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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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dafür, dass er kein Mensch war. Fragen könnte ich ihn auch nicht, denn es wäre ebenso gut möglich, dass er mich danach für verrückt hielt und dafür sorgen würde, dass ich in die Irrenanstalt komme. Wenn irgendjemand meine Gedanken hören könnte, dann würde ich ganz bestimmt schon lange nicht mehr zuhause leben und von einer Psychiatrie zur Nächsten wandern müssen. Das wäre furchtbar.
    He. flüsterte ich, weil mein Hals aus irgendeinem Grund höllisch weh tat und sich anfühlte, als hätte ich eine Ewigkeit nichts mehr getrunken.
    Die Person auf meinem Hocker regte sich erst, als ich mich leise räusperte und gleich danach verschluckte.
    Sofort sprang er auf die Beine und half mir mich aufzusetzen, damit ich besser nach Luft rangen konnte. Er klopfte ein paar mal auf meinen Rücken. Geht es wieder?
    Überrascht hob ich meine Augenbrauen. Ares? Was machst du bei mir zuhause? Wie bist du-
    In deiner Handtasche war ein Schlüssel. sagte er entschuldigend und strich mir die verschwitzten Haare von meiner Stirn, um mir darauf einen sanften Kuss zu geben. Ich hoffe, du bist mir nicht böse.
    Ach was. Mein Blick glitt zu dem kleinen Nachttisch, wo ich ein Glas mit Wasser entdeckte und meine Hand danach ausstreckte. Ares merkte gleich, was ich vorhatte und half mir deshalb, meinen Kopf ein wenig anzuheben, damit ich etwas davon trinken konnte. Mmh!
    Er lachte leise in sich hinein. Da scheint jemand aber ganz schön durstig zu sein, was?
    Mir fiel erst auf, dass ich das ganze Glas leergetrunken habe, als keine Flüssigkeit mehr in meinen Mund gegossen wurde. Kopfschüttelnd stellte ich es wieder zurück. Sag mal, was genau ist noch einmal passiert? Ich weiß nur noch, dass ich Guztavol aus dem Café gefolgt bin, weil er... irgendwo hingehen wollte.
    So genau weiß ich das auch nicht. gab er nachdenklich zu Ich wollte gerade Essen für meine Schwester besorgen, als ich dich plötzlich schreien gehört habe. Du wurdest von einem Dieb angefahren, der auf der Flucht vor der Polizei gewesen ist. Er hatte leider ein Messer in der Hand gehabt, das dich... Er deutete auf die dunkle Stelle des Lakens auf meinem Bauch. ... verletzt hat. Du hast innere Blutungen bekommen, aber ich habe dich gerettet.
    Ein Messer hatte mich also Blut spucken lassen. Ich hatte es gar nicht gesehen, so sehr war ich mit anderen Dingen beschäftigt.
    Dein Freund hatte einfach das Messer herausgezogen. Ich finde, dass man als Erwachsener eigentlich wissen sollte, dass die Person dann erst recht in Lebensgefahr schwebt. Du hättest verbluten können, doch-
    Hast du mich in ein Krankenhaus gebracht? unterbrach ich ihn, obwohl ich die Antwort bereits wusste. Auch er fing an zu grinsen. Nicht alle guten Ärzte arbeiten im Krankenhaus, meine Liebe. Es gibt auch einfache Personen, die jemandem das Leben retten können. Ich habe dich zu dem Mann gebracht, der auch mich geheilt hat.
    Darf ich ihn eines Tages kennenlernen und ihm danken?
    Er zögerte kurz. Ähm... vielleicht. Er mag Gesellschaft nicht besonders.
    Das ist schade.
    Das sehe ich ganz anders. meinte er und verzog das Gesicht Eigentlich gehe ich nur bei Notfällen zu ihm. Er ist ein griesgrämiger, alter Mann, der am Rande der Stadt wohnt und wirklich nicht gastfreundlich ist.
    Woraus schließt du das?
    Na, sein Haus ist unordentlich, verstaubt und er hat mir noch nie etwas zum Essen oder zum Trinken angeboten. Es ist ihm herzlich egal, ob man ihn besucht oder nicht. Er ist und bleibt unfreundlich, egal, wie nett du zu ihm bist.
    Ich zuckte gleichgültig meine Schultern. Ich kann mit solchen Menschen umgehen. Du vergisst, dass ich es oft mit unfreundlichen Kunden zu tun habe, die beruhigt werden müssen.
    Bei ihm würdest du bloß deine Zeit verschwenden.
    Wollen wir wetten? fragte ich und streckte meine Hand aus, die er auf der Stelle ergriff. Okay. Wenn du ihn eines Tages kennenlernen solltest und es schaffst, dass er freundlich zu dir wird, dann verspreche ich dir, dass ich... Er schürzte die Lippen. ... hmmm... ich nehme dich dann zu meiner Frau.
    Meine Augen weiteten sich, als ich hörte, was er sagte. Scherzte er etwa? Wollte er mich veräppeln?
    Seine Augen leuchteten, während er mich liebevoll ansah und dann seinen Kopf zur Seite neigte. Also?
    I-I-Ist das dein Ernst?
    Natürlich. Würdest du dich etwa weigern?
    Das war eine gemeine Frage gewesen. Wenn ich sie bejahte, könnte er auf den Gedanken kommen, dass ich mich von ihm distanzieren wollte, doch wenn ich sie verneinte, dann

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