Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11
Gabe! Du willst es nicht wahrhaben, aber du musst es dir eingestehen,
und dann kannst du auch das Wetter kontrollieren.“
„Ein Mensch
kann unmöglich ... „
„Hast du
kein Vertrauen in dich?“, fragte er und schüttelte mich sanft.
„Natürlich
habe ich Vertrauen in mich!“ Mir war so kalt, dass ich mit den Zähnen
klapperte.
„Dann beweis
es! Beweise, dass du in jeder Situation an dich glaubst.“
„Das ist
doch alles Unsinn. Ich kann das Wetter nicht kontrollieren!“ Aus meiner Wolke
ertönte ein bedrohliches Donnergrollen, und von der statischen Elektrizität,
die in der Luft lag, sträubten sich mir die Härchen auf den Armen.
„Doch, du
kannst!“, rief Theo über den Lärm hinweg. „Du kannst den Regen beenden, Portia!
Es liegt in deiner Macht. Befiehl der Wolke zu verschwinden!“
Der Regen
prasselte so heftig auf uns herab, dass er auf der nackten Haut richtig wehtat.
Ich sah mich verzweifelt um, aber außer dem Gasthaus gab es ringsum nichts, wo
ich hätte Schutz suchen können. „Ich gehe rein ...“
„Nein! Du
musst lernen, damit umzugehen!“, sagte Theo und hielt mich zurück.
Seine Finger
schlossen sich noch fester um meine Arme, als sich rings um uns drei Blitze
entluden, die so nah waren, dass meine Haut regelrecht zu brennen begann. „Beende
es!“
„Ich kann
nicht!“
„Du musst
daran glauben, Portia. Du musst Vertrauen haben!“, schrie Theo mir ins Gesicht,
doch es donnerte so laut, dass seine Stimme kaum zu hören war.
Das Kribbeln
auf meiner Haut kündigte weitere Blitzschläge an.
„Das habe
ich vor Jahren verloren!“, rief ich und gab der Angst und Frustration nach, die
in mir aufstiegen. Ich stürzte mich in Theos Arme, klammerte mich an seinen
nassen Körper und wünschte, ich könnte mich irgendwo verstecken.
„Glaube!“,
brüllte er, als wir praktisch von zuckenden blauen Blitzen eingekreist wurden. „Ich
weiß, dass du es kannst!“
Sein Herz
klopfte ebenso heftig wie meins, und ich wusste instinktiv, dass er die
Wahrheit sagte. Er glaubte tatsächlich, dass ich dieses grauenhafte Unwetter
beenden konnte. Einen Moment lang, höchstens einen Sekundenbruchteil lang, zog
ich die Möglichkeit in Erwägung, dass er vielleicht recht hatte. Was, wenn ich
tatsächlich das Wetter kontrollieren konnte?
Das Gewitter
löste sich im Nu in Luft auf.
Theo schob
mich ein kleines Stück von sich weg und musterte mich mit unergründlichem
Blick. „Das hast du sehr gut gemacht“, sagte er langsam. „Aus dir wird doch
noch eine richtige Tugendkraft.“
Das Wasser
tropfte mir vom Gesicht, lief an meinen nassen Kleidern hinunter und sammelte
sich in einer Pfütze zu meinen Füßen. „Ich habe gar nicht. . Nein.
Das ist
unmöglich! Das kann doch gar nicht sein!“
Theo lachte
und ging mit mir auf den Eingang des Pubs zu. „Lass uns etwas trinken und
darüber reden, ja?“
Meine Beine
zitterten jedoch so sehr, dass Theo es für klüger hielt, mich erst einmal nach
oben in mein Zimmer zu bringen. „Zieh dir etwas Trockenes an.
Wir treffen
uns dann in ein paar Minuten unten.“
„Du bist
doch genauso nass wie ich. Wenn du in nassen Klamotten herumsitzt, holst du dir
eine Lungenentzündung!“ Ich fragte mich, warum es mich überhaupt kümmerte, ob
der Mann, der versucht hatte, mich zu entführen, krank wurde oder nicht, aber
so war es nun einmal, und da ich es offenbar nicht ändern konnte, beschloss
ich, mir nicht weiter den Kopf darüber zu zerbrechen.
Später, wenn
ich mein Leben wieder unter Kontrolle hatte, konnte ich immer noch darüber
nachgrübeln, was es zu bedeuten hatte, dass ich meinen Entführer unglaublich
attraktiv fand.
„Ich habe
noch Sachen in meinem Auto. Ich hole sie her und ziehe mich um.“
Theo beugte
sich vor und hauchte mir einen Kuss auf den Mund - eine zärtliche Geste, die
äußerst vielversprechend war. Ich hielt mich am Türrahmen fest, um nicht aus
den Schuhen zu kippen. „Dann bis gleich!“
Ich schälte
mich aus meinen nassen Sachen, rubbelte mir die Haare, die mir in schlaffen
Strähnen auf die Schultern hingen, mit einem Handtuch trocken und überlegte,
was ich anziehen sollte. Es war unfassbar, dass ich mir Gedanken darüber
machte, wie ich mich für ein Treffen mit dem Mann kleiden sollte, den ich
praktisch seit der ersten Begegnung hinter Gitter hatte bringen wollen, aber
dennoch überlegte ich hin und her. Ich wählte eine Hose aus, die ich dann
wieder verwarf, und entschied mich schließlich für ein langes
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