Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11
werden
wolltest?“
„Alle
anderen Angehörigen des Hofes habe ich schon gefragt, aber ohne Erfolg.
Hope war mir
immer wohlgesinnt, und ich dachte, ich könnte sie dazu bringen, mich zu
begnadigen.“ Theo schaute nachdenklich in sein Whiskyglas.
„Unglücklicherweise
ist am Hof etwas passiert, das ihr Angst gemacht hat, und sie ist untergetaucht.
Ich hatte sie gerade aufgespürt, als du sie gerufen hast.
Und sie hat
offensichtlich die Gelegenheit genutzt, um ihren Posten an dich weiterzugeben,
weil sie glaubte, sich auf diese Weise von den Schwierigkeiten, in denen sie
steckte, befreien zu können.“
„Wenn Engel
reisen, sind Schwierigkeiten vorprogrammiert“, witzelte ich.
Theo sah
mich nur an.
„Entschuldige!
Jetzt willst du also, dass ich dich begnadige, damit sie dich wieder in den
Himmel .... äh, ich meine in den Gerichtshof von Göttlichem Geblüt
hineinlassen?“
„Ja. Das ist
meine einzige Chance. Und aus diesem Grund musst du die Prüfungen bestehen,
weshalb ich wiederum als dein Meister fungieren muss, damit ich dafür Sorge
tragen kann, dass du nicht durchfällst.“
Die Brocken,
die ich schlucken musste, wurden immer größer. „Das scheint mir doch ein
gewaltiger Aufwand zu sein. Warum gehst du nicht einfach den anderen Weg und
sprichst mit einem Dämonenfürsten?“
Es war
erstaunlich, wie ausdrucksstark Theos schwarze Augen waren.
Belustigung,
Wut, Frustration, Ehrlichkeit - all das hatte ich in den vergangenen
vierundzwanzig Stunden in ihnen gesehen. Aber nun schien ein Vorhang zu fallen,
und sein Blick wirkte stumpf und leer. „Das wäre nicht sehr klug.
Dämonenfürsten tun niemandem einen Gefallen, ohne, einen hohen Preis dafür zu
fordern - einen zu hohen. Das würde ich niemals tun.“
„Aha.
Verstehe.“ Ich trank mein Glas aus und stellte es auf der kleinen Serviette ab,
dann erhob ich mich lächelnd. „Danke für den Drink und dafür, dass du mich
nicht entführt hast. Es war ein anstrengender Tag, und ich glaube, ich gehe
jetzt besser schlafen.“
Theo stand
langsam auf. „Du glaubst mir kein Wort, nicht wahr?“
„Nein. Aber
es war trotzdem sehr interessant. Du solltest mit Sarah sprechen, damit sie das
alles aufschreiben kann. Daraus kann man bestimmt ein gutes Buch machen.“
„Du glaubst
nicht, dass ich ein Nephilim bin.“
„Nein. Ich
finde, du bist ein extrem gut aussehender Mann, der anscheinend ein Problem
hat, aber diese Verdammtengeschichte kaufe ich dir nicht ab.“
Ich ging zu
der Treppe, die ins obere Stockwerk führte. Theo folgte mir.
„Du glaubst
nicht, dass du und nur du allein die Macht hast, mich zu retten?“
Ich
verspürte den unwiderstehlichen Drang loszukichern, aber als ich ihm in die
Augen sah, blieb mir das Lachen im Halse stecken.
„Theo“,
sagte ich, als ich vor meiner Zimmertür ankam, „trotz allem, was du mir angetan
hast, trotz des ganzen Ärgers, den du mir gemacht hast, mag ich dich irgendwie.
Wenn es im wirklichen Leben etwas gibt, das ich für dich tun kann, dann wäre
ich unter Umständen dazu bereit, aber das hier ... „ Ich fuchtelte hilflos mit
den Händen. „Das hier ist mir zu hoch.“
Er kam einen
Schritt näher, und sein erdiger Geruch umfing mich. „Alles, was du tun musst,
ist glauben, Portia. Du musst einfach nur Vertrauen haben.“
Da war es
wieder, dieses Wort. „Ich habe meinen Glauben verloren, als ich acht war. Der
ist ein für alle Mal futsch.“
Seine
Gesichtszüge spannten sich an. „Dann werde ich dir als Gegenleistung für deine
Unterstützung dabei helfen, ihn wiederzufinden.“
Nun musste
ich wirklich lachen, obwohl Theo mich mit grimmiger Entschlossenheit ansah. „Mal
abgesehen davon, dass ich auch ohne Glauben prima zurechtkomme, wie willst du
das denn anstellen?“
„Die dritte
Prüfung ist morgen.“ Er legte die Hand unter mein Kinn und sah mir tief in die
Augen. „Sie wird sehr schwer sein.“
„Noch mehr
alte Damen, die mich windelweich schlagen? Darauf kann ich gut verzichten.“
Er beugte
sich zu mir vor, und ich dachte schon, er wollte mich küssen. „Wir machen einen
Deal: Wenn du mir beweisen kannst, dass die Prüfung weltlicher Natur ist, werde
ich als dein Meister fungieren, ohne von dir zu verlangen, dass du mich
begnadigst, wenn du an den Hof aufgenommen wirst. Kannst du den Beweis nicht
erbringen, wirst du die Wahrheit akzeptieren und mich entlohnen, sobald du
aufgenommen wurdest.“
„Weltlicher
Natur?“, fragte ich. Theos Nähe war äußerst verwirrend.
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