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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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hingefallen wäre, weil sich meine Beine wie Wackelpudding anfühlten.
    Ich versuchte mit aller Kraft meinen Atem anzuhalten, doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Langsam beugte ich mich nach unten und zog benommen meine Klamotten wieder an.
    Ares verließ die Umkleidekabine währenddessen und knöpfte sich zufrieden grinsend die Hose zu, was mich nur noch wütender machte. Er verdiente tatsächlich mehr als nur eine Tracht Prügel. Fall uns gleich irgendjemand angegreifen sollte, dann würde ich mich wahrscheinlich sogar freuen, wenn man ihm Schmerzen zufügte.
    Von nun an durfte ich nicht mehr in die Nähe dieses Geschäftes kommen, weil sich sonst bestimmt alle an mein Gesicht erinnern würden. Es war zu blöd, dass es direkt in der Stadt lag und ich normalerweise jeden Tag hier vorbeigegangen war, wenn ich zur Arbeit musste.
    Ich blickte nicht auf, als ich mit dem Kleid auf meinen Armen ebenfalls die Umkleidekabine verließ, sondern folgte einfach nur Ares' Füßen, die sich in die Richtung der Kasse bewegten. Schließlich war ich mir ganz sicher, dass alle Kunden zu uns starrten.
    Nur ganz vage nahm ich wahr, dass die Kassiererin genau dieselbe Frau war, die uns eben gerade noch misstrauisch beobachtet hatte. Die Spannung, die sich zwischen Ares und ihr innerhalb weniger Sekunden gebildet hatte, war deutlich in der Luft zu spüren.
    Erst jetzt wurde mir klar, dass sie eine Spionin sein musste. Ihre glühenden Augen verrieten mir, dass sie kein Mensch war. Nicht einmal ihr Lächeln wirkte echt. Hatte Ares mir die letzte Würde nur wegen ihr geraubt? Ich konnte es einfach nicht fassen!
    Er drückte ihr das viele Geld bar in die Hand und sagte, dass sie den Rest behalten darf, ehe er die Tüte nahm und meine Hand ergriff, um mich eilig nach draußen zu ziehen.
    Das erste, was mir auffiel war, dass es kälter geworden ist. Das Wetter spielte heute wirklich verrückt.
    Ares wartete nicht einen Moment, sondern mich sogleich den Weg entlang und an all den Leuten vorbei. Er lief so schnell, dass ich beinahe rennen musste, um mitzuhalten. Immer wieder entschuldigte ich mich bei den Personen, gegen die ich lief, weil Ares nicht langsamer wurde. Es hatte den Anschein, als würde er schnell von diesem Ort wegkommen wollen.
    Glaubte er, wir würden verfolgt werden? Wurden wir das denn?
    Es war gut, dass wir bei der großen Kreuzung anhalten mussten, damit die Autos losfahren konnten, denn somit hatte ich die Möglichkeit zu verschnaufen und meinen Kopf kurz nach hinten zu drehen, um die Menge nach verdächtigen Personen abzusuchen.
    Misstrauisch blickte ich nach rechts zu der Eisdiele und dann auf die andere Seite zu den ganzen Cafés, die mal wieder überfüllt waren, doch es gab keine Person, die mir ins Auge stach oder überhaupt zu uns sah. Alle waren mit ihrem eigenen Leben beschäftigt.
    Ich stolperte beinahe über meine eigenen Füße, als Ares mich weiter hinter sich her zog, sobald die Ampel grün aufleuchtete. Es waren jetzt nuir noch zehn Meter bis zu der Limousine. Wenn wir drionnen saßen, würde ich auf jeden Fall mit Ares schimpfen wegen seiner bescheuerten Aktion, mich mitten in der Öffentlichkeit zu demütigen. Ihm war es vielleicht nicht so wichtig, weil er aus ganz anderen Kreisen stammte und nicht in dieser Gegend lebte, aber ich tat dies für gewöhnlich schon. In diesem Viertel war ich aufgewachsen und hatte 21 Jahre meines Lebens verbracht!
    Wütend biss ich meine Zähne aufeinander und wollte jetzt schon anfangen, ihm meine Meinung zu sagen, doch dann glitt mein Blick zu zwei Personen, die mit dem Rücken zu mir standen und geradewegs auf das große Gebäude zuschritten, von dem ich seit Jahren überlegte, ob sich darin trotz der vielen kaputten Fenster Büros oder andere geschäftliche Räume befanden. Die eine der beiden Personen war eine schlanke Frau mit hellbraunen, gewellten Haaren, die nun laut zu lachen begann und die andere Person schien ein alter Mann zu sein, was die grauen Haare mir bewiesen.
    Mein Herz beschleunigte sich drastisch, als ich die grässliche, grüne Handtasche meiner Mutter entdeckte, die die Frau gerade öffnete, um irgendetwas Kleines herauszuholen, das womöglich ein Schlüssel war, um dann den Arm auszustrecken und die große, breite Tür des alten Gebäudes zu öffnen.
    Mein Atem setzte aus, als mir klar wurde, dass diese beiden Personen niemand andere meine Mutter und mein Großvater waren. Ich wollte mich von Ares losreißen, doch dieser schien gar nicht

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