Dark Love
vorbeigingen und schließlich zu der Limousine gelangten, die die ganze Zeit auf uns gewartet hatte.
Behutsam ließ mich Ares hinunter, damit ich einsteigen konnte. Kaum eine Sekunde später ging auch schon die Tür auf der anderen Seite auf und er setzte sich neben mich.
Der Fahrer, der anscheinend ein Mensch war, sah alles andere als erfreut aus, als er Ares anblickte. Seine Augen weiteten sich kurz, was Ares wohl nicht entging, denn er murmelte so etwas, wie, dass er sich darum nicht kümmern sollte und schloss das kleine, quadratische Fenster. Jetzt konnte der Fahrer uns weder hören, noch sehen, weil der schwarze Vorhang die Sicht versperrte.
Nur eine Minute später ging der Motor an und wir fuhren los.
Ich hatte eigentlich vorgehabt, so weit wie möglich von ihm weg zu rutschen, aber da es viel zu auffällig gewesen wäre, zumal nur wir beide hier drin saßen, ließ ich es bleiben.
Sag mal... begann Ares dann langsam Hast du vielleicht ein Taschentuch? Es fühlt sich unangenehm an, das ganze Blut im Gesicht haben zu müssen.
Ich reagierte sofort, indem ich einfach in meine Hosentasche griff, wo sich überraschenderweise tatsächlich ein weißes Tuch befand, das ich ihm lautlos reichte. Ich überlegte, wann ich mir so etwas eingesteckt hatte, aber mir wollte kein Zeitpunkt einfallen. Wahrscheinlich hatte ich es aus der Küche - weshalb auch immer - genommen und vergessen, wieder auf seinen Platz zu tun.
Ares wischte sich alles, was noch nicht auf seiner Haut getrocknet war, weg und tupfte ein paar mal damit gegen seine aufgeplatzten Lippen. Weißt du, eigentlich muss ich das Blut schnellstmöglich ersetzen.
Ich spannte mich an und merkte, wie sich mein Körper auf alles gefasst machte. Ich wartete darauf, dass er mich zu sich drehte, aber als er es nach einiger Zeit noch immer nicht getan hatte, da beschloss ich verwirrt meinen Kopf zu heben, um ihn anzusehen.
Er hatte das Tuch, dessen Spitze noch herausschaute, in den Mülleimer gepackt. Es war durchtränkt mit Blut.
Sein Blick jedoch war nicht auf mein Gesicht geheftet, sondern auf meine Hand, die ich neben mein Bein gelegt hatte. Sie begann zu zittern, was auch der Grund dafür war, weshalb ich sie wegziehen wollte, doch Ares ergriff sie noch bevor ich es tun konnte.
Makayla. flüsterte er, ohne mich anzusehen Es tut mir leid. Ich hätte nicht zulassen dürfen, das Lawrence seine Gabe einsetzt, um deine geheimsten Gedanken über meine Familie und mich auszuspucken. Verzeih mir, bitte.
Mir klappte die Kinnlade hinunter bei seinen Worten. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten ihn zu fragen, ob er Drogen oder Alkohol konsumiert hatte. Nachdem ich mir fünf Sekunden lang auf die Zunge gebissen hatte, fiel mir auf, wie erwartungsvoll er auf meine Hand sah. Er wartete wohl auf eine Reaktion von mir.
Ähm... okay.
Du meinst das nicht ernst. Er lachte mit einer gewissen Traurigkeit in sich hinein. Sag ruhig, wie sehr du mich verabscheust - wie sehr du meine Familie verabscheust.
Ich wollte ihm sagen, dass ich das nicht tat, aber er kam mir zuvor.
Ich weiß, dass es dich nervt, in unsere Probleme mit einbezogen zu werden, aber es ist nun einmal nicht leicht ohne unsere Eltern, weißt du. Heutzutage leben viele Erwachsene allein oder nur mit ihren Geschwistern, aber wir sind nun einmal in einer anderen Zeit aufgewachsen. Bei uns war Vater immer das Familienoberhaupt und ich bin mir bewusst, dass ich ihn niemals werde ersetzen können. Natürlich hab es auch Streit zwischen uns allen, als sie noch bei uns waren, aber dann war Mutter immer da, um alles zu schlichten. Sie hat unsere Familie immer zusammen gehalten und sie war die Einzige, die Rheas Kräfte kontrollieren kann. Seitdem sie nicht mehr da ist, ist meine Schwester außer Kontrolle und ich schaffe es trotz aller Bemühungen nicht ihr wieder näherzukommen. Mir ist klar, dass ein Teil von ihr mich immer hassen wird, weil ich ihr nicht erlaube, mit Lawrence zusammen zu sein, aber ich würde wirklich alles für sie tun. Er hielt seine Tränen nicht auf. Ich bin, um ehrlich zu sein, ganz froh, dass Nadja eine anständige Frau ist. Ohne sie hätte Deimos wahrscheinlich schon längst seinen Verstand verloren und irgendetwas Dummes angestellt.
Er ist eben verrückt. sagte ich trocken.
Oh, ja. Das war er schon immer. Er lachte auf. Als Kind hat er gemeinsam mit Nadja so viele Streiche gespielt! Dennoch haben die Bauern nie mit ihnen geschimpft. Früher waren die Menschen viel freundlicher. Für
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