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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ich.
    Joy stemmte die Hände in den Rücken und verzog dabei das Gesicht. „Das
erklären wir dir alles morgen. Vier Uhr. Wir haben einiges zu besprechen.“
    Mein Gefühl sagte mir, dass dies die Untertreibung des Jahres war .

4
     
    Als ich endlich in mein Hotelzimmer zurückkehrte, war es zu spät, noch
im GEDÜ-Büro anzurufen und Namen und Adresse der Eremitin zu erfragen, die mir möglicherweise
bei meinem Problem mit der Geisterbefreiung helfen konnte. Also nahm ich ein
langes Bad, bis meine Haut völlig verschrumpelt war, dann zog ich eine kurze
Schlafanzughose und ein T-Shirt an und wickelte mich in einen schlabberigen
grünen Bademantel. So fühlte ich mich pudelwohl, obwohl ich mit meinem
vernarbten Bein, den komischen Augen und der saloppen Abendgarderobe sicherlich
keinen atemberaubenden Anblick bot.
    „Tja, Mieze, wie es aussieht, verbringen wir noch eine Nacht zusammen.
Ich hoffe, du versteckst dich morgen wieder, wenn das Zimmermädchen kommt. Ich
befreie dich, so schnell ich kann, aber ein Weilchen wird es schon noch dauern.
Ich muss erst noch mit dieser Eremitin sprechen.“
    Ich setzte mich an den Tisch, um mir ein paar Notizen zu den
Ereignissen des Abends zu machen, dann zog ich rasch meinen Jogginganzug über,
ging nach unten und schrieb Corrine eine kurze Mail, um sie zu informieren,
dass ich das signierte Buch für sie bekommen hatte. Dann hing ich noch ein
bisschen in der Lounge herum, aber wegen der komischen Blicke, mit denen man
mich bedachte (Jogginganzug und Sonnenbrille waren offensichtlich nicht der
letzte Schrei), zog ich mich bald wieder in mein Zimmer zurück.
    „Vom Schutz der Privatsphäre hält man in London anscheinend nicht
viel“, stellte ich fest, als ich die Tür hinter mir schloss.
     
    Christian saß in dem einzigen bequemen Sessel, den mein Zimmer zu
bieten hatte. Die Beine hatte er mit lässiger Eleganz übereinander geschlagen,
und er rieb sich nachdenklich das Kinn, während er die dreibeinige Katze
beobachtete, die unter dem Bett auf dem Rücken lag und mit den Fransen der
Tagesdecke spielte. „Wie bist du hereingekommen? Was hast du dir dabei gedacht,
einfach hier einzudringen? Was war das vergangene Nacht für ein komisches
Happening, und wer waren diese Leute, die davongelaufen sind? Wie kannst du es
wagen, mir zu unterstellen, ich hätte etwas mit der Verrückten mit der Pistole
zu tun, und bist du nun ein Vampir oder nicht?“
    Er zog seine eleganten dunklen Augenbrauen hoch und erhob sich
würdevoll, um sich formvollendet vor mir zu verbeugen. „Ich glaube, wir wurden
einander noch nicht offiziell vorgestellt. Ich bin Christian Johann Dante. Und
dein Name ist...“ Er runzelte die Stirn. „Allie?“
    „Richtig, das ist die Kurzform von Allegra.“
    „Aha. Verkleinerungsformen mag ich nicht; sie klingen so gewöhnlich.
Ich werde dich Allegra nennen.“
    Mir sträubten sich sofort die Nackenhaare. Ich nahm den Holzstuhl, der
vor der Frisierkommode stand, und setzte mich so hin, dass ich Christian im
Visier hatte. „Ach was? Dann will ich dir mal was sagen, du arroganter
Schnösel! Mein Zwillingsbruder hat mir diesen Kosenamen gegeben, als er noch
klein war. Mein Bruder, der achtzehn Jahre darauf bei dem Unfall ums Leben kam,
durch den mein rechtes Bein verkrüppelt wurde. Du wirst es mir also nachsehen
müssen, wenn ich diesen Namen kein bisschen gewöhnlich finde.“
    Er stand einfach nur da und sah mich an, bis ich schließlich genervt
stöhnte und ihn bat, sich wieder zu setzen.
    „Es tut mir leid, dass du deinen Bruder verloren hast. Auch ich habe
in der Jugend einen Bruder verloren, der mir lieb und teuer war. Es hat viele
Jahre gedauert, bis ich mir verzeihen konnte, dass ich selbst noch lebe,
während er tot ist.“
    Ich sah ihn überrascht an, denn es erstaunte mich, dass er wegen des
Todes seines Bruders die gleichen Gefühle gehabt hatte wie ich, als Leslie
gestorben war.
    „Erzähl mir von diesem Unfall. Wie alt warst du damals?“
    Augenblicklich verschloss ich mein Bewusstsein vor ihm, weil ich
spürte, wie er es sanft zu erforschen versuchte. In meinem Kopf stöberte
niemand herum, wenn ich es nicht wollte!
    „Warum beantwortest du nicht erst mal ein paar Fragen, bevor du welche
stellst? Zum Beispiel, wie du in mein Zimmer gekommen bist!“
    Er zuckte mit den Schultern, und auch das sah elegant bei ihm aus. Er
trug einen schlichten schwarzen Pullover und eine ganz normale schwarze Hose,
aber ich hatte seltsamerweise das Gefühl, dass er

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