Dark Love
bedeckte mir damit das Gesicht. Am liebsten wäre ich jetzt unsichtbar gewesen oder im Erdboden verschwunden und nie wieder hochgekommen. Dies war schon das zweite mal in meinem Leben, dass mich jemand beim Höhepunkt erwischt hatte. Die erste Person war mein Großvater gewesen und nun war es Deimos, der mit großen Augen im Türrahmen stand und seine beiden, schwarzen Koffer mit einem dumpfen Geräusch abstellte.
Ähm... wenn ich gewusst hätte, dass ihr beschäftigt seit, dann hätte ich garantiert angeklopft.
Ich hörte, wie die Tür geschlossen wurde und erhaschte deshalb einen kurzen Blick, um nachzusehen, ob er weg war. Nachdem ich mir sicher sein konnte, dass nur noch Ares und ich im Wohnzimmer waren, setzte ich mich schnell auf, zog meinen Rock hinunter und wollte das Corsett aufheben, doch Ares nahm einfach meine Hand und ging mit mir auf den Wohnzimmerschrank zu, wo er die unterste Schublade ganz rechts öffnete und etwas in Plastik Eingepacktes herausholte, um es mir zu geben. Das sind frische Anziehsachen. Los, zieh sie an.
Ich blinzelte. Er wollte, das ich mich umkleidete? Nur wegen Deimos? Warum hatte er vor, ihm die Sache mit mir zu verheimlichen? Vertraute er seinem Bruder nicht genug? Hatte dieser irgendwann einmal einen Vertrauensbruch begangen?
Während ich die Jeans und das rote T-Shirt, auf dem ein gelber Smiley abgebildet war, anzog, stellte Ares sich vor den Spiegel an der Wand hinter dem Podest und richtete dort seine Krawatte.
Er sah, obwohl ich es nicht wahrhaben wollte, teuflisch sexy in der dunklen Hose und dem violetten Hemd aus.
Ich zwang mich, ihn nicht allzu oft anzusehen. Besonders versuchte ich nicht auf seinen Hintern zu starren, was mir nur teilweise gelang.
Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. erinnerte er mich Deimos wird nichts erfahren. Wir spielen ihm vor, dass wir uns vertragen haben und wieder zusammen sind.
Ich traute meinen Ohren nicht. Wie bitte?
Benimm dich und spiel mit, wenn du heute Nacht in Ruhe schlafen möchtest.
Ist das dein Ernst? fragte ich ungläubig Heute Nacht darf ich schlafen, ohne dass du mich nervst?
Er sah mich böse an. Du sollst dich benehmen. Beleidigungen mir gegenüber sind auch nicht erlaubt.
Jetzt fühlte ich mich zwar nicht besser, aber trotzdem ein wenig sauberer. Außerdem tat es ganz gut, unten etwas Langes anzuhaben, obwohl mich die Tatsache, dass er mir keine Unterwäsche geben wollte, ziemlich ärgerte. Er war der Meinung, dass ich so etwas nicht bräuchte, weil es bloß Zeit verschwenden würde, bis man diese ausgezogen hatte.
Danke. sagte ich trotzdem, weil ich wirklich froh war, dass er mich nicht in einem nuttigen Aufzug seinem Bruder gegenüberstellen wollte.
Er nickte bloß und zog mich, nachdem ich den Rock und das Corsett zusammengelegt hatte, auf den Flur hinaus, um auf die erste Tür neben dem Eingang zuzusteuern, die ich heute zum ersten mal nicht abgeschlossen sah.
Das, was sich dahinter befand, verblüffte mich über alle Maßen. Eigentlich hatte ich einen dunklen Raum voller Spinnenweben und Särge erwartet, aber stattdessen war das hier nichts weiter als eine Küche - eine helle, modern gestaltete Küche, mit einem glänzenden Herd und einem großen Ecktisch an der hinteren Wand unter dem breiten Fenster.
Mir klappte die Kinnlade hinunter. Wow. Sie war furchtbar groß und besaß alles, was man sich nur wünschen konnte. Ich entdeckte sogar einen schwarzen Automaten, in dem sich Süßigkeiten befanden und einen silbernen, der viele verschiedene Kaffees und Cappucchinos zubereite konnte.
Verdammt! erklang Deimos' Stimme, die mich viel eher an einen Teenager im Stimmbruch erinnerte. Er stand vor dem Kühlschrank, in dem ich viele, aufgehängte Infusionsbeutel erkennen konnte, die mit einer roten Flüssigkeit gefüllt waren.
Einen solchen Beutel hielt Deimos in seiner rechten Hand, während er verärgert auf sich hinabsah. Ihr habt mich erschreckt! Er warf mir einen unsicheren Blick zu. Oh, äh, das sieht jetzt vielleicht ein bisschen merkwürdig aus, aber-
Sie weiß, was wir sind, Bruder. unterbrach Ares ihn und rümpfte die Nase Wisch das Blut weg, bevor es trocknet, und kipp Alkohol darüber. Der Geruch ist zu berauschend, um ihn ertragen zu können.
Wirklich? Deimos Augenbrauen glitten nach oben. Ich weiß zwar nicht, wann und wie du es erfahren hast, Makayla, aber... warum bist du dann noch hier? Andere Menschen hätten schon längst versucht, die Flucht zu ergreifen.
Ich konnte mir gerade noch ein
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