Dark one 01 - Blind Date mit einem Vampir-neu-ok-06.12.11
psychotischer
Geisteskranker, der dich unbedingt verführen will, ein armer Irrer, der sich
selbst davon überzeugt hat, dass seine Geschichten wahr sind - ja, das alles
ist er, aber bestimmt kein echter Vampir. Die ... gibt es einfach nicht.“
„Tja, über
diesen Punkt werden wir uns also wohl nie einig werden, weil ich weiß, was ich
weiß.“ Mit einer abrupten Bewegung zog ich meinen Mantel über.
„Verdammt
noch mal, Frau, es gibt keine Vampire!“
Er packte
mich am Mantel, während ich in meine Schuhe schlüpfte. Ich versuchte, mich an
ihm vorbeizudrücken, aber er griff nach meinem Kinn und hob meinen Kopf an,
damit er noch einen dieser Blicke aus seinen Bernsteinaugen auf mich abfeuern
konnte.
„Das ist
keine Arroganz, das ist keine Eifersucht, das ist einfach nur eine Tatsache.“
Ich starrte
ihn ein paar Sekunden lang an und fragte mich, ob er auch nur die leiseste
Ahnung hatte, in welche Gefahr er sich begab, indem er so blind war. So
verbohrt. So felsenfest entschlossen, von niemandem Hilfe anzunehmen.
„Ich nehme
es dir nicht übel, dass du mir nicht glaubst. Ich hab's zuerst ja auch nicht
geglaubt, nicht mal als Christian in meinen Kopf eingedrungen ist. Aber es ist
die Wahrheit und sie zu leugnen wird das Problem nicht verschwinden lassen.“
„Ich muss
nichts leugnen, um Christian zu vertreiben“, knurrte er. Er packte mich und zog
mich an seine Brust. Seine Augen waren dunkel vor Emotion, Frustration, Liebe
und Wut, alles miteinander vermischt.
„Du tust mir
weh“, flüsterte ich gegen seine Lippen.
Er lockerte
seinen Griff um meinen Hals, dann ließ er seine Hände ganz fallen, gab mich
frei und trat einen Schritt zurück.
Ich sah den
Mann an, den ich mit Leib und Seele liebte, und schwor mir, dass ich es nicht
zuließ, dass sein Starrsinn unser Leben zerstören würde. Gut, er wollte also
nicht, dass ich Detektiv spielte, und er glaubte auch nicht, dass Christian der
war, der er nun einmal war. Aber ich konnte und würde alles tun, was nötig war,
um zu verhindern, dass uns diese Katastrophe überrollen würde. Langsam sammelte
ich meine Sachen ein.
„Begreifst
du, was ich sage, Joy? Christian kann uns völlig gleichgültig sein.“
Ich blieb
einen Moment lang stehen, dann nickte ich und wandte mich zum Gehen um. Oh ja,
ich begriff nur zu gut. Das Problem war, dass er nichts glaubte, was er nicht
sehen konnte. Ich öffnete die Tür, doch meine Neugier zwang mich dazu, auf der
obersten Stufe stehen zu bleiben und zu fragen:
„Du weißt,
wer Tanya umgebracht hat, oder?“
Er kam zu
mir herüber und stellte sich so dicht hinter mich, dass ich die Hitze spürte,
die seine Brust ausstrahlte. „Ja, das weiß ich.“
Ich blickte
auf meine Hand auf dem Türgriff. „Ist es Milos?“
Ich fühlte
eher, dass er erstarrte, als dass ich es sah.
„Der war mir
von Anfang an nicht geheuer. Jetzt weiß ich, wieso. Sehe ich dich heute Abend
auf dem Festival?“
„Joy, ich
möchte nicht, dass du ... „
Ich öffnete
die Tür und ging die Stufen hinunter.
Draußen
schien immer noch die Sonne. Die Arbeiter waren immer noch damit beschäftigt,
die Stände und Zelte abzubauen, um sie auf Christians Schlossgelände dann
wieder aufzustellen. Alles war genau wie zuvor und doch war alles anders.
Eine warme
Hand legte sich auf meinen Nacken, sanft diesmal, sein Daumen massierte den
Schmerz weg, den er mir vorhin zugefügt hatte. Ich drehte mich um und ließ
meine Hände unter seinen Pullover gleiten, drückte ihn fest an mich und atmete
seinen wunderbaren Duft ein. Er schloss mich in seine Arme und hielt mich
genauso fest wie ich ihn.
„Ich werde
mich von Milos fernhalten, wenn es das ist, was du mir gerade vorschreiben
willst“, flüsterte ich und küsste ihn aufs Ohr.
„Das ist
kein Spiel, Joy.“
Ich küsste
auch sein Kinn, sein bockiges, kantiges Kinn, das ich so sehr liebte.
Er dachte
also immer noch, dass ich wütend darüber wäre, weil er mir gegenüber nicht
zugab, was er wirklich hier beim Markt trieb. Kindskopf. „Ich weiß, dass es
kein Spiel ist.“
„Wenn du
weiterhin darauf bestehst, Detektiv zu spielen, werde ich meine Zeit damit
vergeuden müssen, dich im Auge zu behalten, anstatt Bartos den Beweis für die
Schuld des Mörders zu liefern. Ich brauche diese Zeit, Joy. Eine zweite Chance
werde ich nicht bekommen.“
„Und wenn es
dir nicht gelingt?“
Ich legte
den Kopf zurück, um seine Augen zu mustern. Sie waren wieder undurchdringlich,
genauso entschlossen und
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