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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Warum gibst du sie mir nicht?“
    Kristoff drehte sich seufzend zu mir um, und ich sah seine
blauen Augen funkeln. „Weil du eine ganze Tasche voller Kleider dabeihast und
ich nicht, verdammt noch mal! Und jetzt schalt endlich die Taschenlampe aus und
schlaf!“
    Er rollte sich wieder auf die andere Seite und kehrte mir
den Rücken zu.

11
     
    Wie ich zugeben musste, hatte Kristoff trotz seines rüden
Benehmens nicht ganz unrecht: Ich hatte meine sämtlichen Klamotten dabei, und
er hatte nur das, was er am Leib trug. Ich öffnete meine Reisetasche und nahm
einen dicken Pullover und einen Schal heraus, die eigentlich für den Ausflug zu
einem Gletscher gedacht gewesen waren, den ich nun wohl nicht mehr zu sehen
bekam.
    So warm eingepackt, wie es nur ging, ohne auch noch in die
Tasche zu kriechen, kauerte ich zitternd auf meinen Heuballen und leuchtete mit
der Taschenlampe in alle Ecken, um mich zu vergewissern, dass ich nicht im
Schlaf von Fledermäusen oder sonstigen Viechern heimgesucht wurde, und ließ den
Lichtstrahl dabei auch ab und zu über Kristoff hinweggleiten.
    Er rührte sich nicht.
    Ich befahl mir, mich nicht weiter zu beunruhigen und einfach
zu schlafen, doch obwohl ich hundemüde war, konnte ich mich nicht entspannen,
weil es so kalt und unbehaglich in der Scheune war. Bei jedem kleinsten
Geräusch, bei jedem kalten Luftzug und jeder Brise, die mir den Geruch von
schimmeligem Stroh und uraltem Dung ins Gesicht wehte, fuhr ich zusammen, bis ich
es schließlich nicht mehr aushielt.
    „Mir ist immer noch kalt, Kristoff.“
    Er gab keinen Mucks von sich, sodass ich schon dachte, er
schliefe. Nach einer Weile richtete er sich jedoch auf und warf mir seine Decke
zu. Sie stank nach Schimmel und Pferd und Schweiß, aber sie war noch herrlich
warm von seinem Körper.
    „Ich nehme dir doch nicht deine Decke weg!“, sagte ich und
warf sie ihm widerstrebend zurück. „Gibt es hier nicht noch eine?“
    „Nein.“ Er bestand nicht darauf, dass ich sie nahm, sondern
zog sie sich einfach um die Schultern und legte sich wieder hin. „Zieh dir noch
etwas über!“
    „Ich habe alle warmen Sachen angezogen, die ich dabeihabe,
und mir ist immer noch zu kalt zum Schlafen.“
    Diesmal schwieg er noch ein bisschen länger, und ich hörte
ein weiteres gequältes Seufzen, aber schließlich hob er die Decke auf einer
Seite an. „Dann komm her!“
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich dachte auch nicht
darüber nach, ob es so vernünftig war, sich an einen blutrünstigen Vampir zu
kuscheln - ich huschte einfach mit der Taschenlampe in der Hand zu ihm,
quetschte mich hinter ihm auf die Heuballen und zog zitternd die Decke über
meinen Körper, die mich jedoch nur notdürftig bedeckte.
    Er ertrug mein Zähneklappern und Bibbern vielleicht zehn
Minuten lang, dann stieß er einen italienischen Fluch aus, richtete sich auf,
zog seine Lederjacke aus und breitete sie über mir aus. Dann legte er sich
wieder hin und drehte sich um.
    „Oh, vielen Dank“, sagte ich, rutschte noch etwas näher an
ihn heran und nahm begierig die Wärme in mich auf, die sein Körper abstrahlte.
Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass er nur ein dünnes T-Shirt trug. Die
Decke war nicht sehr dick, und da er seine Lederjacke an mich abgetreten hatte
und ich mich mit meinem kalten Körper an ihn schmiegte, konnte ihm nicht
besonders warm sein. Ich setzte mich auf und schälte mich aus den Sachen, die
ich mir gerade erst übergezogen hatte, und breitete sie auf der Decke aus,
bevor ich mich wieder an ihn kuschelte.
    „Du bist eine merkwürdige Frau“, sagte er nach ein paar
Minuten.
    Weil wir so eng beieinanderlagen, hörte ich seine tiefe
Stimme in seinem Brustkorb vibrieren, was ich sonderbarerweise sehr angenehm
fand.
    „Das habe ich schon öfter gehört. Wenn du Anniki nicht
getötet hast und Alec auch nicht, wer war es dann?“, fragte ich. Schläfrig wie
ich war, hatte ich meinen Mund offenbar nicht mehr unter Kontrolle.
    Er schwieg eine ganze Weile. „Ich weiß es nicht“, sagte er
dann.
    Ich öffnete die Augen und starrte seinen Hinterkopf an. Ich
konnte zwar nur die schwarzen Umrisse erkennen, aber trotzdem lag ich da und
schaute ihn an und fragte mich, warum er log. Aber woher wusste ich überhaupt,
dass er log?
    „Bist du von den Ilargi? Bist du einer von diesen
Seelenfressern?“
    Er erstarrte einen Moment lang, dann drehte er sich in
unserem wärmenden Kokon aus Kleidern und Decke um und sah mich mit
zusammengekniffenen

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