Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
Vom Netzwerk:
würde er bestimmt sofort merken, was ich für ihn empfand. Ich wollte jedoch, dass er zuerst sagte, was er für mich empfindet. Nun... über so einen großen Schritt habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich lächelte nervös.
    Er nickte verständnisvoll und ließ sich auf der Bettkante nieder, um mit seinem Gesicht näher zu kommen. Ich spürte, wie seine Fingerspitzen über meine Wange strichen, ehe seine Lippen auf die Stelle folgten.
Ich
habe aber nachgedacht.
    Ich krallte meine Nägel in die Matratze, als mein Atem flacher wurde, weil sein Nasenbein über meinen Hals glitt und er genau dort innehielt, um meinen Geruch einzuatmen. Es bereitete mir Gänsehaut. Ich versuchte mit aller Kraft realistisch zu bleiben, aber sobald seine Zunge auf meiner Haut aufkam und begann, sie zu liebkosen, da bekam ich wieder Angst. Wenn er tatsächlich eines der mystischen Wesen war, an die ich seit eben gerade glaubte, dann könnte er mir schreckliche Dinge antun, ohne dass ich mich wehren könnte. Andererseits jedoch wäre das absurd. Mein Verstand und mein Herz konnten sich mal wieder nicht einigen. Das Eine widersprach dem Anderen.
    Ach, hast du das? piepste ich.
    Ja. Und vorgestern, als ich dich schwer verletzt auf dem Bürgersteig liegen sah-
    Vorgestern
? unterbrach ich ihn erschrocken, woraufhin er ein wenig irritiert seinen Kopf hob. Ist alles in Ordnung mit dir?
    Mein Atem beschleunigte sich. Verdammt! Meine Mutter und mein Großvater müssen sich wahnsinige Sorgen um mich gemacht haben!
    Oh. Seine Miene hellte auf. Meinst du die beiden Personen, die vor ungefähr einer Stunde in dieses Apartment gekommen sind?
    Wer könnte es sonst gewesen sein? fragte ich argwöhnisch und seufzte leise. Die beiden waren über drei Tage weg?
    Ich denke schon. Jedenfalls habe ich nicht bemerkt, wie irgendwelche anderen Menschen gekommen sind.
    Mir fiel auf, dass er das Wort
Menschen
in einem merkwürdigen Ton aussprach. War das ein schlechtes Zeichen? Und haben nicht ein einziges mal nach mir gesehen?
    Sein Blick wurde ein wenig nervös. Er kratzte sich mit dem Zeigefinger am Hinterkopf. Ich glaube, sie denken, dass du schläfst. Außerdem ist es, denke ich, ganz gut gewesen, dass sie sofort schlafen gegangen sind, findest du nicht?
    Wieso? Was war daran so toll zu wissen, dass sie sich keine Sorgen um mich gemacht haben? Ich fand das eher traurig und enttäuschend.
    Ares hob skeptisch eine Augenbraue. Na ja, wie würdest du als Mutter reagieren, wenn du plötzlich einen Mann neben deiner schlafenden, verletzten Tochter vorfindest, hm?
    Oh! Jetzt wurde mir klar, was er meinte. Meine Mutter hätte wahrscheinlich angefangen zu schreien und meinen Großvater gerufen, der Ares entweder hinausgeworfen oder ihn sofort ins Wohnzimmer geholt hätte, um sich mit ihm zu unterhalten. Ich glaubte, dass Ersteres viel wahrscheinlicher gewesen wäre. Es hätte sie schockiert, ihn so spät noch hier zu sehen. Bestimmt hätten sie, sobald sie die dunkle Stelle auf dem Laken gesehen hätten, die Situation falsch eingeschätzt und geglaubt, er hätte mir etwas angetan, das ich nicht gewollt habe. Er hätte die Schuld für alles bekommen. Ja, wahrscheinlich hast du recht. Ich sollte dich ihnen nicht mitten in der Nacht vorstellen. Sie könnten ein schlechtes Bild von dir bekommen.
    Das stimmt. Er grinste bei dem Gedanken daran. Deine Mutter und dein Großvater könnten denken, dass ich, bevor sie gekommen sind, schlimme Sachen mit dir angestellt habe.
    Meine Wangen wurden heiß und obwohl Ares das eigentlich nicht hätte spüren können, weil er mich gerade nicht berührte, so wusste er aus irgendeinem Grund dennoch, wie peinlich die Situation für mich gewesen wäre.
    Vielleicht habe ich das ja noch vor.
    Überrascht hob ich meinen Blick, um ihm in die Augen zu sehen, die jetzt einmal aufblitzten und mich unauffällig zusammenzucken ließen.
    Sie waren silber farben. Silber. Ich hatte immer noch nicht erfahren, ob das Kontaktlinsen waren oder nicht. Ein normaler Mensch konnte keine solch schöne Augenfarbe besitzen. Sie war überirdisch schön -
zu
schön für ein gewöhnliches Wesen.
    Ares' Lippen streiften plötzlich meine. Also, wie ich schon gesagt hatte, habe ich nachgedacht, Makayla. Ich habe tief in mein Herz geblickt und festgestellt, dass der Bereich, in dem meine Familie steckt, noch einen Platz frei ist. Und vorgestern, als du in Lebensgefahr schwebtest, da ist mir etwas klar geworden.
    Ach ja?
    Mh-hmm. Die freie Stelle hatte sich genau in dem

Weitere Kostenlose Bücher