Dark Love
Klamotten wegwischen.
Dann warf er mir einen aufgesetzten, entschuldigenden Blick zu, legte sich eine Hand aufs Herz und verbeugte sich ein wenig. Es tut mir leid, Miss. In der Gegenwart weiblicher Personen verhalte ich mich normalerweise anders. Bei diesem Dreckskerl allerdings- Er trat Ares mit dem Fuß fest auf den Brustkorb und ließ seinen Fuß dort. - musste ich eben eine Ausnahme machen. Er kann von Glück sagen, dass du hier bist, Makayla. Mein Haus hätte ihn sonst jetzt mit einem schweren Stück der Wand zerquetscht, weil er die Hand gegen mich erhoben hat. Es wäre sein Ende gewesen.
Deswegen habe ich mich ja auch nicht gewehrt. ächzte Ares, während er seinen Fuß wegschob und das Blut aus seinem Mund hinausspuckte Ohne Hilfe wäre ich dir deutlich überlegen. Schließlich bin ich älter als du.
Lawrence verdrehte die Augen. Tja. Pech gehabt, mein Lieber.
Ich gebe niemals auf. Ares sprang auf die Beine und wollte sich, obwohl er ziemlich geschwächt aussah, wieder auf ihn werfen, doch ich wusste dies zu verhindern, indem ich mich schnell mit ausgebreiteten Armen vor den Jungen stellte, was Ares dazu brachte, mich entsetzt anzustarren.
Makayla, was soll der Mist? Geh mir aus dem Weg!
Nein.
Wie bitte? Er kniff seine Augen zusammen. Muss ich dich etwa zwingen, es zu tun?
Sei doch nicht so unfreundlich zu ihr. Lawrence trat kopfschüttelnd neben mich. Sei lieber froh, dass ich Rhea so sehr liebe. Ansonsten würde ich gleich zum Sheriff gehen und dich verraten, weil du gegen das Gesetz verstößt, was deine Fortuna betrifft.
Kaum hatte er dies gesagt, da schloss Ares auch schon seine Hand in meine und hielt sie fest. Er drückte jedoch nicht zu, wie sonst auch immer. Stattdessen hielt er sie sanft, aber besitzergreifend fest, so, als würde er sie nie wieder freiwillig loslassen wollen.
Das elektrisierende Gefühl, das meinen Arm hinauffuhr, ließ mich kurz erschaudern.
Das alles ist doch nur eure Schuld, Lawrence. Ares klang zwar ruhig, aber niedergeschlagen. Er benahm sich kein bisschen so, als hätte er Schmerzen, obwohl sein rechtes Auge sich bereits dunkelblau gefärbt hatte und sichtbar ganz langsam anschwoll.
Lawrence' Gesichtsausdruck blieb kalt, womit er klar und deutlich zeigte, wie egal ihm das war.
Was genau meinte Ares? War dieser Junge etwa Schuld daran, dass ich von ihm gequält wurde? Wenn ja, dann bereute ich es, ihn vor weiteren Schlägen von Ares bewahrt zu haben. Falls das stimmte und er wirklich für den Mann arbeitete, der im Sinn hat, Ares' gesamte Familie zu vernichten, dann musste ich mich fragen, was ich mit dem Ganzen zu tun haben könnte. Schließlich verband mich doch gar nichts mit der Valerius-Familie. Oder irrte ich mich etwa? Hatte das alles hier mit dem Vorfall vor über einem Jahr zu tun? In welchen Angelegenheiten hatte sich mein Vater wohl eingemischt? Hatte er irgendwie herausgefunden, dass Vampire existieren und musste deshalb sterben? War es so gewesen?
Da ich merke, wie die Anspannung zwischen Ares und mir weiter ansteigt, bitte ich euch nun zu gehen. Lawrence ging zu der Holztür und öffnete sie für uns. In einer Familie sollte kein Ärger herrschen.
Ares wollte wieder auf ihn zugehen, aber ich legte ohne groß nachzudenken meine freie Hand auf seine Brust und hielt ihn somit auf, denn die Stelle verkrampfte sich auf irgendeinem Grund sofort.
Komm, Makayla. Ohne den Blick von Lawrence abzuwenden, verließen wir gemeinsam dem Raum und traten hinaus auf den Flur, wo die kaputten Holzdielen wackelten und es verhinderten, dass ich ohne zu stolpern bis zu der Treppe gelangen konnte. Ares musste mich mehrmals auffangen, aber zu meinem Glück beschimpfte er mich wenigstens nicht oder bezeichnete mich als erbärmlich und schwach. Als ich meinen Fuß auf die erste Stufe setzen wollte, da ließ er mich plötzlich los und nahm mich auf seine Arme, sodass ich hinuntergetragen wurde, wir jedoch vor der Haustür anhalten mussten, weil die kleine Engelsstatue Letizia gemeinsam mit dem Haufen zusammengesetzter Steine uns den Weg versperrten. Sie hatten es geschafft, die sogenannten Augenbrauen wieder anzukleben.
An Ares' Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er die beiden am liebsten hinfortgetreten hätte, was er aber nicht in Tat umsetzte, sondern geduldig stehenblieb, bis sie sich ein paar mal von uns verabschiedet hatten und die Haustür öffneten.
Nickend trat er mit mir hinaus in den Garten, wo wir die Brücke überquerten, an den ganzen kunterbunten Blumen
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