Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11
Samtkleid, das
ich für Theaterbesuche und für den Fall gekauft hatte, dass Sarah mich zu
irgendwelchen Verlagspartys schleifte.
Ich drehte
mein Haar zu einem unordentlichen Knoten zusammen und wünschte, es hätte eine
aufregendere Farbe als dunkelbraun. Meine haselnussbraunen Augen blickten mir
in dem Wissen aus dem Spiegel entgegen, dass sie wohl niemals jemanden zu einem
Sonett inspirieren würden.
„Du hast
dich bis jetzt noch nie über dein Aussehen beschwert“, sagte ich zu meinem
Spiegelbild und schnitt eine Grimasse. „Also übertreib jetzt nicht!“
Ich sagte
mir, dass es mir wirklich gleichgültig sein konnte, was Theo von mir hielt,
aber dann griff ich doch zu meiner Kosmetiktasche und trug rasch Wimperntusche,
Lidschatten und Lippenstift auf, bevor ich zu dem Schluss kam, dass ich
komplett verrückt war.
„Sarah? Bist
du da?“ Ich blieb vor ihrer Tür stehen und klopfte nur ganz leise an, falls sie
schon früh zu Bett gegangen war.
„Komm rein!
Ich mache mir nur ein paar Notizen. Ich hatte eine geniale Idee für ein Buch.“
Ich steckte
den Kopf durch die Tür. „Alles klar?“
Sarah sah
zerstreut von ihrem Laptop auf. „Natürlich. Hast du Theo gesehen?“
Sein Kuss
brannte immer noch auf meinen Lippen. Ich fuhr unwillkürlich mit der Zunge
darüber und nahm einmal mehr Theos maskulinen, erdigen Geschmack wahr, weshalb
meine niederen Regionen prompt heftig zu pulsieren begannen. „Ja, habe ich. Ich
... das klingt jetzt bescheuert, aber ich bin auf einen Drink mit ihm
verabredet.
Unten, in
aller Öffentlichkeit, wie ich hinzufügen möchte.“
„Bescheuert?“
Sarah zog die Nase kraus. „Warum um alles in der Welt sollte es bescheuert
sein, dass du etwas mit ihm trinkst?“
„Trübt das
englische Wasser dein Erinnerungsvermögen oder vas ist los? Hast du schon
vergessen, dass wir ihn wegen Körperverletzung und Entführung angezeigt haben?“
„Du hast
ihn angezeigt. Ich habe lediglich versucht, dir Vernunft beizubringen.
Er ist dein
Meister, Portia. Du brauchst ihn.“ Damit drehte Sarah sich wieder zu ihrem
Laptop um und tippte weiter.
Ich
schüttelte den Kopf, aber ich war zu müde, um mit ihr zu streiten. „Ich bin
unten, falls du mich brauchst.“
„Amüsier
dich einfach mal zur Abwechslung. Und gib Theo einen Kuss von mir!“
Ich sah sie
durchdringend an, aber Sarah war bereits wieder ganz in ihre Arbeit vertieft.
Theo wartete
schon auf mich, als ich in den Pub kam. Er saß an dem Ecktisch, der am
weitesten von dem Fernseher mit den Musikvideos entfernt war, und trug eine
schwarze Hose und ein seidig aussehendes rotes Hemd, das seinen dunklen Typ
noch besser zur Geltung brachte. Im ersten Moment musste ich an einen Piraten
denken: blutrünstig, gefährlich und alles andere als ein guter Umgang.
„Es gibt
noch einen separaten Raum, wenn es dir hier zu laut ist“, sagte er und erhob
sich, als ich auf den Tisch zukam.
„Nein,
danke. Ich möchte lieber hierbleiben, wo uns jeder sehen kann, falls du noch
mal auf die Idee kommst, mich anzugreifen.“ Ich setzte mich auf den Stuhl, den
er mir anbot, und als seine Hand meinen Nacken streifte, überlief mich ein
Schauer.
Er seufzte. „Portia,
ich habe dir schon hundertmal ... „
„Ich weiß,
ich weiß, du wusstest nicht, dass ich sterblich bin. Aber du hast mir noch
nicht gesagt, was ich deiner Meinung nach sonst sein sollte.“
„Darum wird
sich unser Gespräch wohl hauptsächlich drehen. Was möchtest du trinken?“
„Einen Gin
Tonic, bitte.“ Ich blieb brav sitzen, während er zur Theke ging, um unsere
Getränke zu holen, und bemühte mich, nicht darauf zu achten, wie hübsch sich
die enge Hose über seinem Hinterteil spannte. Diese Schlacht verlor ich zwar,
aber ich war stolz darauf, dass ich es wenigstens versucht hatte.
„Das
Gegenteil von einem Sterblichen wäre ein Unsterblicher, und so etwas gibt es
nicht“, sagte ich, als Theo mit unseren Drinks zurückkehrte und sich setzte.
„Es sei
denn, es gibt eine Definition von Unsterblichkeit, die mir nicht bekannt ist.“
„Es gibt
bestimmt einiges, das dir nicht bekannt ist und das du vermutlich nicht glauben
würdest, aber so viel Zeit haben wir nicht. Du erinnerst dich doch noch an
unser Gespräch über den Gerichtshof von Göttlichem Geblüt?“
„Ja. Du hast
behauptet, Hope sei eine sogenannte Tugendkraft - jemand, der das Wetter
kontrollieren kann - und die Angehörigen des Hofes könne man nicht töten.“
„Man kann,
aber es ist
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