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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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dagegen.
    Wenn ich gewusst hätte, wer du bist, dann hätte ich mich schon von Anfang von dir ferngehalten.
    Ich verstehe nicht...
    Er ergriff meine Hände, die sich wieder an ihm festgekrallt hatten und löste sie mit einem Ruck von sich, damit er in den Aufzug einsteigen konnte. Vergiss mich, Makayla.
    Ich ließ meinen Körper langsam zu Boden gleiten. Die Tatsache, dass fast die ganze vordere Seite des Lakens, das mich bedeckte, rot gefärbt war, machte den Augenblick nur noch schlimmer. Ein unangenehmer Druck machte sich in meinem Kopf breit. Ich streckte eine Hand nach Ares aus, der nun schmerzerfüllt das Gesicht verzog und mich mit einem herzzereißenden Blick ansah, ehe die Aufzugtüren sich plötzlich schlossen.
    Blinzelnd starrte ich darauf, bis jegliches Gefühl aus meinen Adern gewichen war, weshalb ich einfach zur Seite kippte und nur noch ganz vage wahrnehmen konnte, wie mich jemand hoch hob, der auf keinen Fall Ares war, weil ich diesen verloren hatte.

Kapitel 12
     
    Ich war unglaublich froh darüber, das Krankenhaus verlassen zu dürfen. Die Luft in meinem Zimmer war stickig gewesen, das Bett war zu klein, das Essen war furchtbar ekelhaft und die beiden Frauen, die neben mir gelegen hatten, haben die ganz Nacht geschnarcht, weshalb ich in den letzten acht Tagen kaum hatte schlafen können.
    Mein Großvater packte den gelben Rucksack, in dem ich all meine Sachen für die Zeit im Krankenhaus verstaut hatte, in den roten Wagen meiner Mutter. Sie war mich, im Gegensatz zu meinem Großvater, nicht ein einziges mal besuchen gekommen. Ich war fest davon überzeugt, dass er ihr von dieser einen Nacht erzählt hatte, in dem mein ganzes Leben wieder durcheinander geraten ist. Selbst, als ich mich neben sie setzte, sah sie mich nicht einmal an. Ich verstand überhaupt nicht, was los mit ihr war. Was hatte ich denn so Schlimmes getan? Wie sollte ich das Versprechen meinem Großvater gegenüber einhalten, wenn sie nicht mit mir reden wollte - wenn sie mir die ganze Zeit auswich.
    Die Ärzte hatten sich mehrmals hintereinander meine Wunde am Bauch angesehen und waren überrascht gewesen, wie schnell sie hatte innerhalb zwei Tagen heilen können. Den alten Mann, den Ares erwähnt hatte, ließ ich dabei außer Bedacht. Vielleicht war es ganz gut, wenn niemand davon erfuhr.
    Es wäre schließlich auch viel besser gewesen, wenn Ares niemals von meiner Verbindung mit Ramon Harsen erfahren hätte. Erst danach war sein Gesicht enttäuscht und schmerzverzerrt geworden, so, als wäre es uns verboten, jemals miteinander glücklich zu sein. Das verwirrte mich ebenfalls.
    Mein Vater war tot. Er würde nie wieder zu uns zurückkehren. Hatte er ihn etwa gekannt? Wenn ja, woher? Hatte Ares etwa einmal für ihn gearbeitet, wurde aber aus unerfreulichen Umständen entlassen?
    Oh, Ares
, seufzte ich innerlich und schloss meine Augen. Er hatte mir eiskalt das Herz gebrochen. Er hatte mich weinend und blutend auf dem Korridor zurückgelassen, ohne aus dem Aufzug zu steigen, um mir zu helfen. Er hatte mich fallen gelassen.
    Ich fühlte mich so leer wie noch nie zuvor. Es war wie damals, als mein Vater uns verlassen hatte. Ich fühlte mich nicht so, als hätte mich bloß mein Freund verlassen, nein, ich fühlte mich, als wäre jemand gestorben, der mir sehr am Herzen lag.
    Vielleicht würde ich ihn nie wiedersehen. Seine wunderschönen, silbernen Augen und diese sinnlichen, roten Lippen würden mir auf ewig fern bleiben. Ich könnte ihn nie wieder küssen, seine warme Haut berühren, seine Haare anfassen...
    Erschrocken fuhr ich zusammen, als meine Mutter den Motor startete. Er war zwar leise, aber ich hatte trotzdem nicht damit gerechnet.
    Nur ganz kurz warf sie mir einen Blick zu, in dem jedoch alles andere als Besorgnis lag. Es dauerte nur zwei zwei Sekunden, während wir uns ansahen, aber erkante deutlich Hass, Wut und Trauer in ihrer Miene. Sie war abgrundtief wütend auf mich und genau das machte mir Angst.
    Ich hatte das Versprechen ihr gegenüber bereits gebrochen, weil ich den letzten paar Wochen nicht wirklich nett zu ihr gewesen bin, aber meinen Großvater wollte ich auf keinen Fall verletzen. Er ging immer liebevoll mit ihr um. Selbst, als er Ares und mich in meinem Bett erwischt hatte, war er ruhig geblieben, selbst dazu, dass ich nackt war, hatte er nichts gesagt und Ares hatte er im Wohnzimmer auch nicht beleidigt, sondern nur schockiert angesehen und von mir verlangt, dass ich in seine Arme kommen soll, was ich jedoch

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