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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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gutmütiger Engel. Sie hatte solch strahlende, silberne Augen, die sogar Ares seine übertrafen und genau das fand ich so erstaunlich. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ihr Körper war dünn, aber kurvenreich, so wie es sich damals für das perfekte Abbild einer natürlichen, weiblichen Schönheit gehörte. Obwohl ich sie nie kennengelernt hatte und auch nicht wusste, ob ich es jemals tun würde, so wünschte ich mir dennoch in diesem Augenblick sie nur ein einziges mal in Person gesehen zu haben. Vielleicht hatte ich das sogar, als ich noch klein war oder bevor der Unfall im letzten Jahr passiert ist.
    Neben Rhea saß Deimos auf einem mit Gold verzierten Stuhl und auf seinem Schoß erkannte ich Nadja in einem weißen Sommerkleid, die überraschenderweise kein bisschen so aussah, als würde sie jeden Augenblick allen Männern mit ihren sexy nach vorne geschobenen Lippen den Verstand rauben wollen. Ich sah sie aufrichtig und wie ein braves Mädchen lächeln.
    Mit geneigtem Kopf ließ ich meinen Blick zu dem strahlenden Paar gleiten, das nur die Eltern sein konnten. Peter trug in einer Hand ein kleines Teleskop und mit der anderen hielt er die Hand von seiner blonden Ehefrau Leah fest, die ihren Kopf an seine breite Schulter gelegt hatte. Sie sahen beide keineswegs aus, als wären sie älter als vierzig Jahre.
    Ich war mir ganz sicher, dass das Bild mit der Hand gemalt worden war, denn die hellen Farben verrieten es. Wann wurde es erstellt? Wer besaß ein solches Talent, Personen lebensecht zu zeichnen? Es musste bestimmt ein sehr berühmter Künstler gewesen sein, den die Valerius-Familie gekannt hatte - jedenfalls dachte ich das für einen Moment.
    Ares trat mit einem stolzen Gesichtsausdruck neben mich und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. Phobos besitzt außer dem Zaubern auch noch andere faszinierende Talente. teilte er mir beiläufig mit, was meine letzte Frage beantwortete. War sie so offensichtlich gewesen? Er hat viele Bilder von uns allen gemalt, aber dies ist mein liebstes.
    Warum? wollte ich wissen.
    Dies ist das letzte Bild, das von uns allen glücklich beisammen gemalt wurde. antwortete er schnell Das war im Sommer vor zwei Jahren. Nur zehn Monate danach... hat dein Vater unsere Familie auseinander gerissen. Du kannst es mir ruhig übel nehmen, aber ich werde ihn trotzdem bis in alle Ewigkeit verfluchen und dafür hassen.
    Das war eigentlich selbstverständlich, denn wenn sein Vater
meine
Familie zerstört hätte, dann hätte ich dasselbe für ihn empfunden. Allerdings wollte ein kleiner Teil in mir nicht wahrhaben, dass mein Vater - der doch immer so liebenswürdig mit mir umgegangen war - so etwas Schreckliches getan haben soll. Als solch eine grausame Person hatte ich ihn nicht gekannt.
    Warum hätte er mir etwas vorspielen sollen? Ich war seine Tochter und irgendwann hätte ich doch ohnehin alles erfahren. Er hatte mir, als ich noch ein kleines Mädchen war, versprochen, dass er mich niemals anlügen würde und dann musste ich von Rhea erfahren, dass mein ganzes Leben eine Lüge gewesen ist! Ich war niemals ein freier Mensch. Schon von Geburt an war ich Ares versprochen gewesen. Es war meine Bestimmung seine Frau zu werden und das wusste er genauso gut wie ich.
    Räuspernd drehte ich mich von dem wundervollen Bild weg, was Ares mir gleichtat und betrachtete dann den Rest des Raumes. Gegenüber des Schreibtisches befand sich an der Wand ein großer weißer Kamin, der, hätte das Feuer darin nicht gebrannt, kaum sichtbar gewesen wäre.
    Auf dem schwarz glänzenden Boden lag ein breiter Flusenteppich, der noch kuscheliger als die beige farbene Matratze auf dem großen, weißen Bett mit den vielen Kissen aussah. Aus den beiden Rändern ragte jeweils ein Metalldraht nach außen, auf denen schwarze Platten befestigt worden waren. Ich nahm an, dass sie die Nachttische ersetzen sollten.
    Die einzig richtig gemütliche Ecke, die nicht absolut dezent aussah, stellte das schwarze Ledersofa auf einem weiteren Teppich dar, das vor einem großen Fernsehtisch mit einem neu gekauft aussehenden Fernseher stand. Schmunzelnd stellte ich fest, dass sich in der Ablage darunter nicht nur ein DVD-Player, sondern auch eine Spielkonsole befand. Jeder Vampir hatte etwas Menschliches an sich und in jedem Erwachsenen steckte noch ein Kind. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Ares dies aus Spaß in seinem Zimmer hatte. Er spielte ganz bestimmt auch damit.
    Das, was mich jedoch faszinierte, war nicht der offen

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