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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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keine Schmerzen?
    Ohne groß nachzudenken fasste ich mit meiner Hand dahin, aber es war zu spät. Das Tuch hinderte mich daran, meine Haut zu berühren, die darunter furchtbar zu brennen begann. Entweder bildete sich gerade ein neuer Knutschfleck oder der alte wurde größer.
    Wäre es dir lieber gewesen, wenn jemand genau in dem Moment hereingeplatzt wäre?
    Kaum hatte er das gefragt, da geschah auch schon etwas, womit keiner von uns beiden gerechnet hätte: Meine Zimmertür wurde geöffnet.
    Makayla, bist du etwa wach?
    Für einen Moment glaubte ich, die Erde hatte aufgehört sich zu drehen. Ich war so in Panik und stand unter Schock, dass ich vollkommen vergaß mich zu bedecken.
    Ich bin am Ende
!, schrie meine eigene Stimme in meinem Kopf, während ich mich laut schluckend aufsetzte und sich meine Augen auch schon weiteten.
    Das Licht im Flur war angeschaltet und warf einen Schatten auf die breite Gestalt, die im Türrahmen stand und dessen Mund nun verblüfft aufklappte.
    Ares legte schneller als meine Augen es wahrnehmen konnten, einen großen Laken über meinen Körper, aber es war wie es aussah schon zu spät, denn die Tasse, die die Person eben gerade noch in der Hand gehalten hatte, fiel nun mit einem dumpfen Schlag auf den Boden und zerbrach, wie ich erkennen konnte, in drei große und unzählige kleine Scherben.
    Äh, Großvater, ich- Mehr bekam ich nicht heraus, denn er hob plötzlich kopfschüttelnd seine rechte Hand.
    Nein, nein. Du musst dich gar nicht entschuldigen, mein Kind. Es ist meine Schuld. Ich hätte... anklopfen sollen. Mit diesen Worten schloss er die Tür eilig, doch ich warf Ares einen verzweifelten Blick zu, weil wir ihm nachgehen mussten. Er durfte auf keinen Fall meiner Mutter sagen, dass sie heute Nacht nicht mein Zimmer betreten sollte, weil ich mir schon denken konnte, was sie tun würde. Ich würde mit Ares zusammen hinausgeworfen werden. Das durfte auf keinen Fall passieren.
    Ich hatte doch gesagt, dass du leise sein sollst. stöhnte Ares und sprang auf die Beine, um mir langsam beim Aufstehen zu helfen. Die Wunde sollte schließlich nicht wieder anfangen zu bluten. Ich hatte keine Lust wieder Schmerzen empfinden zu müssen.
    Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an, was dazu führte, dass ich beinahe zu Boden gefallen wäre, hätte er mich nicht aufgefangen und auf seine Arme genommen.
    Gibst du jetzt etwa mir dir Schuld? fragte ich sauer Du warst doch derjenige, wem dem ich überhaupt laut sein musste. Ich habe nie gesagt, dass ich mit dir Sex haben will!
    Das war auch gar nicht nötig. Dein Körper hatte bereits Bände gesprochen. Grinsend trug er mich über die Türschwelle und über den Flur, bis wir ins Wohnzimmer gelangten, wo ebenfalls das Licht angeschaltet war.
    Mein Großvater saß auf dem Sofa und stützte sich mit seinen Ellenbogen auf den Knien ab, um das Gesicht in seinen Händen verbergen zu können.
    Er tat mir furchtbar leid. Es musste kein schöner Anblick für ihn gewesen sein, seine Enkeltochter und irgendeinen wildfremden Mann in einem Bett zu erwischen - vor allem nicht, weil ich nackt gewesen war.
    Großvater... begann ich leise, während Ares sich mit mir direkt hinter ihn stellte. Es tut mir schrecklich leid, dass du geweckt worden bist. Diese Situation ist genauso peinlich für uns wie für dich. Ehrlich.
    Das verstehe ich. sagte er Jetzt lässt es sich sowieso nicht mehr ändern.
    Das stimmt wohl. Leider.
    Ich nehme mal an, dass der Mann dein... Freund ist, richtig?
    Ja. Ich blickte Ares tief in die Augen.
    Der, von dem du mir erzählt hast?
    Genau.
    Darf ich ihn denn trotz der unangenehmen Situation kennenlernen? Er seufzte einmal tief und stand auf, um sich dann zu uns zu drehen - und erstarrte, genauso wie Ares, der erst wenige Sekunden später wieder zu blinzeln begann.
    In beiden Gesichtern erkannte ich Schockierung, Wut und Entsetzen. Was hatte das zu beudeten? Sie kannten sich doch wohl nicht auch! So langsam wurde ich das Gefühl nicht mehr los, dass ich hier mächtig verarscht wurde. Woher sollte mein Großvater denn Ares kennen? Er lebte doch erst seit wenigen Wochen hier. Das würde keinen Sinn ergeben. Warum blickte er ihn so böse an? Hatte mein Freund ihm etwas angetan? Es konnte doch nicht sein, dass Ares von allen, die ich kannte, verachtet wurde! Womit verdiente ich das bloß?
    Makayla... ist das... wirklich dein... Freund? fragte mein Großvater stotternd und der Hass in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Ja, das ist er.

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