ihm ja doch nicht mehr hier so schlimm sein.
Hmmm... Er schürzte nachdenklich die Lippen. Übermorgen ist, glaube ich, Samstag. Wenn du willst, können wir am Abend gemeinsam etwas essen
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