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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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blickte von den Stücken in meiner Hand auf. Tränen
rannen über meine Wangen, als ich ihn in seinem blutgetränkten Hemd sah. Saer
hatte sorgfältig die Stellen an Adrians Körper ausgesucht, die besonders
empfindlich für Schmerz waren, während seine natürliche Widerstandskraft dafür
sorgen würde, dass er nicht starb. Schon jetzt blutete er kaum noch, nur hier
und da rannen noch ein paar Blutstropfen über seine Haut; der Heilungsprozess
hatte bereits eingesetzt. Ich berührte die kalte Feuchtigkeit auf seinem Hemd,
legte meine Fingerspitze auf das Ende einer geschwungenen roten Linie. „Wir
brauchen den Ring, um dich vom Fluch zu erlösen.“
    Er sah mich
an, in seinen traurigen Augen las ich, dass er sein Schicksal akzeptierte. Ich
lebe nun seit fast fünf Jahrhunderten mit dem Fluch, Hasi. Wenn ich auch
weiterhin an Asmodeus gebunden leben muss, sei es so.
    Ich
kuschelte mich in seine Arme und hüllte ihn in all die Liebe und das Licht und
die Freude, mit der er mich erfüllte. Die Dunkelheit war immer noch in ihm. Er
besaß nach wie vor keine Seele, aber wenigstens wusste ich, dass ich die Leere
ausfüllen konnte. Aber für wie lange würde das ausreichen? Wenn du immer
noch an ihn gebunden bist, wird er dich dann nicht auch weiterhin dazu zwingen,
bestimmte Dinge zu tun? Schlimme Dinge? Und sie vor allem deinen eigenen Leuten
anzutun?
    Lange Zeit
kam keine Antwort von ihm. Er hielt mich einfach nur umschlungen, unsere Wesen
miteinander verschmolzen, sodass wir unserer Kraft teilten. Ja, ich werde
seinem Ruf immer noch Folge leisten müssen. Aber er kann dich nicht vernichten.
Er weiß, dass dein Tod meinen eigenen nach sich ziehen würde.
    Ich mache
mir keine Sorgen, dass er mich umbringen könnte , antwortete ich und schmiegte
mein Gesicht in seine Halsbeuge. Ich mache mir Sorgen, was seine Forderungen
deiner Seele antun werden.
    Sie ist
fast schon mein, Hasi. Du hast sie für mich erobert. Sie ist zum Greifen nah.
    „Nein, das
ist sie nicht.“ Ich riss mich von ihm los und wischte die Tränen fort. „Wir
wissen beide, was ich tun muss, Adrian. Ich weiß, dass du es vermieden hast,
darüber nachzudenken, aber es gibt keinen anderen Weg. Wir können kein
gemeinsames Leben führen, solange du immer noch der Verräter bist. Ich liebe
dich, aber ich werde nicht dabei zusehen, wie du den Rest deines Lebens damit
zubringst, Tod und Trauer unter deinem eigenen Volk zu verbreiten. Ich muss das
tun, was ich die ganze Zeit über mit dem Ring vorhatte - ich werde den Fluch
aufheben.“
    „Du wirst
nicht dein Leben oder deine Gesundheit für mich aufs Spiel setzen. Du weißt,
dass der Ring dich beschützt hat, Hasi. Wenn du versuchst, den Fluch ohne ihn
aufzuheben -“
    „Ich bin mir
bewusst, was das heißt“, sagte ich. Ich ging um ihn herum und betrachtete die kleine
Elfenbeinstatue, die auf dem schwarz-roten Altartuch stand. „Aber ich habe
keine Wahl. Entweder erlöse ich dich von dem Fluch oder... tja, darüber werde
ich einfach nicht nachdenken.“
    Adrian
ergriff meinen Arm und zog mich zu sich zurück. Seine Augen wurden heller, als
er seinem Ärger freien Lauf ließ. „Und was ist, wenn es dir nicht gelingt? Was,
wenn du einen weiteren Schlaganfall erleidest, Nell? Bin ich denn so
grauenhaft, dass du lieber deine Gesundheit riskierst oder sogar den Tod, als
dein Leben mit mir zu verbringen? Bin ich in deinen Augen solch ein Ungeheuer?“
    Ungeheuer?
Nein , erwiderte ich und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Schau in
mein Herz, Geliebter. Siehst du dort irgendetwas anderes als tief empfundene
grenzenlose Liebe für dich? Ich liebe dich mit jeder Faser meines Seins,
Adrian.
    Aber du
weißt genauso gut wie ich, dass unser gemeinsames Leben mit einem Makel
befleckt wäre, wenn du nicht aus deiner Knechtschaft befreit wirst. Ich will
das nicht tun. Ich habe schreckliche Angst davor, was passieren könnte, wenn
ich versuche, ohne den Schutz des Ringes einen Bann zu wirken. Ich will nicht
noch einen Schlaganfall haben.
    Dann
versuch es nicht, befahl er und hielt mich so fest, dass ich kaum noch Luft
bekam. Ich ertrage nicht einmal den Gedanken, dass du meinetwegen zu Schaden
kommen könntest. Wir werden einen Weg finden, Asmodeus aus dem Weg zu gehen.
Wir werden Gelehrte der Dämonenkunde um Hilfe bitten. Es ist nicht nötig, dass
du dich vor der Zukunft fürchtest.
    Ich atmete
noch einmal tief seinen Duft ein, bevor ich zurücktrat. „Noch viel mehr fürchte
ich, was mit uns passieren wird, wenn ich

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