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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Er war drauf und dran, seinem
Widersacher die Kehle durchzuschneiden. Eine kleine Halsverletzung würde
Sebastian überleben, aber selbst wenn er überragende Regenerations- und
Heilkräfte besaß, würde er sich mit Sicherheit nie wieder davon erholen, wenn
Adrian ihm nun den Kopf abtrennte.
    „Adrian“,
sagte ich leise und ging langsam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu, wie ich es
bei einem in Not geratenen Tier machen würde. Er atmete stoßweise und keuchend,
und seine Augen waren von einem so hellen Eisblau, dass sie beinahe weiß
anmuteten. „Ich weiß, du glaubst, dass es richtig ist, Sebastian zu töten, aber
das ist es nicht. Du darfst es nicht tun!“
    Ein leises
Knurren kam tief aus Adrians Brust. Ich fasste ihn sachte am Arm und schmiegte
mich vorsichtig an ihn. Auch Sebastian war sich darüber im Klaren, dass Adrian
willens war, ihn zu töten, und so stand er ganz still da, anstatt um sich zu
schlagen, und beobachtete uns. Aus der Halswunde, die Adrian ihm mit der
scharfen Messerklinge beigebracht hatte, lief Blut, und wie ich beunruhigt
feststellte, war auf seinem Hemd bereits ein großer Fleck. Er verlor viel zu
viel Blut.
    „Sebastian
ist eigentlich gar nicht dein Feind. Er hat genauso unter Asmodeus zu leiden
wie du“, sagte ich und fuhr Adrian zärtlich mit den Fingern durchs Haar. „Ich
weiß, du warst gezwungen, ihm übel mitzuspielen. Du hattest keine andere Wahl,
aber jetzt hast du es selbst in der Hand, Adrian. Wenn du Sebastian tötest,
hast du für immer einen schwarzen Fleck auf der Seele und sein Tod wird dich
bis in alle Ewigkeit verfolgen.“
    Adrian sah
mich mit blassblauen Augen an. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste
ihn sanft. In diesem Moment brachen seine Gefühle über mich herein. Sein ganzer
Zorn kam über mich und ich spürte, dass ihn die Angst, Sebastian könne mir
etwas antun, regelrecht wahnsinnig machte. „Auch mich würde sein Tod verfolgen.
Tu es nicht, Geliebter! Du hast dich so lange danach gesehnt, deine Seele
zurückzubekommen, also wirf sie jetzt nicht einfach weg!“, flehte ich Adrian
an.
    Ich spürte,
wie ein Ruck durch ihn ging, als ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte, der
offenbar überzeugender war als tausend Worte. Sein Zorn flaute ab und seine
Erregung legte sich.
    „Er würde
dich töten, wenn er könnte“, sagte Adrian heiser, als hätte er seit Jahren
nicht mehr gesprochen. Sein warmer Atem strich über meine Lippen.
    „Die Taten,
zu denen du gezwungen warst, haben ihm Grund gegeben, uns zu hassen“, flüsterte
ich in seinen Mund und erforschte seine Gefühle. Hinter seiner schwindenden
Rage kamen erdrückende Schuldgefühle zum Vorschein. „Aber das heißt nicht, dass
du ebenfalls hassen musst. Die Verbrechen, die du begangen hast, hast du gegen
deinen Willen begangen. Du darfst jetzt nicht aus Wut töten. Bitte, Adrian, hab
Erbarmen.“
    Er schloss
die Augen und atmete tief durch, und als er sie wieder öffnete, zeigte mir ihr
strahlendes Blau, dass er zur Vernunft gekommen war. Er sah Sebastian
durchdringend an. „Wenn es dir das nächste Mal in den Sinn kommt, meine
Geliebte umzubringen, dann erinnere dich daran, dass sie diejenige ist, der du
dein Leben zu verdanken hast.“
    Sebastian
blieb keine Zeit zum Antworten. Ein erstickter Schrei kam noch über seine
Lippen, als Adrian ruckartig das Messer von seinem Hals nahm und ihn quer durch
den Raum schleuderte.
    „Die Tür hat
kein Schloss. Du musst sie mit einem Bann versehen“, sagte Adrian, nachdem er
Sebastian auf eine ramponierte Liege geworfen und die Tür zugeknallt hatte.
    Ich bekam
Panik. „Ich weiß nicht, wie das geht!“
    Adrian
runzelte die Stirn. „Mit falscher Bescheidenheit kommen wir jetzt nicht weiter,
Hasi. Du hast Sebastian mit einem Bann gefesselt, obwohl du behauptet hast,
dich mit Bannen nicht auszukennen. Du hast sogar einen Verbannungszauber
vollbracht. Ich weiß, dass du den Teil deines Gehirns, der deine
übernatürlichen Kräfte steuert, nicht gern benutzt, aber du musst diese Tür mit
einem Bann versehen.“
    „Das hat mit
Bescheidenheit gar nichts zu tun“, entgegnete ich händeringend. „Ich weiß
einfach nicht, wie man Türen mit einem Bann versieht. Du hast in mein
Gedächtnis geschaut - mir wurden nur ein paar Banne beigebracht, und an die
erinnere ich mich kaum noch. Aber...“ Ich hatte eine Idee und betrachtete
prüfend die Tür. „Ich glaube, ich weiß noch, wie die Symbole an der Tür
aussahen, die ich nachgezeichnet

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