Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
ist?“
    „Ich habe nur gesagt, dass er älter ist als ich. Ich wurde
1623 geboren. Er hat mindestens achtzig Jahre mehr auf dem Buckel.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Perplex, wie ich war,
bemerkte ich erst in diesem Moment, dass Kristoff vor einem kleinen Gebäude
angehalten hatte, das auf einer Klippe oberhalb des Fischerdorfs stand. „Aber
... ein Vampir?
    Alec? Nein, das glaube ich nicht. Sie wollen mir nur Angst
machen.“
    „Wenn ich Ihnen Angst machen wollte, würde ich Ihnen sagen,
was ich gerade denke“, entgegnete er trocken.
    „Alec ist ebenso wenig ein Vampir wie ich“, sagte ich im
Brustton der Überzeugung.
    Kristoff zog eine Augenbraue hoch.
    „Dann erklären Sie mir bitte mal Folgendes, Herr Dracula:
Vampire trinken doch Blut, nicht wahr? Wenn Alec also ein Vampir ist, warum hat
er dann nicht von meinem Blut getrunken?“
    „Ich gehe davon aus, dass er das getan hat.“
    „Das wüsste ich aber!“, entgegnete ich überheblich.
    Kristoff beugte sich zu mir vor und drehte meinen Kopf zur
Seite, um sich meinen Hals anzusehen. „Habe ich's mir doch gedacht“, sagte er
nach einer Weile, ließ mein Kinn wieder los und lehnte sich zurück. „Sie
täuschen sich. Sie haben da ein Mal am Hals.“
    „Was?“ Ich klappte die Sonnenblende herunter und schaute
prüfend in den kleinen Spiegel. Da war tatsächlich ein Bluterguss an meinem
Hals, genau an der Stelle, wo Alec herumgeknabbert hatte. „Das ist doch kein
Vampirbiss.
    Das ist ein Knutschfleck!“
    Kristoff musste an sich halten, um nicht die Augen zu
verdrehen. „Das ist das Gleiche.“
    Ich betastete die Stelle vorsichtig und sah sie mir noch
einmal genauer an. „Ich dachte immer, einen Vampirbiss erkennt man an den zwei
kleinen Einstichen von den Zähnen.“
    „Sie sehen zu viel fern.“
    „Soll das heißen, es bleibt immer so ein Mal zurück, wenn
Sie jemanden beißen?“
    „Nicht immer. Der Vorgang erfordert viel Konzentration, und
meistens werden wir abgelenkt.“
    „Wovon denn?“ Ich musste einfach fragen. „Von Knoblauchgeruch
zum Beispiel?“
    Nun verdrehte er tatsächlich die Augen. „Wohl kaum. Von
jemandes Blut zu trinken kann ein sehr ... intimer Akt sein.“
    „Oh, jetzt verstehe ich, was Sie mit .abgelenkt' meinen.“
Ich betastete abermals den Fleck, was überhaupt nicht wehtat. Die Stelle fühlte
sich irgendwie taub an. „Es ist also erregend für Sie, von jemandes Blut zu
trinken.“
    „Manchmal, nicht immer. Das hängt ganz von dem jeweiligen
Opfer ab.“
    Angesichts seiner Wortwahl zuckte ich unwillkürlich zusammen
und ließ die Ereignisse des vergangenen Abends noch einmal Revue passieren. Als
Alec meinen Hals mit Küssen liebkost hatte, hatte ich irgendwann das Gefühl
gehabt, er habe mich ein bisschen zu fest gebissen, doch der Schmerz hatte fast
augenblicklich nachgelassen. „Und die Person, die gebissen wird, merkt nichts
davon?“
    „Das kommt darauf an“, entgegnete Kristoff und schaute auf
seine Uhr.
    „Worauf?“
    „Darauf, ob die beiden sich sexuell voneinander angezogen
fühlen.“
    Nun, das war in der vergangenen Nacht definitiv der Fall gewesen.
Also war der Knutschfleck möglicherweise gar kein Knutschfleck, sondern
vielmehr ein Hinweis darauf, dass Alec etwas anderes war, als er zu sein
schien. Doch wenn das stimmte, dann war er keinen Deut besser als Kristoff.
    „Nein“, sagte ich kopfschüttelnd. „Das glaube ich nicht.
Alec ist gut. Er ist nicht böse wie Sie.“
    Kristoff sah mich voller Verachtung an. „Ihre Leute töten
meine ohne die geringsten Skrupel und lassen sich dafür die obszönsten Rituale
einfallen, und Sie nennen mich böse?“
    Ich löste meinen Sicherheitsgurt, öffnete die Tür und sprang
aus dem Wagen, um diesem gefährlichen Mann zu entfliehen.
    Er knurrte irgendetwas und kam mit großen Sätzen hinter mir
her. Als er mich zu fassen bekam, drückte er mich gegen die Hauswand. Wir waren
auf der schattigen Seite des Gebäudes, und die Sonne hatte die Steine noch
nicht erwärmt, aber das war nicht der Grund, warum ich fröstelte.
    „Die Bruderschaft läutert. .“, setzte ich an, um zu
berichten, was Anniki mir am Vorabend erklärt hatte.
    „Läutert!“, fiel Kristoff mir ins Wort und kam mir so nah,
dass ich die Wärme seines Körpers spüren konnte. Ich war vor Angst wie gelähmt,
als ich den Zorn und Hass in seinen Augen sah. „Wissen Sie, wie diese Schnitter
Angelica geläutert haben? Es begann mit einer Kreuzigung, bei der sie
unter großen Schmerzen

Weitere Kostenlose Bücher