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Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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für die ich die Runen deuten
sollte, hatte ich auch noch einige andere Besucher gehabt. Dominic kam
dramatisch hereingerauscht und schenkte mir eines seiner verführerischen
Lächeln, während er mir für meine Hilfe dankte. Ich akzeptierte seinen Dank,
ignorierte die lüsternen Blicke und riet ihm mit leiser Stimme, er möge seine
Show lieber woanders abziehen, wenn er nicht wollte, dass ich auf der Stelle
aufstand und verschwand. Er warf einen Blick auf die wartenden Menschen, löste
mit etwas Mühe meine Hand vom Tisch, an den ich mich geklammert hatte, und
beugte sich mit viel Aufhebens darüber, um mein Handgelenk zu küssen. Dabei
vergewisserte er sich, dass auch ja alle mitbekamen, wie er sich über seine
Fangzähne leckte.
    „Schmierenkomödiant“,
knurrte ich.
    „Mon
ange!‘ schmalzte er.
    Raphael war
ein weitaus willkommenerer Besucher; doch obwohl er insgesamt dreimal bei mir
vorbeischaute, wirkte er abgelenkt und fragte nur kurz, ob alles in Ordnung
sei. Roxy und Christian winkten mir zweimal zu, als sie auf ihrer Runde
vorbeikamen. Beim zweiten Mal blieben sie kurz stehen und überreichten mir eine
Flasche Wasser und eine große Brezel.
    Sogar Milos
stattete mir einen Besuch ab. Einmal, um seiner Wertschätzung für meine Hilfe
Ausdruck zu verleihen - mit derart leiser Stimme, dass ich ihn beinahe gar
nicht verstanden hätte -, und das zweite Mal, um die völlig überfüllte
Geldkassette zu leeren.
    Als ich
endlich die letzte Rune für den letzten Kunden gedeutet hatte, tat mir alles
weh und ich war vollkommen erschöpft, nachdem ich für mehr als fünfzig Menschen
orakelt hatte. Ich zog Raphaels Schlüssel hervor und hatte eigentlich vor, bei
ihm zu übernachten.
    Aber die
Verlockung eines langen heißen Bades in der Wanne in unserem Hotel war zu stark
für mich und meinen schmerzenden Körper.
    Also
schleppte ich mich ächzend zu dem Stand, an dem Arielle immer noch damit
beschäftigt war, Karten zu legen. „Ich hab alle durch und mach jetzt Schluss.
Hast du Roxy gesehen?“
    Sie
schüttelte den Kopf.
    „Ist auch
egal. Und Raphael?“
    „Er war vor
ein paar Minuten hier. Er sagte, er muss sich um ein Problem kümmern, das
jemand gemeldet hat, aber er würde gleich danach wiederkommen.“
    „Ah. Also,
wenn du ihn siehst, kannst du ihm dann bitte ausrichten, dass ich nur schnell
ein Bad nehme und dann wieder herkomme?“
    Sie nickte.
Ihre Augen strahlten mich dankbar an.
    Ich ließ die
Kassette bei ihr und tat es erneut den Lachsen gleich, die zum Laichen gegen
den Strom schwimmen müssen, bis ich endlich den Rand des Marktgeländes
erreichte.
    Der Lärm,
der hinter mir ausbrach, kündete die erste Band an, was auch erklärte, warum
die meisten Menschen jetzt in die mir entgegengesetzte Richtung strömten. Ich
ging den üblichen Anzeichen dafür, dass sich hier Menschen amüsiert hatten, aus
dem Weg - einer Pfütze Erbrochenem, leeren Weinflaschen, weggeworfenen
Kondompackungen und diversem anderen Müll, der über das zertretene Gras geweht
wurde - und entfernte mich immer weiter von dem Krach und den Lichtern auf die
relative Ruhe am Rand zu.
    Kurz bevor
ich meinen üblichen Weg an der Zeltstadt vorbei einschlagen wollte, blieb ich
stehen, als vor mir plötzlich lautstark ein Lied angestimmt wurde. Acht oder
neun Leute tanzten in mehr oder weniger bekleidetem Zustand um ein brennendes
Fass herum, offensichtlich Mitglieder der angeheiterten Gruppe, die Raphael vor
ein paar Stunden hinausbegleitet hatte. Da ich keinesfalls ihre Aufmerksamkeit
auf mich lenken wollte, bog ich scharf links ab und erklomm keuchend und
schnaufend einen steilen Hügel, wobei ein dichter Teppich aus Kiefernnadeln den
Weg ziemlich rutschig machte.
    Schließlich
stand ich in einem kleinen Tannenhain am anderen Ende des Hotelareals. Es war
ein dunkler, enger Bereich, in dem es himmlisch duftete, aber aufgrund seiner
isolierten Lage bekam ich eine Gänsehaut. Nach der Erfahrung in Christians
Kerker sehnte ich mich nach der Sicherheit von Menschen und Lichtern um mich
herum.
    Als ich
gerade eine große Tanne umrunden wollte, blieb ich wie erstarrt stehen. Vor mir
kauerte jemand zwischen zwei Bäumen am Rand des Wäldchens.
    Vermutlich
nur ein einsamer, betrunkener Grufti, der den billigen Wein, den er literweise
in sich hineingeschüttet hatte, nun wieder von sich gab, sagte ich zu mir
selbst. Aber als ich versuchte, mir heimlich, still und leise einen Weg an ihm
vorbei zu bahnen, konnte ich deutlich sehen, dass es kein

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