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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Thema. Du würdest dich ganz bestimmt genauso elendig wie ich mich fühlen.
    Deine Neugier ist selbstverständlich. Er sah mir tief in die Augen. Dennoch gibt es nichts Wichtigeres als die Familie. Ich habe nur noch Rhea und Ares. Die beiden sind mein Ein und Alles. Ohne sie wäre mein Leben sinnlos. Nicht einmal Nadja wäre in der Lage, irgendetwas daran zu ändern. Ich weiß nicht, ob Ares dir erzählt hat, warum unsere Eltern nicht mehr bei uns sind, aber-
    Doch, das hat er. warf ich schnell ein Ich weiß auch, dass eure Schwester Chaldene aus der Stadt verbannt wurde.
    Wieder hob er eine Augenbraue.
Verbannt?
    Ja.
    Langsam senkte er seinen in die Ferne gerichteten Blick und presste die Lippen fest aufeinander. Seine linke Hand ließ die Gabel auf den Tisch fallen, bevor sie so fest zur Faust geballt wurde, dass die Sehnen hervortraten. Ich merkte, wie seine Mundwinkel plötzlich nach unten zu zucken begannen, während sich in seinen Augen Tränen ansammelten. Er sah von der einen auf die andere Sekunde unglaublich traurig aus - so traurig, dass es mich tief im Herzen berührte.
    Sofort legte ich meine Hand auf seine, die sich noch mehr verkrampfte. Deimos, was hast du?
    Makayla. flüsterte er Mir geht es schlecht- sehr schlecht.
    Gerade, als ich nach dem Grund fragen wollte, da fielen mir auch schon die zum Teil argwöhnischen Blicke der Kellnerinnen auf. Ich verstand einfach nicht, was so schlimm daran war, wenn ein Mann weinte. Sie wussten schließlich gar nicht, was Deimos und seinen Geschwistern widerfahren ist. Ich aber konnte Deimos Gefühle gut nachempfinden. Ich hatte auch eine wichtige Person in meinem Leben verloren.
    Weinen tat gut. Warum sollten Männer das nicht dürfen? Sie besaßen doch auch Gefühle. Selbst Deimos, der ein Vampir ist, hatte ein Herz. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er, wenn er wollte, solch ein herzloses Monster wie Ares sein konnte. Deimos war bestimmt
gut.
    Möchtest du gehen? fragte ich besorgt, woraufhin er seinen Kopf schüttelte. Nein. Entschuldige, bitte. Verlegen wischte er sich die Träne weg, die sich aus seinem Auge gestohlen hatte. Es ist nicht leicht, die Schuldgefühle zu unterdrücken.
    Schuldgefühle? Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Was meinst du damit?
    Er zögerte. Na ja... Ares hat allen Grund dazu, mich zu hassen und mir nicht mehr zu vertrauen.
    Warum?
    Er bedeckte sich mit einer Hand das Gesicht. Ich bin so ein Dummkopf.
    Warum? wollte ich wieder wissen, aber er begann vor sich hin zu murmeln, so, als würde er gar nicht mehr mit mir reden, sondern mit sich selbst.
    Also beschloss ich einfach nur zuzuhören.
    Wenn ich ihn nicht verraten hätte, dann wäre das alles nie geschehen. Chaldene wäre bei uns geblieben, Makayla wäre glücklich, weil Ares ihrem Vater nichts antun hätte müssen und... mich würde es innerlich nicht zerfressen. Eine Träne tropfte hinunter auf den Tisch, die meinen Blick sofort auf sich zog. Er weinte schon wieder.
    Möchtest du mir die Geschichte nicht erzählen, Deimos? Er wirkte ganz so, als könnte er eine Zuhörerin gut gebrauchen.
    Nein, er würde mich bestrafen. erwiderte Deimos kopfschüttelnd und lehnte sich nach hinten. Ares hat mir verboten, darüber zu sprechen.
    Ich merkte nur ganz vage, wie mir die Kinnlade hinunterklappte. Fassungslos starrte ich ihn an. Warum war Ares nur so grausam? Sein Bruder brauchte dringend jemanden zum Reden. Es war ungesund, alls in sich hineinzufressen. Ich hatte es über ein Jahr lang getan und dabei fast mein wahres Ich verloren. Ich hatte mich zurückgezogen und vergessen wie es ist, das Leben zu genießen. Nicht einmal Guztavol hatte es geschafft, mich zurückzuholen. Erst Ares hatte mir Augen geöffnet. Ein Teil in mir bereute es schrecklich, ihn jemals kennengelernt zu haben, doch der andere Teil war froh darüber. Ohne ihn hätte ich meine innere Stärke nicht wiederbekommen. Ohne ihn würde ich heute noch meine Trauer von außen zeigen oder gar nicht mehr leben. Wahrscheinlich hätte ich mir vor Verzweiflung schon das Leben genommen. Ich wusste nicht, ob es einen Ausweg aus dieser kniffligen Situation gab, in der ich steckte, aber eines war sicher: Ich würde nicht aufgeben.
    Ich würde mich nicht umbringen - egal, wie leicht die Versuchung war.
    Das... Ich wusste nicht so recht, was genau ich sagen sollte. Das ist aber nicht richtig, Deimos. Ich sehe doch, wie sehr es dich quält. Du solltest mit mir darüber reden.
    Ich darf das nicht. sagte er stur Stell mir

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