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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zusammen. „Nein. Die Polizei ist
wahrscheinlich gekommen, und er ist abgehauen. Vielleicht hat er sein Handy
liegen gelassen.
    Ich versuche es morgen früh noch einmal.“
    „Ah. Aber ... äh ... warum bleiben wir ausgerechnet hier?“, fragte ich, als Kristoff ein paar schimmelige Heuballen vom Dachboden der
Scheune herunterholte. Seine eingeschaltete Taschenlampe hatte er auf einen
umgedrehten Eimer gelegt, damit wir wenigstens etwas Licht hatten. „Soll
heißen, warum gehen wir nicht in ein Hotel oder so? Ich weiß, dass wir nicht in
deins können, wenn sie das Nummernschild erkannt haben, aber wir könnten uns
doch irgendetwas anderes, halbwegs Zivilisiertes suchen.“
    Er warf einen leeren, von Motten zerfressenen Getreidesack
auf die Heuballen. „Leider habe ich nicht daran gedacht, einen gefälschten Pass
mitzunehmen, denn wenn die Polizei einmal meinen Namen hat - den sie in dem
Hotel bekommen werden, in dem Alec und ich gewohnt haben -, werden sie mich
überall finden, ganz egal, in welchem Hotel ich mich anmelde.“
    „Oh.“ Ich dachte darüber nach, während ich mich voller
Abscheu in unserem Versteck umsah. Hinter den Heuballen raschelte es
verdächtig. „Kannst du nicht ... du weißt schon ... jemanden dazu bringen, dass
er uns ein Zimmer gibt, ohne dass du dich unter deinem richtigen Namen anmelden
musst?“
    Er starrte mich an. „Und wie soll ich das machen?“
    „Was weiß ich!“ Ich schlug mir frustriert auf die Oberschenkel.
„Du bist doch ein Vampir! Kannst du nicht einfach so eine
Bewusstseinsverschmelzung machen? Oder jemanden sonst irgendwie dazu zwingen,
das zu tun, was du willst?“
    „Mit meinen hypnotischen Kräften, meinst du?“
    „Ja, genau.“
    Er seufzte gequält. „Ich bin ein Dunkler, Zorya.“
    „Ich heiße Pia.“
    „Ich habe keine magischen Kräfte, mit denen ich Sterbliche
beeinflussen kann.
    Also kann ich auch niemanden dazu bringen, mir ein Zimmer zu
geben, indem ich ihm einfach tief in die Augen sehe. Ich muss wie jeder andere
Pass und Kreditkarte vorlegen.“ Er verschwand in einem Verschlag und holte eine
ziemlich schmutzige Decke heraus.
    „Was bringt es dann, ein Vampir zu sein, wenn man gar keine
besonderen Kräfte hat?“
    „Ich sagte nicht, dass ich gar keine Kräfte habe - ich habe
nur keine, mit denen ich Einfluss auf Sterbliche nehmen kann. Und eine
Bewusstseinsverschmelzung, wie du es nennst, kann ich nur mit jemandem machen,
der mir sehr nahe steht, mit meiner Auserwählten zum Beispiel, wenn ich eine
solche hätte.“ Er ließ sich auf die Heuballen fallen und zog sich die Decke
über den Körper.
    „Was machst du da?“, fragte ich. Irgendwie fühlte ich mich
verloren und einsam und rieb mir die Arme. Es war kalt und feucht in der
Scheune, denn die Nachtluft drang durch die unzähligen Ritze in den Holzwänden
von draußen herein.
    „Ich versuche zu schlafen“, entgegnete Kristoff unwirsch.
    Ich starrte ihn fassungslos an.
    „Und wo soll ich schlafen?“, fragte ich. Mein jämmerlicher
Ton missfiel mir sehr, doch in diesem Moment fühlte ich mich besonders schwach
und verletzlich. Schließlich befand ich mich in Gesellschaft eines Vampirs, dem
ich völlig ausgeliefert war.
    „Ich habe dir da drüben ein Bett gebaut.“
    Eine Hand kam unter der Decke hervor und wies auf die
Heuballen, auf denen der alte Getreidesack lag. Ich ging zögernd auf das
sogenannte Bett zu.
    Das Rascheln hatte aufgehört. Vielleicht war es ja nur der
Wind gewesen und kein Getier.
    „Mach die Taschenlampe aus!“
    „Ganz bestimmt nicht!“, entgegnete ich und spitzte die
Ohren. Nur ein Pieps, ein Anzeichen dafür, dass Ratten oder Mäuse in meiner
Nähe waren, und ich würde im Wagen schlafen, ganz egal, wie klein er war!
    „Wenn du unbedingt willst, dass die Polizei nachsehen kommt,
wer sich hier auf diesem verlassenen Bauernhof versteckt, dann lass es ruhig
an!“
    „Bist du eigentlich mit Absicht so unausstehlich?“, fragte
ich und wog die Taschenlampe in meiner Hand. Sie fühlte sich gut an und gab
eine passable Waffe ab, falls ich mich gegen irgendetwas Vierbeiniges
verteidigen musste.
    Aber warum hatte ich nur das Gefühl, dass ich mir mehr
Sorgen um zweibeinige Raubtiere machen musste?
    „Ich dachte eigentlich, ich bin ziemlich freundlich zu dir.“
    „Freundlich!“ Ich schnaubte. „Du weißt doch gar nicht, was
das ist! Bekomme ich keine Decke?“
    „Nein.“
    Ich setzte mich vorsichtig auf mein behelfsmäßiges Bett. „Du
hast eine. Mir ist kalt!

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