Dark Love
seinen Kopf und ließ den Blick über das Kleid schweifen, bis er an meinen offen liegenden Oberschenkeln inne hielt und eine Augenbraue hob. Wahrscheinlich fragte er sich, warum die blauen Flecke nicht zu sehen waren. Er brauchte ja nicht unbedingt wissen, dass Rhea sie auf meinen Wunsch hin ebenfalls mit unglaublich viel Make-up bedeckt hatte, sodass ich ohne mir Sorgen zu machen, die Feinnetzstrumpfhose anziehen konnte. Somit würde Deimos denken, dass meine Hautfarbe nur wegen der Strumpfhose ein kleines bisschen dunkler aussah. Hast du kein anderes Kleid kaufen können, Deimos? Es ist ziemlich kurz.
Na und? Wir haben doch Sommer.
Was spielt das für eine Rolle? Wieder tat er so, als würde er sich in der Zeitschrift vertiefen.
Bruder, ich habe doch versprochen, dass ich auf sie aufpassen werde. Deimos seufzte leise. Hast du denn gar kein Vertrauen in mich?
Nein. gab Ares offen und ehrlich zu Ich vertraue dir kein bisschen mehr und den Grund weißt du ganz genau.
Also musste Deimos seinen Bruder irgendwann einmal verraten haben. Etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen.
Komm, Makayla. sagte er leise und zog mich aus dem Apartment hinaus.
Wir gingen um insgesamt zwei Kurven, bis wir einen weiteren Korridor erreichten und dann in den schick eingerichteten Aufzug stiegen, der uns nach unten in die Eingangshalle fuhr, die wir schnell durchquerten, um nach draußen zu gelangen.
Pure Erleichterung überkam mich. Ich war fast drei Wochen drinnen gewesen, deshalb atmete ich lächelnd die warme Luft ein und genoss die Sonne, die gerade dabei war, unterzugehen. Am Himmel befanden sich nur ganz wenig Wolken, die dabei waren, sich zu verziehen. Es würde eine stille Nacht ohne Kälte werden.
Mit großen Augen sah ich um. Die Bürgersteige in diesem Viertel waren von solcher Sauberkeit ausgestattet, dass es verblüffend aussah. Die Bäume, die alle paar Meter weiter nebeneinander standen, sahen aus, als würden sie furchtbar gut gepflegt werden. Vielleicht hatte jedes von ihnen sogar einen eigenen Besitzer, der für sie zuständig war.
Die Personen, die an uns vorbeigingen, waren allesamt mit Diamanten und anderen Edelsteinen beschmückt. Sie zeigten allein mit ihrer eleganten Gehweise, dass sie fein und reich waren. Jedoch stand in ihren Gesichtsausdrücken auch geschrieben, wie arrogant sie Ärmeren gegenüber waren.
Aus irgendeinem Grund wurde ich plötzlich das Gefühl nicht mehr los, dass alle, die mich nun anstarrten (das waren ziemlich viele) erkannt haben, dass ich nicht hierher gehöre. Mir wurde unwohl im Bauch. Da brachte auch Rheas Handtasche nichts. Es war das einzige Stück an mir gewesen, dass mich wenigstens ein bisschen reicher zeigen sollte, aber es hatte wohl nicht funktioniert.
Sie kennen dich bloß nicht. Deimos, der zu bemerkt haben schien, wie ich mich fühlte, ergriff nun meine Hand und drückte sie einmal. Ist Ares mit dir noch gar nicht in der Gegend spazieren gegangen?
Ich verzog die Lippen. Nein, er... scheint nicht gerne hinauszugehen.
Wie bitte? Ungläubig hob er die Augenbrauen. Rhea und ich sind zwar oft draußen, aber nur, wenn es hell ist. Ares liebt es, im Dunkeln die Stadt zu erkunden!
Ich trat näher an ihn heran, um ihn daran zu erinnern, dass er leiser sprechen sollte. Es schaute zwar niemand zu uns herüber, aber konnte dennoch nie wissen.
Makayla, ich vertraue dir jetzt mal etwas an, das die Menschen aus anderen Vierteln nicht wissen. Seine Lippen glitten an mein Ohr. Ein Großteil unserer Art besitzt milliardenschwere Unternehmen auf der ganzen Welt. Leben tun sie jedoch fast alle hier. Die Außenstehenden fürchten sich nicht mehr vor uns.
Ich blinzelte, als mir klar wurde, was er sagte. Die meisten Personen in diesem Viertel waren Vampire und die wenigen Menschen wussten über sie Bescheid, weil sie Ausnahmen waren. Oh.
Vielleicht ist das Grund, weshalb Ares nicht mit dir hinausgehen möchte. meinte er nachdenklich Wahrscheinlich befürchtet er, dass die anderen sich über ihn lustig machen könnten, wenn er mit seinem
Essen
ausgeht.
Ist er etwa der einzige Vampir mit einer menschlichen Freundin? wollte ich wissen.
Nein, natürlich nicht. antwortete Deimos argwöhnisch Es ist nur so, dass viele der Reichen es nicht gern haben, wenn reich und arm zusammenkommen, verstehst du, was ich meine?
Ich nickte. Sie würden mich nicht in ihrer Gesellschaft akzeptieren.
So ist es. Er blickte kurz ärgerlich drin, bevor er mich zu einem Auto auf der anderen
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