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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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weiteres mal, um nach oben zu dem Dach schauen zu können. Kaum war der zweite Blitz verschwunden, da konnte ich die Gestalt leider nicht mehr in der Dunkelheit erkennen.

Kapitel 6
    Ich ließ den Spinat in der Pfanne auftauen, nachdem ich ein bisschen von dem heißen Waser aus dem Wasserkocher daraufgeschüttet hatte, und kippte die Nudeln in das gelbe Sieb in der Spüle, um sie gleich darauf mit kaltem Waser abtropfen zu lassen.
Meine Mutter war der Meinung gewesen, dass mein Großvater nichts lieber aß als Nudeln mit Spinat, also hatte ich mich einfach mal an die Arbeit gemacht. Solch ein Gericht zuzubereiten war schließlich nichts Schwieriges. Mein Großvater hat sich nie wirklich für das Geld interessiert, das meine Großmutter ihm hinterlassen hatte. Sie war als das einzige Kind in einer sehr wohlhabenden Familie aufgewachsen und genau aus diesem Grund haben ihre Eltern ihr alles, auch die Villa, in der sie jahrelang mit ihrem Mann gelebt hat, vererbt. Es musste meinem Großvater sicherlich schwer gefallen sein, sein Zuhause, das sich auf dem Land befand, zu verkaufen und in die Großstadt umzuziehen. Es würde eine große Veränderung für uns alle werden.
Meine Mutter hatte das große Gästezimmer mit dem Metallbett und dem Kleiderschrank aus dunklem Kiefer schon vier Tage vor seiner Ankunft hergerichtet, damit er sich so wohl wie möglich bei uns fühlen konnte. Ein kleiner, eigener Fernseher durfte natürlich auch nicht fehlen.
Das Letzte, was wir wollten war, dass er begann wegen meinem Vater zu trauern. Ich hatte nur schweren Herzens zugestimmt mich vor ihm gegenüber meiner Mutter respektvoll zu verhalten und alle Bilder, die an die Vergangenheit erinnerten, in einen Pappkarton zu packen, um sie hinunter in den Keller zu bringen. Dort lagen sie jetzt - direkt unter dem verstaubten Fenster, in das man aufgrund des Drecks nicht mehr hindurch schauen konnte. Es wurde wirklich mal Zeit, dass jemand da unten alles sauberwischte.
Momentan hatte ich dafür jedoch keine Zeit. Ich musste noch die Getränke zum Esstisch bringen, was ich jetzt sofort tat, dann wischte ich schnell noch die Küchenplatte sauber und wartete schließlich, bis der Spinat ganz aufgetaut war, um danach den Herd auszumachen und mit dem Salat zu beginnen.
Meine Mutter war inzwischen zur Amtrak Station gefahren, um meinen Großvater abzuholen. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, wie er wohl aussah und was für einen Charakter er heute besaß. Hoffentlich war nicht so krank, dass ich mir Sorgen machen musste. Ich wollte, dass er so lange wie möglich bei uns blieb und wir auch sehr viel Spaß mit ihm haben können. Vielleicht würde er wieder Leben in unsere Wohnung einbringen. Es würde schade sein, wenn er sich bloß wie ein alter Krüppel bei uns einnistete und meine Mutter und mich als seine Dienstmädchen benutzte. Meine Erinnerungen an ihn waren nur ganz schwach. Ich erinnerte mich kaum daran, wie er aussah.
Mit dem Würzen des Salates beschloss ich noch zu warten. Vielleicht würden wir erst ein bisschen miteinander reden, sodass das Essen erst später gegessen werden würde. Das Würzen wäre jetzt zu schade.
Froh darüber, dass endlich alle Arbeiten erledigt waren, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, wo ich mich seufzend auf meinem Bett niederließ, um nachzusehen, ob ich eine SMS von Guztavol bekommen habe.
Er hatte es versprochen
, schoss es mir mal wieder ärgerlich durch den Kopf, weil ich seit seinem Verschwinden keine einzige Nachricht bekommen habe. War er zu beschäftigt, um mir zu schreiben? Wurde ihm das etwa verboten? Sammelte sein neuer Boss die Handys während der Arbeit ein? Ich hatte ihm auch schon ein paar Nachrichten geschickt, aber bisher keine Antwort bekommen. Hoffentlich hatte er sich kein neues Handy besorgt, weil das heißen würde, dass wir, da ich seine Nummer nicht hätte, vielleicht nie wieder Kontakt haben könnten. Allein der Gedanke daran ließ mich kurz zusammenzucken. Ich war mit ihm aufgewachsen. Wieso hat er mich einfach im Stich gelassen? Ich brauchte ihn doch so sehr! Ohne Ares wäre ich verloren, obwohl ich zugeben musste, dass dieser mir auch seit ein paar Tagen nicht mehr ganz geheuer war.
Zuerst wurden wir, kurz bevor wir uns küssen wollten, mit einer Bombe konfrontiert, dann wurde er von dem Erzfeind seiner Familie angeschossen und ein wenig später war er spurlos verschwunden gewesen. Ich konnte mir nicht ganz sicher sein, ob dieser unheimliche Mann auf dem Dach, der wütend zu

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