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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Tablett, bevor ich verwundert meine Augenbrauen hob. Was ist das alles?
    Ohne mich anzusehen, ergriff er wieder seine Zeitschrift. Bist du blind? Ich habe dir richtiges Essen gemacht. Anstatt so blöd zu gucken, solltest du aufessen, bevor es kalt wird.
    Ich traute meinen Augen nicht. Auf dem Tablett stand eine ganze Flasche mit stillem Wasser und zwischen das Besteck hatte er einen großen, flachen Teller gelegt, auf dem sich gekochter Reis, Gemüse und eine helle Soße befanden.
    Warum war er so freundlich zu mir? Das hätte ich heute garantiert nicht nicht erwartet. Vor ungefähr einer Wochen hatte er noch gemeint, ich solle mich nicht so anstellen, weil es Menschen auf der Erde gab, die noch weniger zum Essen bekamen.
    Ich kniff meine Augen zusammen. Ist es vergiftet?
    Teste es doch. Er zuckte die Schultern. Du kannst aber auch bis morgen früh warten, wo du wieder dein Brötchen bekommst. Mir ist es egal.
    Grimmig nahm ich den Löffeln in meine Hand, um zu beginnen. Das Essen war unglaublich gut geworden, aber es war nicht nötig dies laut zu auszusprechen, denn ich seufzte nach ein paar Bissen auf und stopfte mir den Mund immer weiter voll.
    Wow. sagte Ares, nachdem ich fertig war, überrascht. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er kopfschüttelnd auf den leeren Teller schaute. Du musst wirklich hungrig gewesen sein.
    Ich hatte nur ein wenig von der Soße übrig gelassen. Wenn er nicht dabei gewesen wäre, dann hätte ich sie womöglich abgeleckt. Mein Magen war randvoll, aber ich wusste, dass das morgen früh vorbei sein würde. Es war jetzt gerade Nachmittag und spätestens in ein paar Stunden würde er mich mal wieder anfallen. Einerseits war ich froh darüber, bewusstlos sein zu können, um nichts empfinden zu müssen, doch andererseits wollte ich ihm meinen Körper nicht einfach überlassen. Er tat mir weh und ich merkte es erst immer, wenn ich wach wurde. Manchmal stellte ich mir vor, wie es sein würde, wenn ich die Augen aufschlage und Körperteile von mir fehlen würden. Wahrscheinlich würde ich dann den Verstand verlieren.
    D-D-Darf ich... wissen, weshalb du kochen kannst? fragte ich vorsichtig Ich meine, du hast es doch gar nicht nötig, oder?
    Es ist nie schlecht, Dinge zu lernen. antwortete er nach einigen Sekunden Wenn ich es niemals gelernt hätte, dann müsstest du jetzt noch immer hungern.
    Schon, aber-
    Stell mir keine Fragen. unterbrach er mich Ich gebe keine Antworten. Wenn du etwas wissen möchtest, dann frage Deimos. Er müsste gleich hier sein.
    Ich wusste nicht so recht, ob ich mich freuen sollte oder nicht, obwohl ich zugeben musste, dass ich es aus irgendeinem Grund schon tat. Deimos' Charakter hatte mir auf dem Friedhof wirklich gefallen. Er schien tatsächlich jemand zu sein, mit dem man reden konnte, ohne zu befürchten, dass er jeden Augenblick einen Ausraster bekommen würde.
    Ich erschrak, als mir etwas einfiel. Er wusste, dass ich Liebeskummer hatte. Er wusste, dass ich noch immer nicht über Ares hinweggekommen bin. Er wusste, wie ich mich fühlte.
    Würde er es seinem Bruder sagen? Ich hoffte, dass er es für sich behielt. Ares würde es sonst schamlos ausnutzen. Vielleicht tat er es sogar schon. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz mich viel zu oft verriet.
    Wo war er denn?
    Bei seiner Verlobten. antwortete Ares leise. Sein Blick war zwar auf die Zeilen in der Zeitschrift gerichtet, aber es sah nicht so aus, als würde er lesen, sondern bloß auf eine einzige Stelle starren, um mich nicht ansehen zu müssen. Er hatte dies schon seit zwei Wochen nicht mehr getan und darüber war ich ganz froh. Es tat schon genug weh, in seiner Nähe zu sein, ihn aber nicht so berühren zu können, wie ich es gerne täte. Stattdessen musste ich so tun, als würde ich ihn hassen und mich vor ihm fürchten. Ein großer Teil in mir tat das auch, doch der winzige Teil in der Ecke meines Herzens, in den die Liebe gedrängt worden war, glaubte nicht, dass er wirklich so schlimm war, wie er sich benahm. Es wollte zu meinem Pech die Hoffnung nicht aufgeben.
    Ach ja, übrigens- Er holte tief Luft. Deimos wird nichts von alldem hier erfahren, hast du mich verstanden?
    Wie meinst du das? fragte ich irritiert Du willst das alles deinem Bruder verheimlichen? Wieso? Ich meine...
    Sag mal, bist du wirklich dumm oder benimmst du dich nur so?
    Ich zog meinen Kopf ein.
    Erstens, ich sagte, dass du keine Fragen stellen sollst. Und zweitens, es wird getan, was ich sage. Er schlug die nächste Seite der

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