Dark Love
violette Abendkleid, das mir eng an den Hüfen lag und bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte, wirklich stand. Natürlich war es an sich atemberaubend, aber aus irgendeinem Grund wurde ich den Drang nicht los, ein ganz bestimmtes Kleid zu finden, das allen die Sprache verschlagen würde. Ich wollte auf dem Treffen unbedingt herausstechen, was bedeutete, dass ich mir mehr Mühe geben musste.
Unter diesen gewöhnlichen Kleidern würde ich es nicht finden. Da war ich mir ziemlich sicher.
Wohin gehst du? fragte Ares mich irritiert, als ich all die Kleider einfach irgendwo aufhängte und dann begann nach ganz hinten der Reihe zu schreiten. Er folgte mir, doch ich antwortete ihm nicht, sondern blieb vor der Wand stehen und drehte mich dann nach links, wo sechs kurze Kleider in verschiedenen Farben nebeneinander aufgehängt worden waren, die ich achtlos zur Seite schob, ehe mir die Farbe des Ozeans in die Augen stach.
Hier lag es - das Kleid meiner Träume.
Die besten Kleider wurden immer ganz hinten in der Ecke zwischen den anderen versteckt. Das hatten mein Großvater und ich beim Einkaufen herausgefunden. Ich fragte mir nur kurz, wer solch ein schönes Kleid aus reinem Taft nicht sofort gekauft hatte, bevor ich es hervorzog und strahlend betrachtete.
Da es trägerlos und bodenlang war, würde es auf jeden Fall elegant, modern und gleichzeitig luxuriös an mir aussehen. Die Taille war schmal, was mir genau passen müsste und dann fiel es in sanften Wellen hinab, doch an der linken Seite war es mit einem Edelstein hochgestickt worden, sodass mein Bein freiliegen und nur von glänzender Seide bedeckt werden würde. Ich glaubte, dass der Kristall genauso echt wie die Perlen an der Seite meiner Taille waren, denn sonst wäre der Preis nicht höher gewesen als der der anderen Kleider.
Schnell faltete ich es zusammen und drängte mich an Ares vorbei, der es noch nicht hatte sehen können. Ich zog den Vorhang der Umkleidekabine zu und ließ sowohl das T-Shirt, auch auch meine Hose zu Boden fallen, ehe ich den Reißverschluss hinten öffnete und danach hineinschlüpfte.
Es erleichterte mich so sehr, dass ich mühelos hineinpasste, dass ich nicht anders konnte als einmal aufzuseufzen. Das Kleid passte mir perfekt. Ich würde auf der Feier bestimmt ein Augenschein sein.
Meine Haare waren bloß zu einem zotteligen Zopf nach hinten gebunden worden und ich war nicht einmal geschminkt. Dennoch kam ich mir beim Betrachten im Spiegel wie eine Königin vor.
Makayla, dürfte ich das Kl- Ares hielt abrupt inne, als ich die Vorhänge beiseite schob und ihm lächelnd entgegen trat. Ihm klappte nicht nur verblüfft die kinnlade hinunter - nein, er kniff mehrmals sogar seine Augen zusammen, weil er mich anscheinend noch nie
so
hübsch gekleidet gesehen hatte.
Ich drehte mich einmal im Kreis und wollte es ein weiteres mal tun, doch er ergriff sanft meinen Arm und stoppte mich somit, um mich noch einmal von oben bis unten zu betrachten. Ich... du... das Kleid...
Jetzt wusste ich genau, dass ihm mein Anblick die Sprache verschlagen hatte. Ich bin hübsch, nicht wahr?
Hübsch
? fragte er heiter und lachte auf Du... ich meine - wow! Das Kleid steht dir so gut, als wäre es für dich geschaffen, Makayla!
Dankeschön. sagte ich geschmeichelt, doch er hörte nicht auf.
Du strahlst darin wie ein Stern am Abendhimmel. Er seufzte tief. Meine Fortuna ist tatsächlich die schönste von allen.
Ich öffnete meinen Mund wieder, um ihm zu danken, doch dann wurde mir klar, was er gerade von sich gegeben hatte. War ihm das herausgerutscht oder war es pure Absicht gewesen? War es eine Nebenwirkung seiner Drogen, dass seine Gefühle, sobald er sie nicht einnahm, noch stärker wurden und er sie nicht mehr unter Kontrolle halten konnte? Es fühlte sich sowohl schön, als auch ein bisschen merkwürdig an, wenn er so dermaßen nett zu mir war. Ähm...
Ich bin wahrhaftig ein Glückspilz! rief er erfreut, was dazu führte, dass ein paar Frauen ihre Köpfe zu uns drehten. Ares schien es überhaupt nicht schlimm zu finden, der einzige Mann hier zu sein. Vielleicht wollte er deshalb die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er legte seine Hand auf meine Schulter und neigte dann seinen Kopf zur Seite. Du bist mein Engel auf Erden!
Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Warum sagte er solche Dinge? Wusste er etwa genau, was ich für ihn empfand und wollte mich damit quälen? Ares, sei doch nicht so laut. flüsterte ich gereizt, als er seine Stimme noch
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