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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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erinnerte mich noch genau an die Worte meines Vaters, die er mir, einen Tag bevor er gestorben war, gesagt hatte:
Meine Tochter, eines Tages wirst auch du die Liebe deines Lebens finden.
    Wie
?, hatte ich ihn gefragt und er antwortete,
Wenn es um die Liebe geht, musst du dein Herz, deinen Verstand und deine Seele gleichzeitig fragen. Nur wenn sich diese Drei sofort einig sind, dann ist er der Richtige.
    Mit geschlossenen Augen drehte ich das Wasser auf, nachdem ich in die Dusche gestiegen war und seufzte leise. Mein Herz schrie geradezu nach Ares, ebenso wie meine Seele. Ich wollte in seinen Armen liegen und mich von ihm küssen lassen. Nur mein Verstand weigerte sich zu glauben, dass er der Mann für's Leben war.
    Hatte mein Vater recht gehabt? Nur wenn sich mein ganzes Wesen einig war, konnte es so sein? Ansonsten gäbe es wirklich keine Zukunft?
    Ich drehte das Wasser heißer, bis es meine Haut förmlich zu verbrennen begann. Der Dampf stieg empor und hatte innerhalb weniger Minuten das ganze Badezimmer gefüllt.
    Ich schwitzte. Meine Hände zitterten, genauso wie meine Beine, doch ich dachte gar nicht daran mich hinzusetzen. Je mehr ich äußerlich leidete, desto weniger musste ich an meine Herzschmerzen denken.
    Ich wusste weder, wo er wohnte, noch besaß ich irgendeine Telefonnummer, was mich nun furchtbar ärgerte. Wieso hatte ich ihm meine gegeben, aber nie seine bekommen?
    Seine letzten Worte waren Vergiss mich, Makayla. gewesen. Daraus schloss ich, dass er keine unsinnigen Dinge damit anstellen würde. Wahrscheinlich hatte er sie bereits aus seinem Telefonspeicher gelöscht.
    Würde mein Leben nun so weitergehen wie zuvor? Würden wir uns nie wieder begegnen? Er hätte mir wenigstens einen ordentlich Grund geben können, weshalb unsere Liebe keine Chance hätte. War es nur, weil niemand, den ich kannte, ihn aus irgendeinem Grund leiden konnte? Oder gab es da etwas, von dem ich nichts wusste?
    Dem Benehmen meiner Mutter nach tippte ich auf Letzteres. Irgendetwas Wichtiges wurde mir verschwiegen. Wie konnte es sein, dass sowohl meine Familie, als auch mein bester Freund Ares gekannt hatten? Ich hatte ihn nie ihnen vorgestellt. Hatte er meiner etwa etwas Schlimmes angetan?
    Kopfschüttelnd machte ich das Waser zu und ergriff eines der Handtücher, die auf der Kommode neben der Dusche lagen und wickelte es um meinen Körper. Als mir auffiel, dass meine Hände bereits schrumpelig geworden waren, verzog ich das Gesicht.
    Mein Shampoo war fast leer. Ich musste mir dringend ein Neues kaufen. Meine Mutter duftete jeden Tag nach Vanille und mein Großvater nach irgendetwas anderem, dessen Geruch ziemlich stark, aber nicht schlecht war, während ich den Geschmack nach Früchten viel lieber hatte.
    Ares duftete nach Orangen und Zimt. Es war mein Lieblingsduft geworden und daran würde sich niemals etwas ändern. Ich senkte meinen Blick. Eigentlich hatten wir so viel gemeinsam. Wir hatten bestimmt gut zusammengepasst. Er mochte wie ich die Ruhe, exotische Früchte, gesundes Essen und noch ein paar andere Dinge.
    Ich hörte von draußen, dass irgendetwas aus Glas auf den Boden gefallen war und wie meine Mutter daraufhin laut anfing zu fluchen.
    Normalerweise hätte sie sich spätestens in den nächsten paar Tagen beruhigt und wäre wieder die alte geworden, aber nicht nur mein Großvater schien sich mit der Zeit immer mehr Sorgen um sie zu machen.
    Ich bekam allmählich auch Angst um sie. Ständig zuckte ihr rechtes Auge, wenn sie mich sah, doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass ihre Wut gar nicht mir, sondern nur Ares galt. Sie murmelte, wenn sie glaubte allein zu sein, unverständliche Dinge. Nur ein paar mal bekam ich die Schimpfwörter mit. Sie fluchte immer wieder vor sich hin und ihr Blick schien gar nicht mehr in der Realität zu sein. Ständig blickte sie in die Ferne, so, als ob sie sich an die Vergangenheit erinnerte. Ich hatte schon oft überlegt, ob etwas, abgesehen von dem Tod meines Vaters, so Schlimmes passiert war, das unser aller Leben ebenfalls verändert hatte, doch mir wollte nichts einfallen. Ich wusste nichts von einem weiteren unangenehmen Ereignis. Vielleicht aber war es passiert, als ich noch ein Baby gewesen bin. Dann wäre es kein Wunder, wenn ich mich nicht erinnern würde.
    Meine Mutter hatte doch behauptet, dass sie mich nicht verlieren und deshalb unser Verhältnis zueinander wieder aufbessern will. Wieso jedoch sollte das funktionieren, wenn sie die ganze Zeit so eiskalt mit

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