Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok
erledigt, zwei sind noch übrig.“
Dieser Raum
war ungefähr dreimal so groß wie der im Geschoss unter uns, in dem Damian
gefangen gehalten worden war, und voller hoher Metallregale, in denen eine
ganze Reihe von Packkisten und Behältnisse zur Aufbewahrung von Gemälden
standen. Ich wusste sofort, dass ich im richtigen Raum war - ich konnte Adrians
Gegenwart wie eine warme, wohlige Decke spüren.
Eine
unglaublich wütende warme, wohlige Decke.
Ich nehme
nicht an, dass du vorhast, auch nur das kleinste bisschen Dankbarkeit zu
zeigen, dafür, dass ich dich so sehr liebe, dass ich eher bereit bin, mit dir
zu sterben, als mein Leben ohne dich zu verbringen ?
Ich erhielt
keine Antwort, ich wurde lediglich von Wellen der Frustration überrollt. Aus
irgendeinem Grund hatte er sich geweigert, seinen Geist mit meinem zu
verschmelzen -zweifellos weil er mich schützen wollte. Ich schlenderte an ein
paar Regalen entlang und kam schließlich in einen Teil des Raums, in dem nichts
als ein Tisch stand, der mit einem schwarz-roten Tuch bedeckt war, eine nicht
allzu große, hässliche, beigefarbene Statue und zwei Männer, von denen einer
einem Nadelkissen ähnelte.
Saer
wirbelte herum, als ich zwischen den Regalen hervorkam. Einen Moment lang
spiegelte sich Überraschung in seinen Augen, bevor ein abstoßendes Lächeln
seine Lippen umspielte. Er verbeugte sich galant vor mir, wobei er in einer
Hand ein langes, rasiermesserscharfes Schwert hielt.
Ich
ignorierte ihn und warf einen raschen Blick auf Adrian. Saer hatte ihn mit
Hilfe einer ganzen Reihe von Schwertern in verschiedenen Größen und
Ausführungen an die Wand gespießt; das Blut floss in Strömen an ihm herab und
sammelte sich in einer Pfütze zu seinen Füßen. Seine Augen hatten die Farbe
eines blaustichigen Vollmondes angenommen, aber ich schätzte, dass er, alles in
allem, nicht in unmittelbarer Lebensgefahr schwebte. Die Tatsache, dass Saer
die Schwerter nicht wieder herausgezogen hatte, hatte die Blutungen im Zaum
gehalten; und auch wenn ich wusste, dass sich Adrian nach diesem Blutverlust
schwach und ausgehungert fühlen würde, schien er doch nicht an der Schwelle des
Todes zu stehen.
„Hey, mein
Süßer. Wie geht es dir? Ich meine, abgesehen von den ganzen Schwertern, die da
in dir stecken.“
Adrian
blickte mich finster an. „Warum hast du meinen Befehl, von hier fernzubleiben,
ignoriert?“
Ich stemmte
die Hände in die Hüften. Von mir aus - die aufrichtig Empörte konnte ich ihm
auch bieten. „Also, erstens hatten wir einen Plan, und dieser Plan beinhaltete
nicht, dass du wegläufst und dich opferst. Zweitens bin ich nicht die Art von
Frau, die Befehlen gehorcht, nicht, wenn die Liebe meines Lebens vorhat, alles,
was wir haben, wegzuwerfen, nur weil er so edel ist, dass er nicht mal furzen
kann, ohne erst alle um Erlaubnis zu fragen.“
Seine Augen
weiteten sich vor Entrüstung, seine Iris wurden dunkler. „So edel bin ich
nicht! Wenn ich furzen würde - was ich nicht tue, da ich keine Nahrung verdaue
-, würde ich es ganz nach Belieben tun, ohne die Gefühle anderer zu
berücksichtigen. Du bist von uns beiden die Noble. Du weigerst dich, die
Niederlage zuzugeben, und bemühst dich weiterhin, mich zu retten, obwohl du
weißt, dass es nichts gibt, was du tun kannst.“
Ich blickte
vielsagend auf die fünf Schwerter, die in seinem Leib steckten. „In wessen
Körper stecken denn die Schwerter?“
Sein
mürrischer Gesichtsausdruck war mit Worten gar nicht zu beschreiben. „Hasi, ich
bestehe darauf, dass du diesen Raum auf der Stelle verlässt.“
„Nein.“
„Du wirst
tun, was ich sage!“
„Auf keinen
Fall! Diesmal nicht.“
„Nell, ich
werde es dir nicht noch einmal erklären. Es gibt nichts, was du tun kannst. Geh
jetzt!“
Ich beugte
mich vor - mit gebührendem Abstand zu den Schwertern - und küsste ihn auf die
Nasenspitze. „Zwing mich doch.“
„Was?“ Ich dachte, ihm würden die Augen ausfallen.
„Ich sagte,
zwing mich doch. Das kannst du nicht, heh? Darum bin ich hier, Knackpopöchen.
Ich werde dir dabei helfen, Saer zu vertrimmen, und dann kümmern wir uns um den
Fluch, den ich da zwischen dem Blut hindurchschimmern sehe.“
„Ich bin
froh zu hören, dass ihr mich in dieser traulichen Szene häuslichen Glücks
nichts völlig vergessen habt“, sagte Saer mit schneidender Summe. Er stand
hinter mir, die Arme über seiner Brust verschränkt, das Schwert in der einen
Hand.
„Oh, tut mir
leid, jetzt habe ich doch glatt
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