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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ging in die Knie, um sich den Riss im Boden genauer
anzusehen, und ich versuchte Antonio zu beschwichtigen, bevor ich mich wütend
zu Esme umdrehte. „Hatte ich nicht gesagt, ihr sollt im Arbeitszimmer bleiben?
Ich habe euch ausdrücklich verboten, es zu verlassen. Hätte Antonio den Kreis
durchbrochen, als ich noch nicht am Ende der Formel war, dann hätte dieser
Dämon euch alle erledigt! Glaubt ihr etwa, ich wollte Phantome in Christians
Haus haben?“
    Esme wurde noch blasser, als sie ohnehin schon war. Ein Phantom war
ein Geist, der in einer Art Zwischenwelt gefangen war und weder ins Reich der
Geister noch in die Welt der Menschen gelangen konnte und keine Aussieht hatte,
jemals befreit zu werden. Wenn ein Dämon mächtig genug war, konnte er Geister
dorthin verbannen, und nach den Löchern zu urteilen, die Sarra Christian
beigebracht hatte, wäre er mit meiner Fünferbande wohl spielend fertig
geworden.
    „Wirrr kamen, um zu helfen!“, protestierte Antonio, aber in diesem
Moment gaben seine Beine nach, und er plumpste wieder auf die Bank. Weil er
sich jedoch nicht aufs Hinsetzen konzentriert hatte, sackte er mit dem Gesäß
geradewegs durch die Sitzfläche. Er strampelte mit den Beinen und ruderte
heftig mit den Armen, bis Esme und Jem Mitleid bekamen und ihn hochzogen.
    „Und das wissen wir auch zu schätzen, aber...“
    „Es war das Mindeste,, was wir für Sie tun konnten - nach allem, was
Sie für uns getan haben. Sie haben uns ein neues Zuhause gegeben, mit
Fernseher, und uns auf kleine Ausflüge und zum Tee mitgenommen und so weiter.
Sogar meinem Schnuckelschatz gefällt unsere neue Bleibe.“
    Ich hob die Hände und ließ sie hilflos wieder fallen. „Also, das war
wirklich sehr nobel, aber...“
    „Ey, Alter, kein verdammter Motherfucker kommt in meine Hütte rein und
vergreift sich an meinen Homies!“, fiel Jem mir ins Wort. Der Kellner aus dem
achtzehnten Jahrhundert klang inzwischen reichlich nach einem Rapper aus dem
einundzwanzigsten Jahrhundert.
    Ich fuhr den Zeigefinger aus. „Das reicht! Du guckst kein MTV mehr!
Und zieh dir die Hose hoch! Es sieht absolut lächerlich aus, wie dir der
Schritt zwischen den Knien hängt. Esme, bitte suchen Sie Alis! Der Himmel weiß,
was sie da draußen wieder anstellt. Wir reden später weiter!“ Ich sah sie alle
mit zusammengekniffenen Augen an. Esme und Jem nickten rasch, doch Antonio
kippte leise wimmernd zur Seite.
    Ich drehte mich um und ging zu Christian. Mein Bein schmerzte
höllisch, und nach dem kraftraubenden Kampf mit dem Dämon war ich auch viel zu
erschöpft, um mich neben ihn zu hocken, und so lehnte ich mich nur an ihn und
strich ihm über den Kopf.
    „Hat er deinen schönen Fliesenboden kaputt gemacht?“
    Christian ergriff schweigend meine Hand und zog daran, und als ich
mich vorbeugte, spürte ich den Luftzug über dem Riss im Boden.
    Meine freie Hand kribbelte, als hätte ich einen Elektrozaun angefasst.
    „Oh nein“, sagte ich und richtete mich wieder auf, während Christian
sich erhob.
    Seine Augen leuchteten in einem warmen Rot-Gold-Braun, das mich an
gemütliche Winterabende vor dem Kamin erinnerte.
    „Da werden wir wohl die Hilfe eines Wächters brauchen.“
    Ich spürte, wie meine Unterlippe zu zittern begann. „Du meinst doch
nicht...“
    Er nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich zärtlich. „Doch,
doch“, entgegnete er. „Jetzt haben wir unser eigenes Höllenportal.“
    „Mierda!“ stöhnte Antonio auf der Bank.
    „Merde“ pflichtete ich ihm mit der französischen Entsprechung
bei. Etwas anderes fiel mir dazu wirklich nicht ein.

15
     
    Es dauerte eine ganze Stunde, aber dann hatte ich es mit Christians
Unterstützung geschafft, sämtliche Türen und Fenster im Erdgeschoss mit Bannen
zu schützen, damit niemand ins Haus eindringen konnte, der uns etwas Böses
wollte. Die Banne waren sehr stark, und ich hatte Vertrauen in sie, weil ich
die gleichen allabendlich in meiner Wohnung ausbrachte, und so fühlte ich mich
ziemlich sicher, als ich an Christians Seite die Treppe zum Schlafzimmer hoch
hinkte. Ich sah ihn prüfend an.
    „Für jemanden, der zwei faustgroße Löcher im Körper hatte, einen Dämon
bekämpft hat und noch eine Stunde nach Sonnenaufgang unterwegs ist, siehst du
ziemlich gut aus. Wie fühlst du dich?“
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar (das er zu meiner Freude
jetzt immer offen trug) und rieb sich das Kinn. „Als hätte ich einen
Turnierzweikampf ohne Rüstung hinter mir.“ Oh.

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