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Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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warum du dich so aufregst.
Dieses Erdbeben hatte nichts mit mir zu tun. Es war nur ein sehr merkwürdiger
Zufall, dass die Steine daraufhin deuteten, Lydia werde sich den Zorn Odins
zuziehen, wenn sie weiterhin die Warnungen ignoriert.“
    „Du hast
gesagt, Odins Zorn würde die Erde erzittern lassen, wenn Lydia die Warnungen
nicht ernst nimmt“, meldete Roxy sich zu Wort. Ich sah sie missbilligend an.
    „Du bist mir
keine große Hilfe, meine Liebe! Was ich Lydia gesagt habe, gehört zum
Standardjargon der Runenkunde. Jeder sagt solche Dinge. Das steht so in den
Büchern.“
    „Joy, du
hast prophezeit, dass Lydias ganzes Leben ins Wanken gerät, wenn sie sich nicht
ändert. Dass die gesamte nordkalifornische Küste erbeben wird, hast du
allerdings nicht gesagt!“ Miranda sah mich grimmig an.
    „Nun ...
Odin war sehr wütend. Wahrscheinlich ist sein ganzer Zorn einfach so aus ihm
herausgeplatzt...“
    „Und das
Feuer? Was ist mit dem Feuer? Miranda, frag sie nach dem Feuer!“
    Ich zog eine
Augenbraue hoch, schaute schweigend aus dem Fenster und betrachtete die
blauschwarzen Wolken, die sich vor die silbrige Mondsichel schoben. Es gab
Momente, da hielt man am besten den Mund.
    „Loreena“,
sagte Roxy und stieß Miranda an. Ich schickte ihr mit meinen Augenbrauen eine
lautlose Unterlassungsverfügung, die sie jedoch komplett ignorierte.
    „Das habe
ich nicht vergessen“, sagte Miranda langsam und schaute mir unverwandt in die
Augen. „Das war deine erste Deutung, nicht wahr? Du hast vorausgesagt, dass
Loreena Bronze reingewaschen und wiedergeboren würde und ebenso wie der
Phoenix... aus der Asche aufsteigt.“
    Ich wusste
nicht, was ich sagen sollte. Ich schürzte die Lippen und spielte mit meinen
Fingern. Es war tatsächlich ein seltsamer Zufall gewesen, dass ich in der
Zukunft der Leiterin von Mirandas Hexenzirkel ein Feuer gesehen hatte.
    Dennoch ...
„Da hat es schon ganz andere Dinge gegeben“, erklärte ich schließlich.
    Miranda
streckte ihre Arme seitlich aus und atmete tief ein, um sich zu beruhigen, und
beim Ausatmen legte sie ihre Handgelenke anmutig vor ihrer Brust übereinander.
Roxy warf neben ihr ein Kissen auf den Boden und ließ sich darauf nieder. „Und
dann wären da noch die starken Regenfälle an der Nordküste. Du erinnerst dich
doch sicher noch an das nette Paar, dem du prophezeit hast, dass es eine lange
Reise auf dem Wasser unternehmen wird?“
    „Nun, das
haben die beiden ja auch getan.“ Ich starrte auf meine Finger. Sie waren mit
einem Mal unglaublich faszinierend für mich. Dass es so spannend sein konnte,
seine Nagelhaut zu betrachten, war mir bis dahin gar nicht klar gewesen.
    „Ihr Haus
ist von der Klippe ins Meer gerutscht!“
    „Das ist
doch eine Reise auf dem Wasser! Aber wie könnt ihr meinem Runenorakel die
Schuld an diesem Unwetter zuschieben ...“
    „Joy, du
hast an diesem Tag elf Deutungen durchgeführt und in zehn Fällen hast du
schreckliche Ereignisse vorausgesehen, darunter vier Naturkatastrophen, die
innerhalb von drei Wochen eintraten“, sagte Miranda bestimmt. „Der Vorstand des
Esoterischen Frauenfestivals hat dir verboten, jemals wieder unter seiner
Flagge die Runen zu deuten. Die hätten dich komplett ausgeschlossen, wenn sie
nicht wüssten, wie oft du in meinem Laden aushilfst.“
    „Und wie
viel du jedes Jahr für das Festival spendest“, brummelte ich verärgert.
    „Ganz
genau“, entgegnete Miranda. „Also keine Runenorakel mehr! Es war vielleicht ein
wenig voreilig von mir zu sagen, du hättest keine übersinnlichen Fähigkeiten.
Eine scheinst du jedenfalls zu haben.“
    Ich schaute
von meinen Händen auf und warf einen selbstgefälligen Blick in Roxys Richtung,
um mich zu vergewissern, dass sie auch zuhörte. „Ach?
    Welche denn?
Präkognition? Hellsichtigkeit? Die Fähigkeit, mit einem Satz auf hohe Gebäude
springen zu können?“
    Miranda
ignorierte meinen Versuch, witzig zu sein.
    „Nein, ich
glaube, du bist kataklysmatisch.“
    Hä?
„Kataklysmatisch? Noch nie gehört.“ „Was bedeutet das?“, fragte Roxy.
    Miranda
schloss die Augen, inhalierte den Kräuterduft der Kerzen und malte ein
Schutzsymbol in die Luft - in meine Richtung. „Das bedeutet, dass du bei deinen
Runendeutungen die gefährliche und von dir nicht kontrollierbare Fähigkeit
hast, kataklystische, also vernichtende Katastrophen heraufzubeschwören.“
    Roxy
kicherte. Ich war fassungslos angesichts von Mirandas unerhörter und eindeutig
falscher Behauptung.

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