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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Las Vegas.
    Geschmeidig richtete sich die Königin nun auf und deutete den beiden Dienerinnen neben dem Sessel, dass diese aufhören konnten, mit den Palmenblättern zu wehen. Wahrscheinlich hatte sich ihr Körper bereits so sehr an die Kälte gewöhnt, dass sie gar nicht mehr merkte, wie kalt es in Wirklichkeit ist.
    Ihre großen, braunen Augen wurden besonders durch die dunklen Wimpern betont, die überaus lang waren. Die vollen, zartrosanen Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln, als sie auf uns zukam.
    Ah, meine Freunde aus Las Vegas! begrüßte sie uns mit ausgestreckten Armen, doch sie kam nicht dazu jemanden von uns zu umarmen, denn genau im selben Moment, knieten sich alle gleichzeitig hin und neigten ihre Köpfe nach unten.
    Es ist uns eine Ehre Euch zu sehen, Majestät. sagten sie dann wie aus einem Mund, woraufhin mir klar wurde, wie sehr sie diese Person verehrten. Sie sprachen zu ihr wie ich es damals zu Gott getan hatte.
    Die Königin jedoch war bloß eine Vampirin, die nur zwei Jahre älter war als Rhea war. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie in ihrem jungen Alter schon verheiratet ist. Es herrschten ganz schön merkwürdige Zulassungen und Gesetze bei diesen übersinnlichen Wesen.
    Selbst wenn Ares und ich noch immer ein Paar gewesen wären und er mit mir wie vor ein paar Monaten noch liebevoll umgegangen wäre, so hätte ich ihn dennoch nicht so schnell schon geheiratet. Ich erinnerte mich daran, wie Deimos mir erzählt hatte, dass sie schon nach nur einem Jahr von dem heutigen Herrscher verwandelt wurde, der sie nur kurze Zeit später aus Liebe zur Frau genommen hat. Ich fragte mich, wie alt der König war und hoffte, dass er wenigstens erwachsen ist, denn wie würde es denn aussehen, wenn ein ganzes Volk, von dem die meisten Menschen glaubten, dass es sie nicht gäbe, von zwei Teenager regiert wurde?
    Allerdings hätte ich dann immer etwas, womit ich Ares aufziehen konnte, wenn er mir auf die Nerven ging.
    He, ich bin doch keine Fremde. meinte die Königin stöhnend Erhebt euch doch bitte, meine Freunde.
    Trotz ihres engelsgleichen Aussehens sprach sie wie ein gewöhnliches, junges Mädchen aus der Großstadt. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie nicht so brav war, wie sie vom ersten Moment an gewirkt hatte.
    Nachdenklich schob sie ihre Lippen vor und drückte Rhea dann als Erste einen Kuss auf die Stirn, nachdem diese sich erhoben hatte. Ich wusste gar nicht, das Ares' jüngste Schwester solch eine Schönheit ist! Du bist zu beneiden, Rhea Valerius.
    Vielen Dank. Sie lächelte geschmeichelt. Ihr seit aber viel hübscher als ich.
    Sie ist bloß bescheiden. warf Emilio schnell ein, was die Königin aufblicken ließ. Zu meiner Überraschung sah sie nicht böse aus, sondern grinste stattdessen breit. Mit langsamen Schritten ging sie zu dem Zauberer und umarmte ihn für einen kurzen Moment.
    Ich habe dich ebenfalls vermisst, mein lieber Scherzkeks. Sie fuhr ihm mit einer Hand durch die Haare und verharrte so. Anscheinend tat sie dies ziemlich gern, denn gleich darauf machte sie weiter damit. Deine Haare habe ich aber noch immer lieber als dich selbst. Wie schaffst du es bloß, sie selbst nach so vielen Jahrhunderten so weich wie ein Kissen voller Federn zu halten?
    Na, mit Magie. flüsterte er, wobei seine braunen Augen einmal aufblitzen.
    Die beiden schienen sich schon seit Längerem zu kennen. Hatte Emilio ihr irgendwann einmal bei einer wichtigen Sache geholfen? Hatte er dem Herrscherpaar das Levben gerettet oder gab es einen andere Erklärung dafür, dass sie ihn mit einer Dankbarkeit anblickte, die ich nicht in Worte fassen konnte?
    Aus den Augenwinkeln konnte ich lötzlich erkennen, wie Ares mich genauestens beobachte, was ziemlich merkwürdig war. Versuchte er herauszufinden, wie ich mich gerade fühlte? Glaubte er tatsächlich, ich hätte Angst? Würde er mich sogar beschützen, wenn mich die Königin persönlich umbringen wollte? War er ihr ebenfalls ergeben?
    Sie nahm ihre Hand aus Emilios Haaren und stellte sich vor Michelle, die aufgeregt zu zappeln begann und so breit lächelte, dass es schon beinahe unecht aussah. Das kam mir jedoch bestimmt nur so vor. Wahrscheinlich platzte sie fast vor Glück, die Königin einmal mit ihren eigenen Augen sehen zu dürfen. Wenn ich mich nicht täuschte, dann geschah dies nur selten.
    Du bist Ares' Seketärin, nicht wahr? fragte die Königin ausdruckslos und unbeeindruckt, während Michelle eifrig nickte.
    Das stimmt, Majestät.

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