Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11
Rettung liegt nur ein ganz
schmaler Grat, und im Balancieren war ich noch nie besonders gut.“
Christians Lachen hallte durch meinen Kopf und wärmte mir die Seele,
wie sein Körper den meinen wärmte.
Ich liebe dich wie du bist! Anders würde ich dich gar nicht haben
wollen.
„Weil du verrückt bist! Und alt. Du bist viel zu alt für mich, das ist
mir jetzt erst klar geworden. Mit Männern, die über fünfhundert Jahre älter
sind als ich, lasse ich mich gar nicht ein. Die sind mir zu klapprig.“
Er lachte abermals und zog mich ganz fest an sich.
Fühlt sich das klapprig an, Geliebte?
„Hör auf! Wir müssen uns überlegen, wie wir vorgehen. Und außerdem
warst du vor gerade mal anderthalb Stunden schwer verletzt. Ein Mann, der eben
noch Löcher im Körper hatte und gegen einen Dämon gekämpft hat, kann nicht...
Um Himmels willen, Christian!“
Er schob sein Knie zwischen meine Schenkel und drang in mich ein.
Jetzt wollen wir doch mal sehen, wer hier zu alt ist!
„Du bist echt nicht fair“, murmelte ich in seine Armbeuge.
„Das muss ich auch nicht sein. Ich bin ein Dunkler.
„Ein arroganter Kerl, das bist du!“ Ich drehte mich zu ihm um und fuhr
mit den Fingern durch die Haare auf seiner Brust.
„Allerdings ein arroganter Kerl mit vielen unglaublichen, wunderbaren
Fähigkeiten, die mich dahinschmelzen lassen. Aber leider haben wir ganz andere
Dinge zu besprechen. Wenn du also nichts dagegen hast, kommen wir auf ein
weniger vergnügliches Thema zurück. Wie wollen wir gegen Eduardo vorgehen?“
Christians Seufzen strich über mein Haar. „Wir schützen uns vor einem
erneuten Angriff, und ich spüre Sebastian auf.“
Ich zwickte ihn.
Er seufzte wieder. „Und da habe ich mir mehrere hundert Jahre lang
eingebildet, meine Geliebte würde ein sanftes, zartes Wesen sein, das den
ganzen Tag nichts anderes im Sinn hat, als mich zu erfreuen.“
„Träum weiter, Vlad Dracul! Und wie war das mit dem Aufspüren?“
„Wir schützen uns vor einem erneuten Angriff, und ich spüre mit deiner
Unterstützung - Sebastian auf.“
Ich kam zu dem Schluss, dass ich für heute genug gepiesackt hatte.
„Gerade noch mal den Kopf aus der Schlinge gezogen, mein Freund! Also,
ich glaube, wir finden Sebastian am schnellsten, indem wir Eduardo geben, was
er will - nämlich mich.“
„Nein.“
„Wenn ich mich irgendwie von ihm einfangen lasse, wird er mich an den
Ort bringen, wo er Sebastian gefangen hält, denn er weiß, dass du sofort auf
deinem weißen Pferd angaloppiert kommst, um mich zu retten.“
„Das kann ich nicht erlauben.“
„Um ihnen die Sache noch schmackhafter zu machen, könnte ich mir einen
oder zwei Geister in die Tasche stecken - Antonio bietet sich bestimmt
freiwillig an, darauf wette ich. Dann greifen sie auf jeden Fall zu.“
„Das kommt überhaupt nicht infrage!“
„Und wenn ich dann an dem Ort bin, wo dein Freund gefangen gehalten
wird, lasse ich dich wissen, wo ich bin, und du kannst mit Verstärkung anrücken
und Sebastian retten und mich vor dem furchtbaren Schicksal bewahren, das
Eduardo und Guarda für mich vorgesehen haben, und dann leben wir glücklich und
zufrieden bis an unser Lebensende.“
„Dieser Plan ist ganz und gar unakzeptabel.“
Nun war es an mir zu seufzen. Ich machte es mir auf Christians Brust
bequem und stützte das Kinn in die Hände. „Hast du denn einen besseren?“
„Ja.“
„Christian, du weißt, wir können nur herausfinden, wo Sebastian ist,
wenn sich einer von uns gefangen nehmen lässt; eine andere Möglichkeit gibt es
nicht. Und mal ehrlich - für dich ist es leichter, mich zu retten, als für
mich, dich zu retten. Ich kenne mich gut genug. Ich weiß, was ich kann und was
nicht, und es liegt eindeutig nicht in meiner Macht, zwei halb tote Vampire zu
retten. Ich habe einfach nicht die Ressourcen, die du hast.“
„Trotzdem...“
„Nein!“ Ich hielt ihm den Mund zu. „Anstatt den ganzen Tag mit mir
darüber weiter zu streiten, solltest du lieber einsehen, dass ich recht habe,
und dein Superhirn mit der Frage beschäftigen, wie du gleichzeitig Sebastian
retten und für meine Sicherheit sorgen kannst, wenn ich in den Klauen des
Triumvirats bin.“
Ich lasse nicht zu, dass du dich in Gefahr bringst.
Ich nahm meine Hand von seinem Mund und küsste ihn.
Ich vertraue auf dich, Christian, voll und ganz.
Du bist mein Ein und Alles. Das kannst du nicht tun.
„Ich muss es tun“, entgegnete ich und malte mit dem Finger
seine seidigen
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