Dark Love

deine Fragen, aber lass uns dieses Thema bitte nicht noch einmal erwähnen.
    Er musste Ares wirklich fürchten, da er nicht nachgab. Mit was hatte dieser ihm gedroht? Würde er Nadja etwas antun? Er konnte sie schließlich nicht leiden. Es würde ihm sicherlich sogar Spaß machen, wenn sie verletzt wurde. Mir fiel nichts ein, was Deimos sonst so sehr am Herzen lag, das Ares hasste. Seine Verlobte
musste
es sein.
    Du bist unmöglich, weißt du das? Ich verschränkte meine Arme und schürzte dann die Lippen. Ich meine, er muss doch nichts davon erfahren.
    Makayla, anstatt dich zu ärgern, solltest du lieber anfangen, bevor ich es mir anders überlege. Er nahm die Gabel wieder in seine Hand und aß weiter, um so zu tun, als hätte er eben gerade keinen Gefühlsausbruch gehabt. Es war nicht zu glauben.
    Ich musste mich wortwörtlich zusammenreißen, damit ich ruhig blieb. Er hatte wohl recht. Es wäre besser zu beginnen. Also stellte ich ihm meine erste Frage. Könntest du mir ein wenig von eurer Herkunft erzählen? Wie und wann sind Vampire entstanden?
    Wenn du jemandem davon erzählst, rede ich kein Wort mehr mit dir.
    Ich schwöre es. Neugierig verschränkte ich meine Finger unterhalb meines Kinns. Also?
    Er nahm noch den letzten Bissen und warf einen sehnsüchtigen Blick auf meinen zur Seite geschobenen Teller, den ich ihm widerwillig reichte, damit er ihn eifrig aufessen konnte, bevor er endlich zu erzählen begann.
    Das war fantastisch! Zufrieden strich er sich über den Bauch. Ich fragte mich nur kurz, ob er noch mehr verdrücken konte, ohne sich zu übergeben. Was deine Frage betrifft, ähm... soweit ich weiß waren alle Vampire vorher Dämonen aus der Geisterwelt. Wir haben einen obersten Herrscher, der irgendwo in Kanada mit seiner Frau lebt, die, wenn die Geschichten stimmen, erst sechzehn Jahre alt war, als sie verwandelt wurde.
    Hat sie es so gewollt? fragte ich ungläubig, weil das ziemlich schwer vorzustellen war.
    Ja.
    Mit sechzehn war sie doch noch ein halbes Kind gewesen. Ein Teenager, der erst richtig zu leben beginnen konnte. Und das gab sie alles für die Unsterblichkeit auf? Wieso?
    Na, aus Liebe. Deimos zuckte die Schultern. Nadja hätte es sicherlich auch für mich getan, wenn sie nicht schon als Vampirin geboren worden wäre.
    Hmm. Ich merkte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bilden wollte, deshalb holte ich tief Luft und zwang mich zu lächeln. Ich dachte eigentlich immer, dass der Körper eines Vampirs sich nicht verändern kann. Wie ist es möglich, dass ihr Kinder bekommen könnt?
    Unser Körper arbeitet sehr wohl! widersprach er empört Allerdings funktioniert das alles bei uns ein wenig anders. Schließlich stammen wir von Dämonen ab. Alles an uns ist mit Magie zu vergleichen.
    Sie existiert also wirklich? fragte ich belustigt, woraufhin er ernst nickte. Natürlich. Es gibt sowohl Zauberer, als auch Hexen auf der Erde. Die mächtigste Hexe ist die beste Freundin unseres Herrschers. Ihr Name ist Patricia Witherspoon.
    Und- Ich hielt inne. Witherspoon? Hatte er das gerade wirklich gesagt? Lautete ihr Nachname tatsächlich so? Er kam mir schrecklich bekannt vor. Ich hatte ihn schon einmal gehört, und zwar... Meine Augen weiteten sich.
    Emilio Witherspoon
, schoss es mir durch den Kopf. Jedenfalls dachte ich das für einen Moment, doch als Deimos mich verwirrt ansah, wurde mir klar, dass ich diesen Namen laut ausgesprochen hatte. Äh... das... Ich musste mir schnell eine passende Lüge ausdenken. Das war der Mann, der mich zu Ares gebracht hat, weil dieser mit mir noch einmal über alles reden wollte.
    Ich schluckte einmal laut aus Angst, aber Deimos nickte sofort und grinste mich an. Ja, Emilio ist toll. Ich kann verstehen, weshalb Ares so gerne mit ihm seine Zeit verbringt. Er behält die Dinge für sich und ist immer da, wenn man ihn am meisten braucht. Bisher hat er uns noch nie im Stich gelassen. Sogar unsere Eltern mochten ihn sehr. Ares und er sind schon seit Jahrhunderten die besten Freunde. Sie haben keine Geheimnisse voreinander.
    Ist Ares auch ein guter Freund?
    Natürlich! meinte er argwöhnisch Mein Bruder wirkt manchmal von außen hin eiskalt und benimmt sich auch oft herzlos, aber für seine Liebsten würde er alles tun - sogar barfuß durch das Fegefeuer in der Hölle gehen.
    Für mich würde er es garantiert nicht tun. Der Gedanke machte mich traurig und dafür hasste ich mich und gab mir innerlich hundert Ohrpfeigen. Er sollte mir längst vollkommen egal sein. Was war bloß