Dark Love

vor allem sehr kurz war. Wahrscheinlich konnte sie sich damit nicht einmal bücken.
    Ihre vollen, roten Lippen sahen aus, als würde sich Lippenstift auf ihnen befinden, aber als sie Deimos einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund gab und danach keine Farbe an ihm kleben blieb, schloss ich, dass sie ungeschminkt und dennoch so unglaublich schön war. Hallo, mein Schatz. hauchte sie ihm ins Gesicht, was ihn völlig einzunebeln schien, denn er hob doch endlich einmal den Blick von ihren frei liegenden Oberschenkeln und erwiderte das strahlende Lächeln.
    Ihre Stimme war überwältigend. Sie klang nicht tief, aber auch nicht so hoch wie Rheas, sondern einfach nur feminin. Sie sah perfekt aus und ihre gebräunte Haut besaß, wenn ich mich nicht versah, keinen einzigen Makel.
    Deimos konnte ich wirklich glücklich schätzen. Ich freute mich sehr für ihn, obwohl mir unwohl wurde, als die beiden sich immer wieder küssten und jetzt sogar aufseufzten. Sie flüsterten sich süße Worte in die Ohren, während ich meinen Blick, ohne es verhindern zu können, sehnsüchtig zu Ares gleiten ließ. Es war zu schade, dass er so grausam zu mir war. Wir hätten sonst auch so wie die zwei Verliebten sein können und vielleicht hätten wir sogar eines Tages... schnell schüttelte ich meinen Kopf, wobei sich auf einmal eine einzige Träne aus meinem Auge stahl. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich kurz vor dem Weinen stand. Sofort trat ich unauffällig hinter Ares, um meine Augen zu trocknen. Niemand durfte von meinen wahren Gefühlen erfahren. Ich musste sie für mich behalten.
    Ich habe Deimos nicht umsonst ein Schlafzimmer gegeben. warf Ares nun ein und dabei klang er mehr als nur genervt. Ich erinnerte mich daran, dass er Deimos`Verlobte nicht leiden konnte, weil sie ziemlich herrisch sein konnte. Ob das stimmte, würde ich bestimmt noch erfahren.
    Sie löste sich augenblicklich von Deimos und umarmte Ares einmal, ehe sie ihm einen zarten Kuss auf die Wange gab. Du hast mir auch gefehlt, mein Kleiner.
    Er grummelte irgendetwas vor sich hin.
    Ich konnte mir mit Not und Nähe ein Auflachen verhindern. Sie hatte einen fantastischen spanischen Akzent, mit dem sie ohne Probleme sehr sarkastisch klingen konnte.
    Rhea soll zu mir kommen. Ich habe ein kleines Geschenk für sie mitgebracht, das sie sicherlich erfreuen wird. Lächelnd legte sie die kleine, rosane Schachtel auf das Schubladenregal. Wo ist sie denn?
    Bei Freunden. meinte Ares Ich gehe sie gleich suchen.
    Wir sollten ihr mehr vertrauen, Bruder. Deimos ging zu seiner Verlobten und nahm ihre Hand. Sie ist schließlich kein kleines Kind mehr. Rhea ist alt genug, um zu wissen, wie man auf sich aufpasst.
    Sie war aber noch nie so lange weg. Ich mache mir immer um sie Sorgen. Das weißt du doch. Immerhin bin ich als der Älteste für sie am meisten verantwortlich.
    Zuerst müssen wir reden. Die hübsche Frau packte seinen Arm und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer. Deimos und ich folgten ihnen, um uns dann mit ihnen auf den Sofas niederzulassen.
    Deimos ließ sich direkt neben seiner Verlobten nieder. Er konnte wohl nicht die Finger von ihr lassen. Obwohl sie die Beine übereinandergeschlagen hatte, nahm er seine Hand nicht von ihrem Oberschenkel weg. Stattdessen ließ er sie wieder über ihre Haut gleiten.
    Ich merkte, wie sie ihn mit einem vielsagenden Blick ansah, der zeigen sollte, dass sie sich extra so für ihn gekleidet hätte. Ihr leises Kichern bewies, wie sehr sie ihn liebte. Die beiden hatten schon ihr ganzes Leben miteinander verbracht. Sicherlich wussten sie gar nicht, ob und wie sie ohne einander leben könnten.
    Nadja, wenn du es zuerst mit meinem Bruder treiben willst, dann lassen Makayla und ich euch gerne für ein paar Stunden allein. Ares hatte ein unechtes Lächeln aufgesetzt und wollte sich gerade erheben, aber die hübsche Frau wand sich ihm kopfschüttelnd wieder zu.
    Bleib sitzen, Kleiner. Wir hören ja schon auf.
    Er verzog das Gesicht. Ich wusste, wie wenig er es mochte, als klein und jung bezeichnet zu werden, da er doch schon mehrere Jahrhunderte alt ist. Also, was willst du? Es muss ja etwas Wichtiges sein, wenn du mich noch so spät nervst.
    Warum bist du so unfreundlich?
    Ich bitte dich! rief er verachtend Sage mir nicht, Deimos hätte dir nichts erzählt. Ihr beide habt keine Geheimnisse voreinander.
    Du hast aber Geheimnisse vor mir. Sie deutete mit ihrem Kinn auf mich. Wieso habe ich erst vor wenigen Tagen erfahren, dass du mit ihr wieder zusammen