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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Allerdings wurde ich das Gefühl nicht los, dass die Natur irgendwie dagegen war, dass ich Ares helfe. Ich verstand das alles nicht. Wieso war es nun so kalt? Wie konnte die Temperatur innerhalb weniger Minuten so schnell sinken? Das war doch unmöglich, oder etwa nicht? Ein zu schneller Klimawandel war schlecht für die Gesundheit eines Menschen.
Die Angst in mir wuchs mit jedem Augenblick, dem ich mich der Stelle näherte, wo Ares auf mich wartete.
Ich kam nicht einmal dazu darüber nachzudenken, was ich tun soll, wenn er es doch nicht geschafft hatte am Leben zu bleiben, denn er lag weder verblutet und reglos auf dem Boden, noch war er irgendwo anders zu entdecken.
Irritiert blieb ich stehen und stützte mich kurz mit den Händen an meinen Knien ab, bevor ich begann mich umzuschauen.
Ares? Wo bist du?
Keine Antwort.
Ares!
Mein Atem beschleunigte sich. Wieso war er nicht mehr da? War er irgendwohin gegangen? Würde er das wirklich, ohne mir Bescheid zu sagen, tun? Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Er wusste, was für große Sorgen ich mir um ihn machte. Es wusste es. Wurde er etwa doch entführt?
Ich schluchzte leise, weil es wahrscheinlich so war. Eine andere Möglichkeit konnte es einfach nicht geben. Alles andere kam mir unlogisch und nicht realistisch vor. Er war zu schwach gewesen, um einfach davonzugehen. Er hatte eine Kugel im Körper gehabt, verdammt!
Du Mistkerl, zeige dich doch endlich! Ich drehte mich einmal langsam im Kreis. Die Lage ist ernst!
Es blieb so ruhig wie vorher. Nur der Wind pfeifte umher und brachte mich ein weiteres mal zum Frösteln. Bibbernd schlang ich meine Arme um die Schultern, doch es kaum etwas. Von nun an würde ich wohl selbst an den heißesten Tagen wenigstens eien Strickjacke mitnehmen müssen. Irgendetwas schien weder mit der Situation, noch mit dem Wetter nicht in Ordnung zu sein. Es lag etwas Düsteres in der Luft und Geruch von Tod brachte meine Nase zum Brennen. Nicht einmal auf dem Friedhof war es je so schlimm gewesen wie jetzt.
Ich verzog das Gesicht und beugte mich nach unten, um meine Handtasche aufzuheben, die noch immer da lag, wo sie hingefallen war, ehe mein Blick auch schon zu der dünnen Blutspur glitt, die genau da begann, wo Ares und ich uns hatten küssen wollen.
Ohne groß nachzudenken folgte ich ihr, aber anstatt auf dem Weg zu bleiben, führte sie mich direkt auf die andere Straßenseite, wo sie an dem gelb gestrichenen Hochhaus auch schon aufhörte. Ich ging ganz nah mit meinem Gesicht heran, um vielleicht etwas Rotes daran zu erkennen, doch ich wurde enttäuscht.
Meine eigene Dummheit brachte mich kurz zum Lächeln. Was hatte ich denn erwartet? Dass ein verletzter Mann einfach mal so die Wand eines Hochauses, das mindestens sieben Stockwerke besaß, hinaufgeklettert und über die Dächer bis nach Hause gesprungen ist? So etwas gab es nur Filmen und Büchern. Die Realität sah etwas anders aus.
Ein kleiner Stein, der plötzlich rechts neben meinen Füßen aufkam, ließ mich nicht nur erschrocken zusammenzucken, sondern auch meinen Kopf heben, um nachzusehen woher er gekommen war. Hatte ihn etwa ein kleines hinuntergeworfen, weil es befürchtete, ich würde etwas Böses wollen und deshalb hier stehen? Oder war es bloß ein Zufall gewesen?
Während ich hinaufblickte, kniff ich meine Augen ein wenig zusammen, weil ich plötzlich mitten in der Dunkelheit eine schwarze Gestalt vor der grauen Wolke, die aussah, als würde sie hinter ihm sein, erkannte.
Bildete ich mir das bloß ein?
Die Gestalt sah nicht zierlich und mädchenhaft, sondern eher kräftig und männlich aus, was in mir ein ungutes Gefühl aufsteigen ließ. Der Wind wirbelte seine Haare, die in der Dunkelheit pechschwarz wirkten, wild umher. Er hob seine Hände - nicht, um mir zuzuwinken, sondern um den Kragen seiner Jacke aufzurichten, was ihn jetzt noch unheimlicher erscheinen ließ, als ohnehin schon.
Ich schluckte einmal laut und wollte ihn, egal wie durchgeknallt mich die Menschen, die mich sehen, auch halten würden, fragen, wer er sei und was er dort oben mache, aber genau in dem Moment grollte der Himmel einmal laut, bevor auch schon hinter der Gestalt ein greller Blitz zum Vorschein kam.
Meine Augen weiteten sich, während ich nach Luft schnappte. Ich hatte sein Gesicht gesehen. Es hatte genauso wie das von Ares Valerius ausgesehen - allerdings war eine große Spur von Wut darin gewesen.
Als ich mich wieder gefasst und einmal fest geblinzelt hatte, hob ich meinen Blick ein

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