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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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einem bösen Untoten machst.“
    Kristoffs Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an, den ich
aus irgendeinem Grund ganz entzückend fand. „Dunkle sind höchst lebendig, und
ohne triftigen Grund machen wir niemanden zu einem Dunklen.“
    Ich sah ihn mit großen Augen an. Bis zu diesem Moment war
ich gar nicht so sicher gewesen, ob an dem Mythos überhaupt etwas dran war. „Ihr
könnt Menschen tatsächlich zu Vampiren machen?“
    „Allerdings. Aber weil der Betreffende dabei seiner Seele
beraubt wird, kommt es nicht so häufig vor. Und ganz gewiss bauen wir keine
Armee, um die ganze Welt zu beherrschen, falls du das gerade fragen wolltest.“
    Ich machte meinen Mund wieder zu. Genau das hatte ich fragen
wollen.
    „Und wenn du nicht noch mehr absurde Vorstellungen auf Lager
hast, die ich korrigieren muss, dann würde ich jetzt gern los. Die Nacht ist
jung, und ich habe viel zu tun.“ Er kam auf mich zu.
    „Komm mir bloß nicht zu nah!“, rief ich erschrocken, wich
zurück und tastete hektisch nach einem Gegenstand, mit dem ich mich verteidigen
konnte.
    Kristoff blieb stehen und sah mich leicht belustigt an. „Warum?
Was willst du denn machen? Die Polizei rufen?“
    Er hatte natürlich recht, stellte ich erschüttert fest. Es
gab niemanden, den ich um Hilfe bitten konnte. Magda musste inzwischen in ihrem
Zimmer angekommen sein, aber sie wollte ich in diese Situation nun wirklich
nicht hineinziehen. Immerhin war ein Vampir im Spiel.
    „Ich dachte, du wolltest Alec sehen. Oder war die Nacht mit
ihm doch ein Flop?“
    Sein spöttischer Ton ließ mich erstarren. „Ich will ihn
sehen, aber die Nacht, die ich mit ihm verbracht habe, geht dich einen feuchten
Dreck an! Ich habe ihm einige Fragen zu stellen, zum Beispiel, warum er es für
nötig hielt, dir meinen Pass zu geben.“
    „Dann komm jetzt“, sagte Kristoff, öffnete die Tür zum
Korridor einen Spalt und schloss sie rasch wieder. „Wir müssen hier weg.
Sofort!“
    „War da jemand?“, fragte ich hin- und hergerissen zwischen
dem Bedürfnis, Hilfe zu suchen, und dem Wissen, dass ich mich besser nicht an
die Polizei wendete.
    „Ja, die Polizei. Offenbar ist jemand auf dich aufmerksam geworden,
als du ins Hotel gekommen bist.“ Er schaltete das Licht aus, schnappte sich
meine Tasche und öffnete die Balkontür.
    „Aber mich hat doch niemand bemerkt! Oje, es sei denn, der
Empfangschef hat mich doch aus dem Augenwinkel gesehen.“
    Kristoff sagte nichts und sprang einfach vom Balkon. Ich
folgte ihm nach draußen, schloss die Flügeltür hinter mir und spähte zaudernd
nach unten, wo er ungeduldig im indigoblauen Schatten einer Hecke wartete. Die
Mitternachtssonne hatte ihren tiefsten Punkt erreicht und tauchte alles in ein wunderschönes
Dämmerlicht.
    Alles bis auf den Vampir, der wütend und ungeduldig zu mir
heraufstarrte.
    „Beeilung! Mein Wagen steht einen Block von hier entfernt!“
    „Es ist ziemlich hoch“, sagte ich leise und versuchte, den
Abstand vom Balkon zum Boden abzuschätzen.
    „Ich dachte, du bist schon mal von dort heruntergesprungen.“
In seiner tiefen Stimme lag ein Hauch von Verzweiflung.
    „Ja, aber das war eine Kurzschlusshandlung. Da war ich in
Panik und jetzt nicht.“
    Kristoff stellte meine Tasche ab, streckte die Arme aus und
murmelte dabei etwas, das vermutlich nicht sehr schmeichelhaft für mich war. „Ich
fange dich auf!“
    „Das kann nicht dein Ernst sein!“
    Seine blauen Augen funkelten in der Dämmerung.
    „Ich bin viel zu schwer! Ich zerquetsche dich!“
    „In Herrgotts Namen, Frau, spring jetzt, sonst überlasse ich
dich der Polizei.“
    Ich schwang meine Beine über das Geländer und blieb einen
Moment lang darauf sitzen, um mich zu sammeln.
    Plötzlich fiel Licht durch die Vorhänge auf den Balkon.
Jemand war in meinem Zimmer.
    „Und wenn ich dich doch zer. .“
    „Spring!“, befahl Kristoff von unten, und ich schlug alle
Bedenken in den Wind und gehorchte.
    „Siehst du? Ich habe doch gesagt, ich bin zu schwer!“ Ich
schaute auf Kristoff herunter. Wie befürchtet, hatte ich ihn unter mir begraben.
Er wirkte zwar etwas benommen, doch er blickte gleich wieder so zornig drein,
wie ich es von ihm kannte.
    „Alle Frauen halten sich für zu fett! Trotzdem bin ich voll
und ganz in der Lage, dich aufzufangen!“
    Seine Hände lagen um meine Hüften, und sein Atem streifte
meine Lippen.
    Wir waren uns so nah, dass mein Verstand erneut auszusetzen
drohte. Sein Blick fiel auf meinen Mund, und bei dem Gedanken,

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